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Léon Bollée

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Multiplizierer von Léon Bollée
Léon Bollées Dreirad Voiturette mit dem er die 18-Stunden Le Mans-Parisfahrt seines Vaters in 7 Stunden wiederholte. Collection Schlumpf, Mülhausen, Frankreich
Fahrzeug von 1904, 7 Sitze

Léon Bollée (* 1870; † 1913) war ein französischer Automobilproduzent, Konstrukteur von Rechenmaschinen und Erfinder. Er ist der Sohn des Glockengießers und Automobilpioniers Amédée Bollée und Bruder von dessen weiteren Sohn Amédée Bollée junior.

Nach Léon Bollée ist das Stadion der Stadt benannt, in der der UC Le Mans seine Fußball-Erstligaspiele austrägt.

Ebenfalls nach ihm benannt ist das Institut International d’Informatique Léon Bollée in Ho-Chi-Minh-Stadt, der Hauptstadt Vietnams. [1]

Rechenmaschinen

1887 begann Bollée, an drei verschiedenen Rechenmaschinen zu arbeiten - einer direktmultiplizierenden Rechenmaschine, einer Rechentafel sowie dem Arithmographen. Bollée war dabei der erste, dem die Konstruktion einer direktmultiplizierenden Rechenmaschine gelang. Mit dieser gewann er eine Goldmedaille auf der Pariser Ausstellung 1889. Das System wurde in Frankreich, Belgien, Deutschland und Ungarn patentiert.[2]

Konstrukteur und Fabrikant von Autos

Bollée gründete 1895 in Le Mans die Firma Léon Bollée Automobiles.

Zunächst konstruierte Léon Bollée ein Dreirad das über einen Treibriemen mittels eines 650-ccm3-Motor den Wagen antrieb. Er bezeichnete das Auto als Voiturette. Mit diesem Fahrzeug wiederholte er die Fahrt seines Vaters von Le Mans nach Paris, allerdings in nur 7 Stunden, also mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h. Von diesem Modell wurden mehrere hundert gebaut und verkauft. Später stellte er auf dieser Strecke einen Rekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h auf.

Ab 1899 baute er ein vierrädriges Auto dessen Lizenz er 1901 an Darracq vergab.

Zusammenarbeit mit den Brüdern Wright

Wilbur Wright kam im Mai 1908 nach Frankreich. Man schenkte den amerikanischen Flugberichten zu dieser Zeit keinen Glauben. Nach 10 Wochen Spott seit Ende Mai 1908 war sein erster Flug in Frankreich eine Genugtuung. Der Flyer A wurde von Mai 1908 bis August 1908 in den Mans Werken zusammengebaut. Léon Bollée unterstützte Wilbur Wright mit seiner Fabrik und seiner Gastfreundschaft. Die Flugversuche stießen auf das begeisterte Interesse der französischen Öffentlichkeit. Zunächst hunderte Menschen aus der Umgebung, dann Tausende strömten zu den Flügen. Auch Prominente reisten so Königin Margherita von Italien, König Alfonso XIII. von Spanien und König Edward VII. von England. Von den Ereignissen 1808 bis 1809 schoss Léon Bollèe 127 Duotone-Fotos. Wilbur starb drei Jahre nach seiner Rückkehr in die USA an Typhus. Léon starb ebenfalls ein Jahr nach dessen Tod. Die Witwe von Léon sandte 1920, als man in Le Mans ein Denkmal für Wilbur Wright errichtete, ein Fotoalbum mit Léons Bildern aus dieser Zeit an Wilburs jüngeren Bruder Orville Wright. [3] [4]

Die Firma nach dem Tod Léon Bollée

Die Witwe Bollée führte die Firma nach Leons Tod 1913 weiter. Sie verkaufte sie aber 1922 an die Morris Motor Company und diese wurde umbenannt in Morris-Léon Bollée. Die Absicht der Käufer war Morris-Modelle in Frankreich zu verkaufen und die französischen Importbeschränkungen zu umgehen. Morris verkaufte die Firma 1931 an eine Gruppe Investoren die sie in Societé Nouvelle Léon Bollée umbenannten und die Produktion bis 1933 weiterführten.

Einzelnachweise

  1. Institut international d'informatique Léon Bollée in Ho Chi Minh Stadt (Vietnam)
  2. IBM Archives, Léon Bollée's Arithmographe
  3. http://www.leon-bollee.edu.vn/page-leonbollee-fr.html
  4. http://www.amazon.com/Wilbur-Wrights-Flights-France-Photographic/dp/0071427392 Siehe Editorial Review auf der Seite

Literatur

  • Stanley W. Kandebo, Dawne Dewey: Wilbur Wright's Flights in France : Leon Bollee's Photographic Record 1908-1909, McGraw-Hill Professional; 1 edition (15. August 2003), ISBN-10: 0071427392