Schapur II.
Schapur II., (Sapor II., Sapur II.) (* 309; † 379), persischer Sassanidenkönig
Als König Hormizd II. starb, töteten die persischen Adligen seinen ältesten Sohn, blendeten den zweiten Sohn und nahmen den dritten Hormizd gefangen (er floh später zu den Römern). Der Thron war für ein noch ungeborenes Kind einer der Frauen Hormizd II. reserviert. Man sagt, Schapur II. ist der einzige König in der Geschichte, der schon in der Gebärmutter gekrönt wurde. Die Krone wurde während der Krönungszeremonie auf den Bauch der Mutter gelegt. Shapur II. ist also ein geborener König. Die Regierungsgeschäfte übernahmen erstmal seine Mutter, ihr neuer Mann Vahram, König von Kushan (heutige Afghanistan) und die persischen Magnaten. Später sollte Shapur II. einer der größten Monarchen der Sassaniden werden.
Unter seiner Regentschaft wurde die Sammlung der Avesta vervollständigt. Kritiker und Abtrünnige des Zoroastrismus, der damaligen Religion wurden bestraft. Als Reaktion auf die Christianisierung des Römischen Reiches unter Konstantin I. wurden die Christen im eigenen Land verfolgt.
Persien und das Römische Reich standen sich als die zwei Großmächte dieser Zeit feindlich gegenüber. 337, kurz vor Konstantins Tod brach Shapur II. den Friedensvertrag, den sein Großvater Narseh mit Diokletian 297 geschlossen hatte, und ein Krieg von 26 Jahren begann (337 - 363). Shapur versuchte mit wechselndem Erfolg die großen römischen Forts in Mesopotamien: Singara, Nisibis und Amida zu erobern.
Obwohl Konstantius II., mittlerer Sohn von Konstantin I. und Fausta und nach dem Tode Konstantin I. Kaiser der östlichen Gebiete Roms, alle Schlachten verlor, machte Shapur II. kaum Fortschritte. Seine militärische Stärke reichte nicht aus, die eroberten Gebiete dauerhaft zu sichern. Zur selben Zeit wurde sein Reich im Osten von Nomadenstämmen angegriffen, unter denen die Chioniten namentlich erwähnt werden. Nach anhaltenden Kämpfen waren sie gezwungen Frieden zu schließen und der König der Grumbates schloß sich Schapur II. in seinem Kampf gegen Rom an.
359 gelang es Schapur II., nach 73-tägiger Belagerung die Befestigung Amida einzunehmen. Er eroberte Singara und andere Befestigungen im folgenden Jahr.
363 drang Kaiser Julian II., Nachfolger von Konstantinus II. bis zur Haupstadt Ctesiphon, etwas südöstlich vom heutigen Bagdad gelegen, vor, starb aber an einem Speer, der ihn traf. Sein von den Soldaten gewählter Nachfolger Jovian war nicht so erfolgreich. Er wurde geschlagen und sah sich gezwungen, einen für die Römer nachteiligen Frieden abzuschließen. Die Gebiete Tigris und Nisibis bekamen die Perser und Rom mußte versprechen, seinem Allierten Armenien nicht beizustehen.
Schapur II. nahm sich Armenien und zwang den armenischen König Arsaces III. Selbstmord zu verüben. Er versuchte den Zoroastrismus in Armenien einzuführen, scheiterte jedoch am Widerstand der armenischen Adligen. Sie wurden dabei heimlich von Rom unterstützt, die den Sohn Arsaces III. Pap nach Armenien einschleusten. Der Krieg drohte erneut auszubrechen, da aber opferte Valentinian I., Nachfolger des inzwischen verstorbenen Jovian, den armenischen König Pup, indem er seine Ermordung in Tarsus arrangierte, wohin Pap geflohen war (374).
Shapur II. konnte also große Gebietsgewinne unter seiner Regierung verzeichnen. Die Stadt Susa baute er neu auf, die Städte Nishapur und Khorasan sind seine Gründungen.
| Vorgänger Hormizd II. (302 - 310) |
Liste der Sassanidenherrscher | Nachfolger Ardaschir II. (379 - 383) |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Schapur II. |
| KURZBESCHREIBUNG | persischer Sassanidenkönig |
| GEBURTSDATUM | 309 |
| STERBEDATUM | 379 |