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Peter Falk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peter Falk bei einem Interview

Peter Michael Falk (* 16. September 1927 in New York City) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent, der vor allem durch die Hauptrolle in der Krimiserie Columbo bekannt wurde.

Leben

Kindheit und Jugend

Peter Michael Falk wurde am 16. September 1927 in New York geboren. Die Vorfahren seiner Eltern stammten teils aus Russland, teils aus Polen, obwohl Falk fälschlicherweise oft als Amerikaner italienischer Herkunft angesehen wird. Seine Eltern waren Juden, aber nicht besonders religiös. Nach eigenen Aussagen hat er sich seit seiner Bar Mizwa nicht mehr mit Religion beschäftigt.

Im Alter von drei Jahren wurde ein Tumor in seinem rechten Auge entdeckt. Dieses Auge musste deswegen durch ein Glasauge ersetzt werden. Dies ist in seinen Filmen an dem meist leicht zugekniffenen rechten Auge zu erkennen.

Auf der High School war er ein passabler Baseball- und Basketballspieler, wurde Klassensprecher und machte einen sehr guten Abschluss. Seine erste Bühnenerfahrung machte er im Alter von 12 Jahren in dem Stück The Pirates of Penzance.

Nach seiner Schulzeit trieb er sich zunächst auf der Straße herum, besuchte einige Monate ein College, das er bald wieder verließ und versuchte der Marine beizutreten, was ihm aber wegen seines fehlenden Auges nicht möglich war. Daraufhin heuerte er bei der Handelsmarine an und fuhr 18 Monate als Koch zur See.

Danach entschied sich Falk für eine solide Ausbildung und machte seinen Bachelor of Arts in Literatur- und Politikwissenschaften sowie den Master of Public Administration. Ein mehrmonatiger Aufenthalt im (kommunistischen) Jugoslawien führte zur Ablehnung seiner Bewerbung beim CIA, wo er sich 1953 bewarb, auf dem Höhepunkt der McCarthy-Ära. Schließlich nahm er eine Stelle in einer Finanzbehörde in Hartford, Connecticut, an. Dort trat er auch einer Laienspielgruppe bei, wo er einige Erfahrungen sammeln konnte.

Karriere als Schauspieler

Falk entwickelte zunehmendes Interesse an der Schauspielerei und nahm Unterricht. Seine Lehrerin überzeugte ihn von seinem Talent, und er kündigte seine Anstellung. Er ging zurück nach New York und spielte in Off-Broadway-Produktionen mit, sowie in kleinen Fernseh-Produktionen. Ein erstes Engagement für die Leinwand bei der Columbia scheiterte an seiner „Behinderung“, dem Glasauge. 1958 kam dann seine erste kleine Rolle in einem Film der Warner Brothers.

1960 heiratete Peter Falk seine langjährige Freundin Alyce Mayo. Im selben Jahr spielte er seine erste größere Rolle in Unterwelt, einen brutalen Killer namens Reles, was ihm eine Oscar-Nominierung für die beste männliche Nebenrolle einbrachte. Der Oscar ging dann aber an Peter Ustinov. Die Nominierung bedeutete natürlich einen Karriereschub, und Frank Capra holte ihn für seinen letzten Film Die unteren Zehntausend. Wieder wurde er als bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert, den er aber wieder nicht erhielt.

Peter Falk war nun immer öfter auf der Leinwand zu sehen, so z. B. in Sieben gegen Chicago (1964) zusammen mit dem Rat Pack um Frank Sinatra oder in The Great Race (1965) an der Seite von Tony Curtis und Jack Lemmon; er spielte aber auch weiterhin Theater. Seine erste Fernseh-Serie bekam er 1965: The Trials of O'Brien, die er auch mitproduzierte. Die Geschichte des Rechtsanwalts O'Brien kam aber trotz guter Kritiken beim Publikum nicht an und lief nur 22 Folgen lang.

1968 spielte er dann zum ersten Mal die Rolle, mit der er in Zukunft idenfiziert werden sollte: den Inspektor Columbo (im Original „Lieutenant Columbo“) in Mord nach Rezept. Falk weigerte sich einige Jahre, dem Pilotfilm weitere Episoden folgen zu lassen, weil er sich nicht festlegen lassen wollte, und machte weitere Kinofilme, u.a. Das Schloß in den Ardennen von Sydney Pollack und Sterben und leben lassen. Besonders bemerkenswert ist seine Zusammenarbeit mit John Cassavetes, zuerst in Ehemänner und später in Eine Frau unter Einfluß.

1971 gab Falk seinen Widerstand auf und verkörperte ein zweites Mal den Inspektor Columbo. Von nun an folgten bis 1978 jährlich sechs Folgen der Serie, und Falks Gage erhöhte sich ebenfalls stetig. Dies und seine Launenhaftigkeit während der Dreharbeiten brachten den Sender NBC dazu, die Serie einzustellen; sie wurde einfach zu teuer. Für Columbo wurde Falk in dieser Zeit mit zwei Emmy-Awards und einem Golden Globe ausgezeichnet.

1977 trennte sich Peter Falk von seiner Ehefrau Alyce, mit der er zwei Töchter (eine davon adoptiert) hatte, Catherine, die heute verheiratet ist und zwei Kinder hat und Jackie, die einen Masterabschluss in Psychology erworben hat. Falk wollte die 23 Jahre jüngere Schauspielerin Shera Danese heiraten, die er beim Dreh der Columbo-Folge Mord im Bistro kennengelernt hatte. Mit ihr lebt er bis heute zusammen, verheiratet, obwohl Turbulenzen in der Beziehung öfters in der Presse auftauchten.

Nach Columbo folgten weitere Kino- und Theaterproduktionen. 1987 spielte Peter Falk sich selbst als den Schauspieler Peter Falk bei Dreharbeiten in Berlin in Wim Wenders' Der Himmel über Berlin, obwohl er oft als Inspektor Columbo angesprochen wurde. Hier konnte der Zuschauer auch einige Skizzen von Falk bewundern, er ist begeisterter Hobby-Maler und -Zeichner.

1989 kehrte Falk dann überraschenderweise als Columbo zurück auf den Bildschirm, mit der Episode Tödliche Tricks, sichtlich gealtert, aber mit gleichem Konzept - und gleichem Erfolg: Ein weiterer Emmy folgte. Seitdem sind über 20 Folgen erschienen; die letzte wurde 2003 ausgestrahlt.

Zitate

„Geld allein macht nicht unglücklich.“

Peter Falk


„Haben Sie einen Aschenbecher? Ich muss mein Ei schälen.“

Columbo

Filmografie

Kinofilme

  • 1958: Sumpf unter den Füßen (Wind Across the Everglades)
  • 1960: Unterwelt (Murder, Inc.)
  • 1961: Die unteren Zehntausend (Pocketful of Miracles)
  • 1962: Die Sprache der Gewalt (Pressure Point)
  • 1963: Eine total, total verrückte Welt (It's A Mad Mad Mad Mad World)
  • 1964: Sieben gegen Chicago (Robin and the 7 Hoods)
  • 1965: Italiani brava gente
  • 1965: Das große Rennen rund um die Welt (The Great Race)
  • 1966: Brillanten-Razzia (Too Many Thieves)
  • 1966: Penelope
  • 1967: Versuchs doch mal mit meiner Frau (Luv)
  • 1968: Schlacht um Anzio (Lo sbarco di Anzio)
  • 1968: Die Unschlagbaren (Gli intoccabili)
  • 1969: Das Schloß in den Ardennen (Castle Keep)
  • 1970: Stoßtrupp Avolo: Ja, wo sind denn die Kanonen? (Rosolino Paternò: Soldato...)
  • 1970: Ehemänner (Husbands)
  • 1974: Eine Frau unter Einfluß (A Woman Under the Influence)
  • 1975: Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death)
  • 1976: Mickey and Nicky
  • 1978: Der Schmalspur-Schnüffler (The Cheap Detective)
  • 1978: Das große Dings bei Brinks (The Brink's Job)
  • 1979: Zwei in Teufels Küche (The In-Laws)
  • 1981: Kesse Bienen auf der Matte (...All the Marbles)
  • 1986: Sterben... und leben lassen (Big Trouble)
  • 1987: Der Himmel über Berlin
  • 1987: Die Braut des Prinzen (The Princess Bride)
  • 1987: Happy New Year
  • 1988: Vibes – Die übersinnliche Jagd nach der glühenden Pyramide (Vibes)
  • 1989: Cookie (Cookie)
  • 1990: Ein Köder für den Killer (In the Spirit)
  • 1990: Julia und ihre Liebhaber (Tune In Tomorrow...)
  • 1993: In weiter Ferne, so nah!
  • 1995: Familienbande (Roommates)
  • 1995: Cops n Roberts
  • 2000: Lakeboat
  • 2000: Enemies of Laughter
  • 2001: Mr. Undercover (Corky Romano)
  • 2002: Undisputed – Sieg ohne Ruhm (Undisputed)
  • 2004: Große Haie – Kleine Fische (Shark Tale), Stimme
  • 2005: Reine Familiensache (The Thing About My Folks)
  • 2007: Three Days to Vegas
  • 2007: Next

Eigene Fernsehserien

The Trials of O'Brien

  • (1) Our Defense Is Out (1965)
  • (2) Bargain Day on the Street of Regret (1965)
  • (3) Notes on a Spanish Prisoner (1965)
  • (4) Never Bet on Anything That Talks (1965)
  • (5) What Can Go Wrong (1965)
  • (6) Goodbye and Keep Cool (1965)
  • (7) A Gaggle of Girls (1965)
  • (8) The Trouble with Archie (1965)
  • (9) How Do You Get to Carnegie Hall? (1965)
  • (10) Charlie Has All the Luck (1965)
  • (11) Picture Me a Murder (1965)
  • (12) Dead End on Flugel Street (1965)
  • (13) No Justice for the Judge (1965)
  • (14) Leave It to Me (1965)
  • (15) Alarums and Excursions (1966)
  • (16) The 10-Foot, 6-Inch Pole (1966)
  • (17) A Horse Called Destiny (1966)
  • (18) The Blue Steel Suite (1966)
  • (19) The Partridge Papers (1966)
  • (20-21) The Greatest Game (zwei Teile, 1966)
  • (22) The Only Game in Town (1966)

(bislang 69 Filme aus den Jahren 1968-2004, siehe Hauptartikel Columbo-Episoden)

Weitere Fernsehfilme und Gastrollen in Auswahl

  • 1958: Naked City: Lady Bug, Lady Bug
  • 1960: Naked City: A Death of Princes
  • 1960: Die Unbestechlichen (The Untouchables: The Underworld Bank)
  • 1961: Naked City: A Very Cautious Boy
  • 1961: Alfred Hitchcock Presents...: Gratitude
  • 1961: The Million Dollar Incident
  • 1961: Cry Vengeance
  • 1961: Die Unbestechlichen (The Untouchables: The Troubleshooter)
  • 1961: Twilight Zone: The Mirror
  • 1962: Naked City: Lament for a Dead Indian
  • 1962: 87th Precinct: The Pidgeon
  • 1962: The Alfred Hitchcock Hour: Bonfire
  • 1962: The Dick Powell Show: The Price of Tomatoes
  • 1962: A Sound of Hunting
  • 1962: The Dick Powell Show: The Doomsday Boys
  • 1963: The Dick Powell Show: The Rage of Silence
  • 1963: Der Balkon (The Balcony)
  • 1963: Wagon Train: The Gus Morgan Story
  • 1963: The Chrysler Theatre: Four Kings
  • 1964: Ambassador at Large
  • 1964: Ben Casey: Courage at 3.00 A.M.
  • 1964: Ben Casey: For Jimmy, the Best of Everything
  • 1965: The Chrysler Theatre: Perilous Times
  • 1966: The Chrysler Theatre: Dear Deductible
  • 1966: Brigadoon
  • 1968: A Hatful of Rain
  • 1971: The Name of the Game: A Sister from Napoli
  • 1971: A Step Out of Line
  • 1976: Liebe ohne Hoffnung (Griffin and Phoenix: A Love Story)
  • 1995: Sonny Boys (The Sunshine Boys)
  • 1997: Pronto
  • 1998: Vig
  • 1999: Sommer der Freundschaft (A Storm in Summer)
  • 2000: From Where I Sit
  • 2001: A Town Without Christmas
  • 2001: Die vergessene Welt (The Lost World)
  • 2003: Wilde Tage (Wilder Days)
  • 2003: Wer ist John Christmas? (Finding John Christmas)
  • 2004: Ein Engel in der Stadt (When Angels Come to Town)

Auszeichnungen

Nominierungen

  • 1960 Bester Nebendarsteller (Murder, Inc.)
  • 1961 Bester Nebendarsteller (Pocketful of Miracles)

Preise

  • 1972 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)

Nominierungen

  • 1971 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1973 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1974 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1975 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1977 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1990 Bester Schauspieler in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1991 Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm, Drama (Columbo and the Murder of a Rock Star)
  • 1993 Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm, Drama (Columbo: It's All In the Game)

Preise

  • 1961 Bester Hauptdarsteller in einer Einzelshow (The Dick Powell Show: The Price of Tomatoes)
  • 1971 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1974 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1975 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1990 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo: Agenda for Murder)

Nominierungen

  • 1960 Bester Nebendarsteller in einer Einzelshow (The Law and Mr Jones: Cold Turkey)
  • 1972 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1973 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1976 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1977 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1991 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo and the Murder of a Rock Star)
  • 1993 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo: It's All In the Game)

Literatur

  • Armin Block / Stefan Fuchs: Columbo – Das große Buch für Fans. Alles über den dienstältesten Fernsehinspektor der Welt, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998, ISBN 978-3-89602-167-0
  • Peter Falk: Just One More Thing - Stories From My Life, Carroll & Graf, 2007, ISBN 978-0786719396

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