Wenden (Sauerland)
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Wenden ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und gehört zum Kreis Olpe im Sauerland.
Geografie
Nachbargemeinden
- Olpe, Drolshagen (Kreis Olpe)
- Friesenhagen (Landkreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz)
- Kreuztal, Freudenberg, Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein)
- Reichshof (Oberbergischer Kreis)
Gemeindegliederung
Altenhof, Altenwenden, Bebbingen, Brün, Büchen, Döingen, Dörnscheid, Eichertshof, Elben, Gerlingen, Girkhausen, Heid, Hillmicke, Hoffnung, Hünsborn, Huppen, Löffelberg, Möllmicke, Ottfingen, Römershagen, Rothemühle, Rothenborn, Scheiderwald, Schönau, Schwarzbruch, Trömbach, Vahlberg, Wenden, Wendenerhütte, Wilhelmstal,
Geschichte
Religionen
Die Bewohner der Gemeinde Wenden gehören mit großer Mehrheit dem katholischen Glauben an. Mit Ausnahme von Möllmicke und Rothemühle verfügt jede größere Ortschaft über eine katholische Kirche oder Kapelle. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen zahlreiche Flüchtlinge aus den verlorenen reichsdeutschen Ostgebieten in das damalige Amt Wenden, sie siedelten sich überwiegend in den Ortsteilen Vahlberg und Rothemühle an. So entstand in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die Evangelische Kirche Rothemühle. In den 80er Jahren kam ein Gemeindezentrum im Zentralort Wenden hinzu, das der Kirche in Rothemühle rasch den Rang ablief. 2006 wurde vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe, zu der Wenden gehört, der Beschluss gefällt, die Kirche in Rothemühle aufzugeben. Der Kapellenbauverein Rothemühle übernahm daraufhin die finanzielle Verantwortung für die Kirche, so dass ihr Bestand vorerst garantiert ist. In den 60er Jahren kamen auch viele Muslime und Griechisch-Orthodoxe in die Gemeinde Wenden. Im Zentralort wird seit einigen Jahren eine Moschee unterhalten. Ein regional bedeutender Wallfahrtsort für katholische Christen ist die Dörnschlade, zwischen den Ortsteilen Hünsborn, Wenden und Altenhof mitten im Wald gelegen. Der Legende nach wurde dort eine aus der Wendener Kirche gestohlene Marienstatue gefunden. Eine Kapelle wird von vielen Gläubigen zum Gebet genutzt. Unter anderem nutzt auch die regionale KAB die Dörnschlade für die jährliche Wallfahrt.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Wenden entstand 1969 im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen. Sie ist flächengleich mit dem vormaligen Amt Wenden, das aus den Gemeinden Wenden und Römershagen bestand.
Politik
Bürgermeister
Peter Brüser, CDU-Mitglied und früher auch von der CDU aufgestellt, setzte sich bei der Kommunalwahl als unabhängiger Bewerber mit großem Vorsprung gegen den von der CDU nominierten Antonius Halbe durch. Brüser war vor der Abschaffung der Doppelspitze bereits Gemeindedirektor und wurde zunächst vom Rat, dann in Urwahl zum Bürgermeister gewählt.
Städtepartnerschaften
Eine Partnerschaft entstand im Zuge der deutschen Einheit mit Dingelstädt in der ehemaligen DDR. Die Partnerschaft wurde zunächst sehr aktiv betrieben, etwa durch Austausch von Verwaltungsmitarbeitern, und läuft heute auf niedrigem, aber konstantem Niveau. Beispielsweise ist der Bürgermeister aus Dingelstädt regelmäßiger Gast bei der jährlichen Großveranstaltung „Wendener Kirmes“.
Derzeit laufen die Vorbereitungen, um eine Partnerschaft mit der Stadt Lepseny aufzubauen. Die Verpackungsfirma "SiBO" unterhält sowohl in Wenden als auch in Lepseny Betriebszweige, Inhaber Bernd Hesse bahnte die beginnende Partnerschaft an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Sauerland-Theater Hillmicke: erfolgreiches Laientheater; führt immer im November in der Aula des Schulzentrums Wenden auf.
Museen
Die Wendener Hütte ist ein technisches Kulturdenkmal und eine der ältesten noch erhaltenen Holzkohle-Hochofenanlagen im deutschsprachigen Raum. Sie kann zu den Öffnungszeiten kostenlos besichtigt werden.
Musik
Die Gemeinde Wenden ist bekannt für die Vielzahl an Blasorchestern und Chören. Fast jeder Ortsteil verfügt über ein Blasorchester und mehrere Chöre.
Bauwerke
Die Wallfahrtskapelle Dörnschlade ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut worden. Die Kapelle befindet sich in der Nähe des Ortes Altenhof und ist über die Verbindungsstraße zwischen Hünsborn und Wenden leicht zu erreichen. An den Sonntagen nach dem Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli) und Mariä Geburt (8. September) findet eine Prozession von Altenhof und Wenden zur Dörnschlade statt, die anschließend mit einem Gottesdienst an der Dörnschlade beendet wird.
Die Pfarrkirche St. Severinus wurde um 1750 gebaut. Die Altäre und die meisten Heiligenfiguren schmückten schon die Vorgängerkirche. (Die neue Kirche wurde über die alte gebaut.) Sie wurden alle übernommen. Die Kanzel, die Strahlenmadonna und die Orgel sind um 1755 neu in die Kirche hineingenommen worden. Die letzte umfassende Renovierung fand von 1986 bis 1988 statt. Dabei wurde die Kirche weitestgehend so ausgestaltet, wie sie im 18. Jahrhundert erbaut wurde.
Die Holzkohle-Hochofenanlage Wendener Hütte ist ein frühindustrielles Kulturdenkmal und wird als Museum präsentiert.
Naturdenkmäler
Die Biggequelle liegt nahe dem Ortsteil Römershagen. Ein Bachlauf nimmt das aus der Quelle kommende, noch recht geringe Wasser auf und füllt nach 16 Kilometern einen der größten Stauseen Deutschlands, den Biggesee.
Sport
- Vereinigte Sport-Vereine Wenden 1930 e. V., Wenden/Schönau (Fußball)
- zurzeit Landesliga (bis 2003 Verbandsliga)
- Kunstrasenplatz in Schönau
- Lülinge ´74
- Sportkegeln
- Gasthof Schwenk
- Landesliga
- SG Wenden (Leichtathletik)
- Konnte bereits diverse Erfolge auch auf nationaler Ebene vorweisen (u. a. Simon Huckestein, 6. bei der Deutschen Meisterschaft 2005 über 800 m)
- Verein wurde maßgeblich durch die Arbeit des Erfolgstrainers Egon Bröcher (Kader-Trainer) und durch Kunibert Rademacher (zurzeit Kreisleichtathletik-Obmann) geprägt.
- Ausrichter des traditionsreichen Südsauerlandlaufes mit bis zu 800 Teilnehmern (immer erstes Wochenende im November)
- Training auf Tartan-Bahn (Sportplatz Gerlingen) und Turnhalle (Schulzentrum Wenden)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Wendsche Kärmetze (Kirmes) am dritten Dienstag im August sowie am Samstag und Sonntag zuvor. Am Dienstag findet eine Tierschau mit Prämierung der Tiere in verschiedenen Klassen statt. Von anderen Kirmesveranstaltungen unterscheidet sich die Wendsche Kärmetze dadurch, dass während der ganzen Zeit ein Markt stattfindet, auf dem die unterschiedlichsten Artikel angeboten werden. Außer den vielen Markthändlern kommen viele Betreiber von Fahrgeschäften mit ihren Karussells und anderen Attraktionen. Die Wendener Kirmes ist eine der größten Veranstaltungen dieser Art im Raum Südwestfalen.
- Schönauer Karneval Eine Karnevalshochburg Südwestfalens feiert neben der Prinzenproklamation (um den 11. November)mit Altweiber, Prunksitzung und Rosenmontagszug drei weitere große Zeltveranstatlungen. Aufwendig hergestellte Mottowagen und zahlreiche Fußgruppen lassen Rosenmontag einen kilometerlangen Lindwurm entstehen, welcher sich unter den Augen von bis zu 15.000 Besuchern durch die Straßen des 1.400-Seelen-Ortes Schönau schlängelt. Der Schlachtruf der Schönauer Karnevalisten lautet: Schönau Helau. Das Vereinslied beginnt mit den Zeilen „Von Schönau bis Bockenbach - da wird geschunkelt und gelacht“ (Bockenbach ist der Nachbarort im Siegerland). In über 40 Jahren hat sich der Karnevalsverein Schönau-Altenwenden zu einer festen Größe im südwestfälischen Karnevalsgeschehen etabliert. Seine beiden Tanzgarden, Rote sowie Blaue Funken repräsentieren den Verein auf zahlreichen regionalen wie überregionalen Veranstaltungen.
- Südsauerlandlauf Meistens am ersten November-Wochenende wird dieser Traditionslauf (2005: 30. Ausgabe) durch die SG Wenden veranstaltet. In den vergangenen Jahren wurden immer auch erfolgreiche nationale Laufasse begrüßt (z. B. 2005: Sabrina Mockenhaupt) Bambinilauf (500 m), Schülerläufe (2 km), Volkslauf (5 km), Hauptlauf (10 km) und Nordic Walking (9 km) ziehen bis zu 800 Teilnehmer an. Somit größter Lauf in Südwestfalen. Integriert als Lauf im Ausdauer-Cup.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Dia-therm (Heizkörperwerk)
- Berker
- Elexis-Gruppe mit den Firmen EMG und Drehmo
Verkehr
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- P. Maurus Kaufmann OSB († 1948), erster Abt der Abtei Dormitio Beatae Mariae Virginis in Jerusalem
- Wilhelm Schneider, Bischof (Gerlingen)