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Terror

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Begriffsgeschichte

Der Terror (lateinisch der Schrecken, von terrere - in Schrecken versetzen) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt um Menschen gefügig zu machen und besonders zur Erreichung politischer sowie wirtschaftlicher Ziele, was man als Terrorismus bezeichnet.

Der lateinische Ausdruck territio (deutsch „Territion“ Schreckung) bezeichnet das Zeigen der Folterinstrumente, eine Vorstufe der Folter, die oft bereits ausreichte, um ein Geständnis zu erzwingen.

Haus des Terrors in Budapest

Terror war ursprünglich bei den alten Vordenkern des Liberalismus eine dem Staat zugeschriebene legitime Funktion. Für Thomas Hobbes war der „Schrecken gesetzlicher Bestrafung“ (terror of legal punishment) eine notwendige Voraussetzung eines Staatswesens, dem auf der anderen Seite „der Schrecken der Macht“ (the terror of some power) entsprach.

Am Vorabend der französischen Revolution (1789) empörten sich die Aufklärer und warfen der Monarchie vor ein terroristisches Schreckensregiment (par la terreur) zu sein. Auch Voltaire bezeichnet 1769 die staatlich inszenierte öffentliche Folterpraxis vor Hinrichtungen mit Rädern und Zerreißen bei lebendigem Leibe als „Terrorapparat“ (appareil de terreur). Allerdings waren die französischen Revolutionäre es selbst, die ab 1793 mit Robespierre den Terror als staatliches Machtmittel ausriefen und die Terrorherrschaft ideologisch begründeten.

In einem „Tugendstaat“ seien das Volk durch Vernunft zu leiten und die Feinde des Volkes durch „terreur“ zu beherrschen, so Robespierre am 5. Februar 1794 vor dem Konvent: Terror ist nichts anderes als rasche, strenge und unbeugsame Gerechtigkeit. Er ist eine Offenbarung der Tugend. Der Terror ist nicht ein besonderes Prinzip der Demokratie, sondern er ergibt sich aus ihren Grundsätzen, welche dem Vaterland als dringendste Sorge am Herzen liegen müssen. Dem Exekutivorgan dieses Staatsterrors, dem Pariser Revolutionstribunal, fiel Robespierre noch im selben Jahr schließlich selbst zum Opfer.

Umgangssprachlicher Gebrauch

Der Begriff Terror findet sich heute in zahlreichen Wortzusammensetzungen (z.B. Telefonterror, Psychoterror) auch in der Umgangssprache wieder, wo er häufig für aggressive Umgangsformen oder extreme Belästigung steht.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Fischer (Hrsg.): Reden der Französischen Revolution. Dtv, München 1989, ISBN 3-423-02959-5
  • Norbert Zwölfer: Telekolleg II Geschichte. TR-Verlags-Union, München
  • Jörg Baberowski und Anselm Doering-Manteuffel: Ordnung durch Terror. Bonn 2006, ISBN 3-8012-0368-9
  • Igmade (Stephan Trüby u.a., Hrsg.): "5 Codes: Architektur, Paranoia und Risiko in Zeiten des Terrors". Basel. Boston, Berlin 2006, ISBN 3-7643-7597-3
  • Ernst Federn (1999): Versuch einer Psychologie des Terrors. In: Roland Kaufhold (Hg.) (1999): Ernst Federn: Versuche zur Psychologie des Terrors, Gießen (Psychosozial-Verlag), S. 35–75
  • Roland Kaufhold (2001): Zur Psychologie der Extremsituation: Das Trauma der Verfolgten (B. Bettelheim und E. Federn), in: Roland Kaufhold (2001): Bettelheim, Ekstein Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung. Gießen (Psychosozial-Verlag), S. 253-262.
  • Thomann, Christian: Terrorversicherung, Risikomanagement und Regulierung, Karlsruhe 2007
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