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Holland-America Line

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Holland-America Line

Datei:HAL.gif
Rechtsform Tochtergesellschaft der Carnival Corporation & plc
Gründung 1873
Sitz Seattle, Washington
Leitung Stein Kruse , (President, Chairman & CEO)
Branche Kreuzfahrten
Website www.hollandamerica.com

Die Holland-America Line (HAL), bekannt geworden als Holland-America Lijn ist die Premium-Marke der Carnival Corporation & plc mit Firmensitz in Seattle, Washington.

Die ursprünglich niederländische Reederei betrieb von Rotterdam über 100 Jahre einen erfolgreichen transatlantischen Passagier-Liniendienst und hatte mehrere Jahrzehnte quasi ein Monopol für die Auswanderung aus den Niederlanden in die USA. Wegen zunehmender Konkurrenz durch Fluggesellschaften verlegt sich das Unternehmen ab 1971 auf Kreuzfahrten. 1988 geriet die HAL durch Übernahme der Windstar Sail Cruises in finanzielle Schwierigkeiten und wurde schließlich selbst von der direkten Konkurrenz aufgekauft.

Geschichte

1871 wurde die Reederei als Plate, Reuchlin & Co. mit Sitz in Rotterdam gegründet um einen Liniendienst von Rotterdam nach New York zu unterhalten. 1873 erfolgte die Umbenennung in Nederlandsch-Amerikaansche Stoomvaart Maatschappij N.V. (NASM), für die Reederei bürgerte sich bald die Bezeichnung Holland-Amerika Lijn oder im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch Holland-America Line ein.

Der Hauptdienst war die Linie Rotterdam-New York mit Zwischenstopps in Southampton oder Plymouth. Die ersten von der Reederei eingesetzten Schiffe waren die mit je 1705 BRT vermessenen Schwesterschiffe Rotterdam (I) und Maasdam (I). Mit dieser Größe waren sie selbst für die damalige Zeit recht klein. 1874 folgten mit den Dampfern P.Caland und W.A. Scholten größere Neubauten (je 2540 BRT). Geschwindigkeit spielte für die Reederei nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Rolle und die Reederei genoss bald einen sehr guten Ruf für ihre Standards bei Sicherheit, Service und Pünktlichkeit.

In den 1880er Jahren hatte die Reederei eine ungewöhnlich Häufung an Schiffsunglücken zu verkraften. Der Untergang der W.A. Scholten nach einer Kollision im Jahr 1887 war dabei der schwerwiegendste. In dieser Zeit deckte die Reederei die im Schiffsbestand entstandenen Lücken durch Second-Hand-Tonnage aus. Mit Indienststellung der Rotterdam (III, 8189 BRT) 1897, erfuhren die Schiffe der Reederei mit jedem Neubau eine Tonnagesteigerung - 1898 Statendam (I, 10491 BRT), 1900 Potsdam (12606 BRT), 1906 Nieuw Amsterdam (I, 16967) und 1908 Rotterdam (IV, 24149 BRT) - dabei entwickelte sich eine langjährige Partnerschaft mit der Werft von Harland & Wolff in Belfast.

Ab 1901 stieg die Reederei in das Frachtgeschäft ein, und zwar auf der Line Rotterdam-New York die ab 1909 um die Häfen von Philadelphia und Baltimore ergänzt wurde. 1912 wurde auch eine Route zu den Häfen im Golf von Mexiko eingerichtet: Veracruz, Tampico und New Orleans. Für die Frachtschiffe führte die HAL eine eigene Namensgebung ein, alle endeten "....dijk", ab 1950 dann auf "....dyk".

1914 sollte der Höhepunkt des Neubauprogramms für die Nordatlantik-Passagierdienste, die mit 32120 BRT vermessene Statendam (II), in Betrieb gehen. Doch der bald einbrechende Erste Weltkrieg machte einen Einsatz unmöglich, noch bei der Werft von Harland & Wolff in der Endausrüstung wurde sie von der Royal Navy als Truppentransporter requiriert und als H.M.S. Justicia übernommen. 1917 versank die Justicia an der schottischen Küste durch Torpedos des deutschen U-Bootes UB 64 getroffen. Dennoch kam die Holland-Amerika Lijn aufgrund der Neutralität der Niederlande ohne weitere Schiffsverluste durch den Krieg.

Bei Kriegsende richtete die Reederei einige neue Liniendienste ein, so von Rotterdam aus, über dem neu eröffneten Panama-Kanal nach Los Angeles-San Francisco und Vancouver sowie über dem Suez-Kanal nach Niederländisch-Ostindien (dem heutigen Indonesien). Auf diesen Routen setzte sie hauptsächlich Frachtschiffe ein.

Als Ersatz für die torpedierte Statendam nahm die HAL 1922 bzw. 1923 die bei Harland & Wolff gebauten Schwesterschiffe Volendam und Veendam in Dienst (je 15450 BRT). Erst 1938 kam dann ein wirklicher Ersatz in Dienst, die 36287 BRT große Nieuw Amsterdam, neues Flaggschiff der Reederei und das bis dahin größte Schiff unter niederländischer Flagge. Die Nieuw Amsterdam gilt bis heute als einer der schönsten Transatlantik-Liner. Der Zweite Weltkrieg unterbrach diese positive Entwicklung, und die Niederlande wurden durch Deutschland besetzt. Der größte Teil der HAL-Flotte konnte zu den Alliierten entkommen, ein schwerer Verlust war aber die Statendam, die 1940 in Rotterdam versenkt wurde.

Nach dem Krieg stieg die Reederei wieder in die alten Liniendienste ein und gab in den 1950er Jahren Neubauten, darunter 1959 den letzten Neubau für diesen Service, die Rotterdam (V, 38645 BRT). Die Situation begann sich zu verändern, Flugzeuge nahmen den Reederein zunehmend die Passagiere weg. Die Holland-Amerika Lijn versuchte im neuen Markt der Kreuzfahrten Fuß zu fassen.

Die „MS Amsterdam“ und „MS Zaandam“ in Juneau, Alaska
MS „Prinsendam“

1966 wurde die Statendam aus dem Liniendienst genommen und nur noch auf Kreuzfahrten geschickt, 1969 folgten auch die Rotterdam und die Nieuw Amsterdam. Die Liniendienste wurden eingestellt, auch die Frachterdienste wurden nicht aufrecht gehalten, die Umstellung auf den Container war der Reederei zu teuer und bis Mitte der 1970er Jahre waren alle Liniendienste eingestellt. So wurde aus der Holland-Amerika Lijn eine reine Kreuzfahrtreederei.

Den Standort in den Niederlanden betrachtete die Reederei als zu teuer, auch war er vom Einsatzort der Schiffe in Karibik und Pazifik recht weit entfernt, so dass die Gesellschaft den Hauptsitz erst auf die Niederländischen Antillen nach Willemstad später dann nach Seattle in die USA verlegte. Die Hauptklientel waren jetzt US-Amerikaner, was letztendlich auch der Grund zur Umbenennung der Reederei in die anglisierte Variante Holland-America Line war. Die Reederei kämpfte sich durch die schwierigen 70er Jahre und mit Beginn der 80er Jahre besserte sich die Situation dann deutlich.

1983 und 1984 kamen für die HAL erstmals wieder große Neubauten in Dienst, Nieuw Amsterdam (III) und Noordam (III, je 33.930 BRZ). Beide Schiffe waren ausschließlich für Kreuzfahrten bestimmt. 1988 erwarb man die Windstar Sail Cruises, doch hatte man sich damit übernommen. Auf dem Unternehmen lastete ein mehrerer Hundert Millionen USD schwerer Schuldenberg und im November des selben Jahres wurde die Holland-America Line durch ihre direkte Konkurrentin, der Carnival Cruise Lines, für etwa 900 Millionen USD aufgekauft (625 Mill. Kaufpreis + Verbindlichkeiten).

Heute nimmt die Holland-America Line innerhalb des Carnival-Konzerns, die Stellung einer Premium-Marke ein, spezialisiert auf die finanziell besser gestellte Mittelschicht, einer in der US-Gesellschaft heiß umworbenen Gruppe. Durch umfangreiche Neubauten bewies Carnival auch recht schnell ein deutliches Interesse dem geschichtsträchtigen HAL-Namen am Leben zu erhalten, kein Wunder lässt sich damit doch sehr gut und viel Geld verdienen. Seit 1998 ist der Großteil der Flotte und die folgenden Neubauten mit Heimathafen in Rotterdam registriert, was primär auf diverse Änderungen im niederländischen Schifffahrtsrecht zurückgeht. Haupteinsatzorte für die Schiffe sind aktuell die Karibik, die US-Pazifikküste und Alaska.

Schiffe

Die Passagierschiffe der Linie waren daran zu erkennen, das alle Schiffsnamen auf „...dam“ endeten, dies hat sich bis heute nicht geändert. Die Schornsteine waren anfangs schwarz, ab 1898 dann gelb mit einem grün-weiß-grünen Band - der Reedereiflagge - im oberen Drittel angeordnet. Für die vollständige Liste siehe die Liste der Schiffe der Holland-America Line.