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Theodor Bömelburg

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Theodor Bömelburg (* 27. September 1862 in Westönnen bei Werl; † 17. Oktober 1912 in Hamburg) war als Vorsitzender der Maurer- und später der Bauarbeitergewerkschaft einer der führenden Gewerkschafter des Deutschen Kaiserreiches. Außerdem war er sozialdemokratischer Politiker.

Leben und Wirken

Bömelburg arbeitete bis 1894 als Maurergeselle. Im Jahr 1886 war er einer der Gründer des Maurer-Fachvereins in Bochum. Seit 1889 war er als Funktionär beim Maurer-Fachverein in Hamburg tätig. Im Jahr 1891 war er Mitbegründer des reichsweiten Maurerzentralverbandes. Zwischen 1894 und 1910 war Bömelburg Vorsitzender des deutschen Maurerverbandes. Danach bis zu seinem Tod war er Vorsitzender des neu gegründeten Bauarbeiterverbandes. Außerdem war er seit 1907 Sekretär der internationalen Maurerkonferenz.

In den Jahren 1899, 1902, 1905 und 1908 war er einer der Vorsitzenden des Gewerkschaftskongresses der freien Gewerkschaften. Im Jahr 1902 sprach er sich in dieser Funktion gegen innergewerkschaftliche Kritik für ein enges Bündnis mit der SPD aus. Gleichzeitig war er während der Massenstreikdebatte einer der entschiedensten Gegner von Rosa Luxemburg. Auf dem Gewerkschaftskongress von 1905 wandte er sich strikt gegen einen politischen Generalstreik. Er forderte die Versammlung auf die Debatte in den Gewerkschaften zu beenden: „Ungeheuere Opfer hat es gekostet, um den augenblicklichen Stand der Organisation zu erreichen, um aber unsere Organisation auszubauen, brauchen wir in der Arbeiterbewegung Ruhe.“ Der Kongress folgte diesem Aufruf mit deutlicher Mehrheit.[1]

Der SPD gehörte Bömelburg seit 1887 an. In Hamburg war er seit 1888 Bezirksvorsitzender. Für die Partei gehörte er von 1904 bis 1907 der Hamburger Bürgerschaft an. Er war einer der 13 Abgeordneten die erstmals eine SPD-Fraktion in der Bürgerschaft stellten. Vor ihnen war bis dahin nur Otto Stolten 1901 als einzelner Sozialdemokrat ins Hamburger Parlament eingezogen. Zwischen 1903 und 1912 war Bömelburg Mitglied des Reichstages.

Einzelnachweise

  1. Chronologie der deutschen Gewerkschaften (Eintrag vom 22./27. Mai 1905)