Dutzendteich (Weiherlandschaft)

Der große und der kleine Dutzendteich sind die beiden größten "Teiche" einer Weiherlandschaft im Südosten Nürnbergs. Die beide Seen sind Teil eines Naherholungsgebietes.
Dutzendteich ist außerdem der Name des Stadtbezirks (Stadtbezirk 6 - Südoststadt).
Geschichte / Name
Kaiser Ludwig der Bayer erteilte 1337 dem Reichsforstmeister Konrad Waldstromer die Genehmigung, die Weiheranlage auf Reichsboden zu errichten. Durch das Aufstauen mehrerer Bäche entstand der Dutzendteich. Das Privileg der Waldstromer wurde 10 Jahre später durch Kaiser Karl IV. erneuert. 1495 erwarb der Innere Rat die Wasserfläche und die inzwischen errichtete Mühle für die Reichsstadt Nürnberg. Seit diesem Jahr wurde auch der Fischbach in den Dutzendteich geleitet und am Ausfluss wurden zwei Hammerwerke errichtet.
Der Name Dutzendteich kommt nicht etwa von ehemals dort vorhandenen zwölf Teichen (es waren nur acht). Einige Quellen besagen, dass sich der Begriff Dutzendteich von der altdeutschen Bezeichnung Doutze für Schilfrohr ableitet. Andere Quellen, wie der "Pfinzing-Atlas" von 1594, nennen die Bezeichnung Tutschetey, was schlammiges Gelände bedeutet. Heute liegt neben dem großen Dutzendteich (früher oft auch "Dutzenteich" geschrieben) der, durch den Bau der Großen Straße abgetrennte, kleine Dutzendteich, der Flachweiher und weitere, kleinere Weiher, die als "Nummernweiher" bezeichnet werden. Von den ursprünglich vier Nummernweihern, die Bestandteil des 1912 eröffneten Tiergartens [1] waren, sind nur noch zwei erhalten.
Unabhängig von Dutzendteich, aber auch mit Namen bezeichnet, ist der weiter südlich gelegene Silbersee. Er entstand aus der Baugrube des von den Nationalsozialisten begonnenen, aber nicht über die Baugrube hinaus gediehenen so genannten Deutschen Stadions.
Nutzung
Der große Dutzendteich dient neben dem Freizeitsport mit Ruderbooten auch dem Regattasport. So führen der am Nordufer liegende Yachtclub Noris und der Ruderverein Nürnberg auf dem Gewässer Ranglisten-Regatten durch. Des weiteren wird der Teich zum Training des Kanuvereins Nürnberg in den Wettkampfdisziplinen Kanurennsport und Kanupolo genutzt.
Er findet ferner als Karpfenweiher Verwendung und wird im Herbst komplett abgelassen.
Umgebung
Der Dutzendteich wurde Bestandteil des ehemaligen nationalsozialistischen Reichsparteitagsgeländes; dazu gehören unter anderen auch die Kongresshalle, in der sich das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände befindet, das Messegelände, das Franken-Stadion und der Nürnberger Volksfestplatz. Direkt neben dem Dutzendteich am Zeppelinfeld liegt der DTM-Stadtkurs Norisring. Die Haupttribüne des Zeppelinfeldes bildet hier auch die Haupttribüne.
Galerie
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Dutzendteich mit Kongresshalle
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Flachweiher
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Nummernweiher mit Kongresshalle
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Nummernweiher mit Seelöwenfelsen
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Nummernweiher mit Vogelinsel
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Schautafel
Einzelnachweise
Literatur
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2. verb. Auflage. Nürnberg: Verlag W. Tümmels, 2000, 1247 S., ISBN 3-921590-69-8