Alexis Piron
Alexis Piron (* 9. Juli 1689 in Dijon, † 21. Januar 1773 in Paris) war ein französischer Jurist und Schriftsteller.
Leben
Piron ist der Sohn eines burgundischen Apothekers und Dialektdichters.
Laut Familienbeschluss soll Piron Theologie studieren, setzt sich aber durch und belegt Jura an der Universität Besancon. Anschließend praktiziert er als Anwalt in dieser Stadt. Doch etwa um 1718 verliert er Amt und Würden "eines obszönen Gedichtes" wegen; seiner Ode à Priape.
Ab dem Folgejahr arbeitet und lebt er in Paris. Dort befreundet er sich mit Denis Diderot und Alain René Lesage, die er im Cafe Procope kennenlernt. Auch mit Prosper Jolyot de Crébillon, der ebenfalls auch Dijon stammt. macht er Bekanntschaft. Dieser ermutigt und unterstützt ihn beim Schreiben. Durch Crebillon bekommt er auch die Chance, für das Théâtre Francaise zu schreiben. Von Anfang an respektiert und lobt Voltaire Pirons literarisches Werk.
1750 kandidiert Piron für die Académie francaise, zog aber seine Kanditatur selbst wieder zurück. Neben Lyrik und Komödien beherrschen vor allem Epigramme sein Werk. Dem einflussreichen Literaturkritiker Pierre Francois Guyot Desfontaines sendet Piron in diesem Jahr 50 Tage lang täglich ein nicht sehr schmeichelhaftes Epigramm. Gegen einen Mitarbeiter von Desfontaines Èlie-Catherine Fréron verfasst er La Fréronade. Aber auch gegen Jean Francois de La Harpe, Jean Francois Marmontel oder gegen Voltaire schreibt Piron äußerst bissige Sentenzen.
Den größten Erfolg erzielt Piron mit Le métromanie (die poetische Familie). Die Verskomödie,dessen Uraufführung am 10. Januar 1738 stattfand, handelt vont als Sucht. Als Held hat sich Piron selbst dargestellt. Voltaire bezeicnet dieses Werk als beste Komödie nach Molière und kreiert für diese Sucht den Begriff "Piromanie".
Das Datum der Eheschließung Pirons mit Mlle le Bar, eine Zofe von Mme de Mimeure, ist nicht bekannt; jedoch das Todesjahr der Ehefrau, 1751.
1753 kandidiert Piron erneut für einen Sitz in der Academie, doch das Veto von Ludwig XV. verhindert seine Aufnahme endgültig. Die Kirche hatte sich an die priapische Ode erinnert und ihren Einfluss geltend gemacht. Als Entschädigung erhält Piron von Mme Pompadour eine Pension über 1000 livres.
In seinem Spätwerk wendet sich Piron immer mehr religiöser Lyrik zu.
Alexis Piron erblindet in seinen letzten Lebensjahren und stirbt im Alter von 84 Jahren in Paris am 21. Januar 1773.
Werke
- Arlequin-Deucalion (1722)
- Calliste (1730)
- L'ècole des pères (1728)
- Fernand Cortez où Montezume (1744)
- La Fréronade (1750)
- Gustave Wasa (1733)
- La métromanie (1738)
- Ode à Priape (1718)
Literatur
- Barbotte, Marcel: Piron, qui ne fur rien ... : Biographie. - Saint-Seine-l'abbaye : Abbaye, 1984
- Chaponnière, Paul: Piron : sa vie et son oeuvre. - Geneve : Jullien, 1910
- Chaponnière, Paul: La vie joyeuse de Piron. - Paris : Mercure de Paris, 1935