British Columbia
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Wahlspruch: Splendor sine occasu | |
Amtssprache | Englisch |
Hauptstadt | Victoria |
Größte Stadt | Vancouver |
Premierminister | Gordon Campbell |
Fläche | 944.735 km² |
Einwohnerzahl | 4.254.522 (Juli 2005) |
Bevölkerungsdichte | 4,5 Einwohner pro km² |
Beitritt zur kanadischen Föderation |
20. Juli 1871 |
Zeitzone | UTC -7 bis -8 |
Sitze im Parlament | Unterhaus 34, Senat 6 |
ISO 3166-2 | CA-BC |
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British Columbia (franz. Colombie-Britannique deutsch Britisch-Kolumbien) ist die westlichste kanadische Provinz und liegt an der Küste des Pazifik. Im Norden befinden sich Alaska (Vereinigte Staaten), das Yukon-Territorium und die Nordwest-Territorien, im Osten Alberta und im Süden die US-Bundesstaaten Washington, Idaho und Montana. Der Name der Provinz stammt vom Fluss Columbia.
Geographie
Landschaften
Vor der Pazifikküste mit tiefen Fjorden liegen im Süden Vancouver Island und im Norden die Queen Charlotte Islands. Entlang der Küste ziehen sich die Ketten der Coast Mountains. Im Süden liegt das dicht besiedelte Lower Mainland mit dem Fraser Valley. Im Grenzgebiet zu Alberta befinden sich die Rocky Mountains. Der höchste Berg der Provinz ist der Mount Fairweather an der Grenze zu Alaska mit einer Höhe von 4663m in den Küstengebirgen der Eliaskette.
Gewässer
Die längsten Flüsse sind die Columbia, Fraser und Peace. Der Fraser ist eine wichtige Verkehrsader im Süden Britisch-Kolumbiens. Außerdem dienen einige Flüsse der Energiegewinnung, nachdem überall in der Provinz Dämme gebaut wurden. Einige Flüsse wurden aber zum Schutz der Lachse der Natur überlassen.
Der Williston Lake ist der größte der Provinz, dahinter folgen Kootenay Lake und der Okanagansee.
Klima und Vegetation



(141 m) im Wells Gray Provincial Park
Charakteristisch sind die kalten Winter im Norden der Provinz, in der das arktische Klima Einfluss hat. In den Rocky Mountains herrscht Hochgebirgsklima mit typischer Vegetation. Die Küsten sind niederschlagsreich, die dort wachsenden Regenwälder sind Heimat von Bären. Um Victoria ist das Klima nahezu mediterran und trocken. Im Süden gibt es sogar wüstenähnliche Gebiete.
Nationalparks
Glacier-Nationalpark, Gulf-Islands-Nationalpark (Reserve), Gwaii-Haanas-Nationalpark (Reserve), Kootenay-Nationalpark, Mount-Revelstoke-Nationalpark, Pacific-Rim-Nationalpark (Reserve), Yoho-Nationalpark, Waterton-Nationalpark
Besiedlung
Das Gebiet von British Columbia ist dünn besiedelt; die Bevölkerung konzentriert sich auf die Ballungsräume des Fraser Valley um Vancouver und Greater Victoria auf Vancouver Island.
Größte Städte
Stadt | Einwohner 14. Mai 1996 |
Einwohner 15. Mai 2001 |
---|---|---|
Vancouver | 514.008 | 545.671 |
Surrey | 304.477 | 347.825 |
Burnaby | 179.209 | 193.954 |
Richmond | 148.867 | 164.345 |
North Vancouver | 121.893 | 126.613 |
Abbotsford | 105.403 | 115.463 |
Langley | 102.702 | 110.539 |
Coquitlam | 101.820 | 112.890 |
Saanich | 101.388 | 103.654 |
Delta | 95.411 | 96.950 |
Kelowna | 89.442 | 96.288 |
Kamloops | 76.394 | 77.281 |
Prince George | 75.150 | 72.406 |
Victoria | 73.504 | 74.125 |
Nanaimo | 70.130 | 73.000 |
Chilliwack | 60.186 | 62.927 |
Maple Ridge | 56.173 | 63.169 |
New Westminster | 49.350 | 54.656 |
Port Coquitlam | 46.682 | 51.257 |
West Vancouver | 40.882 | 41.421 |
Bevölkerung
British Columbia hat rund 4,38 Millionen Einwohner (Juli 2007). Etwa 165.000 Menschen sind indigener Herkunft (Indianer). Jährlich wächst die Bevölkerung um etwa 40.000 Menschen durch Zuwanderung vor allem aus Asien und anderen Teilen Kanadas.
Geschichte
Indigene Bevölkerung
Vor der Ankunft der Europäer war das Gebiet des heutigen British Columbia von einer Vielzahl indigener Völker (Indianer) besiedelt, darunter Haida und Tlingit. Dazu kommen die Stammesgruppen der Salish-Sprachen, aber auch Nuu-chah-nulth an der Westküste von Vancouver Island, nördlich von ihnen die Stämme der Kwakwaka'wakw, die früher als Nootka bzw. Kwakiutl bezeichnet wurden. An der Küste war die Versorgung durch den Reichtum an Meeressäugern, Fisch und Wild, aber auch an Materialien wie Holz und Holzfasern, an Beeren und Gras, für die kleinen Gemeinschaften gesichert. Auf dieser Grundlage entwickelten sich schon früh komplexe, hierarchische Gesellschaftssysteme mit herausragenden Werken - berühmt sind die Totempfähle und die Masken.
Die Interessen der Indianer gegenüber der Regierung werden inzwischen von stammesübergreifenden Organisationen vertreten, z. B. den Tribal Councils. So vertritt der Carrier-Sekani Tribal Council 7 Stämme um Prince George,[1] der Nuu-cha-nulth Tribal Council vertritt die Nuu-chah-nulth an der Westküste von Vancouver Island usw.[2]
Europäischer Handel
1778 erreichte James Cook die Küste Britisch-Kolumbiens und kam in Kontakt mit den Nuu-chah-nulth am Nootka Sound. Es entwickelte sich ein reger Handel von Pelzen mit China, von Briten organisiert. Es kam in der Folge zu Konflikten zwischen dem Vereinigten Königreich und Spanien um den Einfluss an der Pazifikküste, der 1794 friedlich beigelegt werden konnte. George Vancouver war zu dieser Zeit mit der Vermessung des Gebietes beschäftigt. Von Osten versuchten Mitglieder der North West Company an den Pazifik vorzustoßen, darunter waren Alexander MacKenzie und Simon Fraser. Zwischen 1805 und 1809 wurden die ersten britischen Forts errichtet, das Gebiet war praktisch unter der Kontrolle der Hudson’s Bay Company.
Britische Besitznahme
Fort Camosun auf Vancouver Island, aus dem sich später die Hauptstadt Victoria entwickelte, wurde 1843 gegründet. 1846 wurde der Grenzverlauf zwischen den Vereinigten Staaten und Britisch-Nordamerika im Oregon-Kompromiss festgelegt. Damit wurde der 49. Breitengrad zur gemeinsamen Grenze, jedoch kam die weiter südwärts ragende Vancouver-Insel vollständig an Großbritannien. 1849 wurde die britische Kronkolonie Vancouver Island geschaffen, deren Gouverneur 1851 James Douglas wurde, der als Vater von British Columbia gilt. Nachdem 1858 Gold gefunden wurde und deswegen viele Amerikaner in das Gebiet kamen, wurde die Kronkolonie Colony of British Columbia auf dem Festland im Fort Langley - einem Handelsposten der Hudson's Bay Company - proklamiert, um die britische Souveränität zu sichern. Zunächst wurde Fort Langley als Hauptstadt vorgeschlagen. Da jedoch die strategische Lage dies ungünstig erscheinen ließ, wurde New Westminster die erste Hauptstadt British Columbias bis zur Vereinigung mit Vancouver Island. James Douglas wurde Gouverneur beider Kolonien.
Zusätzlich zum ersten brachte auch ein zweiter Goldrausch 1861-62 große Mengen von Einwanderern in das Gebiet. Infrastruktur wie die Cariboo Wagon Road wurden gebaut und neue Siedlungen gegründet. Allerdings hinterließ der Goldrausch die Kolonie mit großen Schulden.
Vancouver Island und das Festland wurden daher 1866 zur Kronkolonie British Columbia vereinigt. Nachdem die Kanadischen Föderation Übernahme der Schulden und den Bau der Canadian Pacific Railway innerhalb von zehn Jahren versprach, trat die Kolonie dieser am 20. Juli 1871 bei. Dabei war auch ein Beitritt in die zu dem Zeitpunkt räumlich näheren USA eine Möglichkeit. Die Canadian Pacific Railway wurde 1885 fertiggestellt, tragende Kraft der Wirtschaft waren die Kohle- und Erzminen.
20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert kam es zum massiven Zustrom von Einwanderern aus allen Teilen des Landes und aus Asien. Deren Immigration erwies sich zunächst als schwierig, da ihnen zu dieser Zeit rassistisch begründete Ablehnung entgegenschlug. Britisch-Kolumbien entwickelte sich in der Folge zu einer wohlhabenden, multiethnischen Provinz, deren hohe Lebensqualität weltweit bekannt ist. So wird Vancouver regelmäßig zu den lebenswertesten Städten der Welt gezählt.
Politik
British Columbia verfügt über ein Parlament mit 79 Sitzen, derzeitiger Regierungschef ist Gordon Campbell von der BC Liberal Party. Die Parlamentswahlen finden nach einem Gesetz von 2001 alle vier Jahre am zweiten Dienstag im Mai statt, die letzte Wahl wurde am 17. Mai 2005 durchgeführt. Dabei konnten die Liberalen 46 Sitze gewinnen, die New Democratic Party 33; die All Nations Party ging hierbei in die Democratic Reform British Columbia auf. Nach den Wahlen 2001 hatte das Verhältnis noch 77 zu 2 betragen. Trotz eines Stimmenanteils von 9,2 % konnte die Green Party keinen Sitz für sich gewinnen.
In einem Referendum stimmten im Jahr 2005 57,4 % der Wähler für eine Änderung des Wahlsystems von der relativen Mehrheitswahl zur Übertragbaren Einzelstimmgebung. Die formale Anforderung einer Zustimmung von 60 % wurde damit allerdings verfehlt. Ein erneutes Referendum ist für 2009 geplant.
Siehe auch: Liste der Premierminister von British Columbia
Gliederung
British Columbia ist in 28 Regionaldistrikte (regional districts) unterteilt, siehe Liste der Regionaldistrikte in British Columbia.
Infrastruktur
Drehkreuz ist der internationale Flughafen von Vancouver. BC ist mit der Nachbarprovinz Alberta und dem Rest des Landes aber natürlich auch über den Trans Canada Highway (Hwy. #1), den Crowsnest Highway (Hwy. #3) und den Yellowhead Highway (Hwy. #16), sowie Eisenbahnlinien verbunden. Außerdem besteht ein dichtes Straßennetz zur Anbindung an die Vereinigten Staaten. Mit den zahlreichen Inseln ist das Festland über Fähren der BC Ferries verbunden. Zur Querung zahlreicher Binnenseen und Flüsse gibt es ein ausgeprägtes Netz kostenloser Inlandsfähren.
Auf den Eisenbahnstrecken dominiert der Güterzugverkehr zu den Pazifikküstenhäfen in Vancouver und Prince Rupert. Das Angebot an Personenzugverbindungen ist sehr begrenzt. Dreimal pro Woche verkehrt der VIA-Rail Personenzug „The Canadian“ von Vancouver über Jasper/Edmonton nach Toronto. Ebenfalls dreimal pro Woche verkehrt der VIA-Rail Personenzug „Skeena“ zwischen Prince Rupert und Jasper (AB). Auf Vancouver Island gibt es eine tägliche Verbindung mit dem „Malahat“ zwischen Viktoria und Courtenay, und für Berufspendler vom „Lower Mainland“ gibt es eine Personenzugverbindung nach Vancouver. Der amerikanische AMTRAK „Cascades“ Personenzug verbindet Vancouver täglich mit Seattle (WA) und Portland sowie Eugene (OR). Nur während der Sommermonate verkehren Touristenzüge (Schienenkreuzfahrten) auf drei verschiedenen Linien von Vancouver und Whistler nach Jasper und Banff/Calgary.
Forstwirtschaft
siehe Hauptartikel Forstwirtschaft in British Columbia
Weblinks
- Regierung von British Columbia (englisch)
- Site von CBC British Columbia mit News (englisch)
- The Political Economy of British Columbia's Rainforests by Elmer G. Wiens