Critical Incident Reporting System
Unter Critical Incident Reporting-System (CIRS) (häufig auch Fehlerberichtssystem genannt) versteht man ein Berichtssystem zur - meist anonymen - Meldung von kritischen Ereignissen (critical incident) und Beinahe-Schäden (near miss) auch in Einrichtungen des Gesundheitswesens. CIRS ist dort ein Instrument zur Verbesserung der Patientensicherheit.
Mit solchen Online-Portalen soll die bislang wenig ausgeprägte Fehlerkultur unter Ärzten verbessert werden. Das Wichtige, um möglicherweise tödliche Fehler zu vermeiden, in diesem Beruf sei: "Lernen, darüber zu sprechen." Das älteste Mediziner-System dieser Art für Hausarztpraxen heißt www.jeder-fehler-zaehlt.de. Dieses "Fehlerberichts- und Lernsystem" gibt es seit Herbst 2004. Die Nutzerzahlen wachsen langsam: 300 Fehlermeldungen wurden bislang eingestellt, 1000 Kommentare dazu abgegeben, aber 6000 Ärzte und Sprechstundenhelferinnen sehen sich die Berichte jeden Monat an.
Die Systems wurden ursprünglich in den Ingenieurswissenschaften z. B. für Flugpiloten entwickelt. Für Klinik- und Fachärzte gibt es seit 2005 "CIRSmedical", das vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin organisiert wird.
Verschiedene Pflegeskandale in der Altenpflege haben u. a. dazu geführt, dass durch das Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln, 2007 ein entsprechendes System entwickelt wurde. Dies ist das weltweit erste nationale Berichtssystem für die Pflege.
Diese Systeme arbeiten im Internets auf einer völlig anonymen Basis. Weder kann der Berichtende noch seine Klinik, Praxis, Pflegeheim oder der evtl. geschädigte Patient anhand der Daten zurückverfolgt werden. Diese Sicherheit für die Beteiligten hat aber auch die Konsequenz, die zu beachten ist. Meldungen hier ersetzen weder eine evtl. notwendige Strafanzeige noch leiten sie die Sicherung der Schadensersatzansprüche oder dergleichen ein. Vergleiche hierzu den Artikel Arzthaftung.
==Siehe auch== Kunstfehler, Beweislastumkehr, Schlichtungsstelle