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Utz Claassen

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Utz Claassen (* 7. Mai 1963 in Hannover) ist Vorsitzender der BDI-Initiative „Innovationsstrategien und Wissensmanagement“, Mitglied der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie ehemaliger Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Seit November 2001 ist Claassen Honorarprofessor an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, an der er seit 1997 aktiv lehrt. Er ist zudem Mitglied des Stiftungsrates der Georg-August-Universität Göttingen.


Karriere

Mit 17 legte Claassen an der Helene-Lange Schule in Hannover das Abitur mit einem Notendurchschnitt von 0,7 ab, was zu einer Bekanntheit in den deutschen Medien führte. 1981 wurde er deshalb von Joachim Fuchsberger in die ARD-Ratesendung "Auf Los geht's los" eingeladen. Nach dem Studium an der Universität Hannover (Diplom-Ökonom, 1985) und an der University of Oxford (1985-1987) und Promotion (1989) in Hannover war Claassen bei McKinsey (1987-1989), Ford Europa (1989-1992), Volkswagen AG (1992-1994), SEAT (1994-1997), der Sartorius AG (1997-2003) und der EnBW (2003-2007) tätig. Er gilt als der vielleicht erfolgreichste Sanierer der deutschen Wirtschaft. Mit SEAT, der Sartorius AG und der EnBW hat er gleich drei wichtige und öffentlich viel beachtete erfolgreiche Sanierungen verantwortet. Claassen hatte und hat zahlreiche Ämter in Verbänden inne, u.a. bei SPECTARIS, an dessen Neuausrichtung er mitwirkte, und als Vorsitzender der BDI-Intiative "Innovationsstrategien und Wissensmanagement". Zusätzlich engagierte und engagiert sich Claassen vielfach ehrenamtlich, u.a. als mehrjähriger Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Stiftung „Urgeschichtliches Museum Blaubeuren / Galerie 40tausend Jahre Kunst in Blaubeuren“ und als Mitglied des Vorstandes der Stiftung Niedersächsische Wirtschaftsforschung.

McKinsey

Im Zeitraum 1987 bis 1989 war Claassen als Associate, später als Senior Associate in Projektleiterfunktion, bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. tätig. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die Gemeinkostenanalyse, Projekte zur Betriebsmittel-Optimierung im Automobilbereich, die Beratung einer Landesregierung im Bereich Technologietransfer sowie die Befassung mit Konzepten zum Thema „Institutional Learning“.

Ford Europa

Als Mitglied des Kreises der oberen Führungskräfte der Ford-Werke-Aktiengesellschaft befasste sich Claasssen in verschiedenen leitenden Positionen bis 1992 bei Ford of Europe mit europäischer Verantwortung u.a. als Leiter Koordination Wirtschafts- und Geschäftspläne, Leiter Preisbildung Südeuropa (Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Österreich und Schweiz), Leiter Finanz Kleine PKW-Programme sowie Leiter Produktkostenanalyse tätig. Claassen betätigte sich bis 1992 bei Ford of Europe u.a. als verantwortlicher Controller und Mitglied des ersten Simultaneous Engineering-Teams mit bereichsübergreifenden Maßnahmen. Des Weiteren war er als Mitglied der Oberen Führungskräfte der Ford-Werke AG in verschiedenen leitenden Positionen der Ford of Europe-Organisation u.a. als Leiter Koordination Wirtschafts- und Geschäftspläne, Leiter Preisbildung Südeuropa (Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Österreich, Schweiz) sowie Leiter Produktkostenanalyse. Darüber hinaus war er Co-Leader der Task Force zur Entwicklung und Umsetzung einer Wachstumsstrategie für Südeuropa, die zu deutlichen Marktanteilsgewinnen in allen relevanten Märkten führte.

Volkswagen AG

Claassen war ab 1993 Mitglied des Top Management des Volkswagen-Konzerns. Er hatte zahlreiche Aufsichtsratsmandate inne, war Als offizieller Vertreter für den Markenvorstand Controling und Rechnungswesen war Claassen Mitglied des Arbeitskreises zur Vorbereitung der Markenvorstandssitzungen und nahm verschiedentlich an den Sitzungen des Markenvorstandes teil. Darüber hinaus hatte er zahlreiche Aufsichtsratsmandate inne, u.a. bei Volkswagen Group United Kingdom Ltd., Volkswagen Bratislava, Volkswagen Bordnetze GmbH (Berlin), Volkswagen Elektrik Sistemleri (Istanbul), DAUG-Hoppecke GmbH (Brilon), Neuland GmbH (Wolfsburg) sowie der Deutschen Automobilgesellschaft (Braunschweig).

Am 16.06.1992 trat Claassen als als Hauptabteilungsleiter Funktionales Controlling in die Volkswagen AG ein, ab dem 1.12.1992 war Hauptabteilungsleiter im Bereich Controller Forschung und Entwicklung, ab dem 1.6.1993 leitete er den neu geschaffenen Bereich „Controlling Produktlinien“; ab dem 10.6.1993 war er Vertreter des Markenvorstandes Controlling und Rechnungswesen. Mit Wirkung zum 1.7.1993 wurde Claassen zum Bereichsleiter im Geschäftsbereich Controlling und Rechnungswesenernannt und am 1.9.1993 in den Oberen Führungskreis berufen.

Verantwortlich war Claassen hierbei für die flächendeckende Einführung von Target Costing und Target Investment. Den zuvor funktional organisierten Bereich „Controlling Forschung und Entwicklung“ reorganisierte er in ein prozessorientiertes Produktlinien-Controlling, wobei ihm Verantwortung für alle Produkte der Marke Volkswagen zukam. Als Koordinator der „Task Force A3“ war Claassen gemeinsam mit den operativen Markenvorständen unter Vorsitz von Konzernchef Piëch verantwortlich für das Ertragssteigerungsprogramm des seinerzeit neu eingeführten, deutlich zu teuer aus dem Entwicklungsprozess herausgekommenen Golf III. Im Ergebnis wurde durch nachdrücklicher Kostensenkungen und Vertriebsoptimierungen eine Ertragssteigerung um ca. eine Milliarde DM erreicht.

SEAT

Als Finanzvorstand und Vertreter des Präsidenten der SEAT, S.A. sanierte er ab 1994 das Tochterunternehmen erfolgreich und durchgreifend. Während 1993 SEAT, S.A. noch einen Verlust in Höhe von etwa zwei Milliarden DM ausweisen musste, was einer negativen Umsatzrendite von annähernd 40 Prozent entsprach, gelang durch erheblich Kostensenkungsprogramme innerhalb von drei Jahren, d.h. 1996, eine Rückkehr in die Gewinnzone. Zudem konnte die Netto-Verschuldung um mehrere Milliarden DM auf etwa ein Drittel des ursprünglichen Wertes gesenkt werden. Während dieses Zeitraumes hielt Claassen diverse Aufsichtsratsmandate, u.a. bei Volkswagen Group U.K. Ltd., Europcar GmbH, war Aufsichtsratsvorsitzender der VAESA (Volkswagen España, S.A.) und bei SEAT France, S.A.. Zudem nahm er durchgängig am Konzernstrategiekreis (K-PSK) teil, der das wichtigste Gremium des Volkswagen-Konzerns zur Definition neuer Produkte und Produktprogramme darstellte.

Sartorius AG

Als Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG hatte Claassen von 1997-2002 auch diverse Board- und Aufsichtsratsmandate im In- und Ausland inne. Bezogen auf Umsatz, Auftragseingang und Ergebnis hatte die Sartorius AG in dieser Zeit die mit Abstand besten sechs Jahre der bisherigen Konzerngeschichte. Claassen sanierte Sartorius expansiv durch erhebliches organisches und anorganisches Wachstum bei gleichzeitiger Optimierung der Kostenstrukturen: Neben einer Neuausrichtung in die wesentlichen operativen Sparten „Mechatronik“ und „Biotechnologie“ wurde eine Kapitalerhöhung im Jahr 1998 (+44%, Mittelzufluss größer als bei Erstemission) erfolgreich durchgeführt sowie sechs Akquisitionen in Deutschland, Großbritannien und den USA integriert. Die globale Präsenz wurde deutlich ausgebaut, mit mehr als 50 Gesellschaften in 26 Ländern. Im diesem Kontext wurden beispielsweise die Aktivitäten in China und Indien einschließlich eines neuen Werkes in Beijing sowie des „Sartorius Knowledge Center“ in Bangalore erheblich ausgeweitet. In Göttingen wurde eine hochmodernen Reinraumfertigung („Werk 2001“) sowie das Sartorius College errichtet. Auch durch Einführung einer synergetischen Mehrmarkenstrategie mit den Marken Sartorius, B. Braun Biotech, Boekels, Denver Instrument, GWT und Vivascience konnte der Konzernumsatz innerhalb von sechs Jahren (1997-2002) mehr als verdoppelt werden (+127%). Der kumulative Ertrag (EBIT) hat sich im selben Zeitraum mehr als verzehnfacht (+947% im Vergleich zur vorhergehenden 6Jahres-Periode). Das Produkt- und Technologieportfolio wurde deutlich erweitert und ergänzt und führte innerhalb kurzer Zeit zur Akzeptanz als einer der führenden Biotech-Supplier. Laut externer Analyse von Arthur D. Little und European Business School war Sartorius Top-Performer an der deutschen Börse im relevanten Segment vor dem Hintergrund eines besonders erfolgreichen Innovationsmanagements. Mit der Analysewaage „Genius“ erhielt die Sartorius AG zudem den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft.

EnBW

Bei EnBW löste er am 1. Mai 2003 Gerhard Goll als Vorstandsvorsitzenden ab. Entgegen den Prognosen des Geschäftsberichtes 2002 fand er ein höchst defizitäres Unternehmen vor.

Claassen sanierte den EnBW-Konzern in kürzester Zeit: Nach einem Milliardenverlust wurde dies durch erhebliche Kostensenkungen, Fokussierung auf das Kerngeschäft sowie nachhaltige Professionalisierung der Strukturen und Abläufe innerhalb von nur zwei Jahren erreicht. Hierbei konnte das Kostensenkungsprogramm „TOP FIT“ im vollen Konsens mit den Arbeitnehmervertretern mit nachhaltigen Kostensenkungen von jährlich mehr als einer Milliarde Euro plangemäss und erfolgreich umgesetzt werden. Mehr als 150 Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen wurden verkauft, fusioniert, in Partnerschaften eingebracht bzw. anderweitig entkonsolidiert. Nach Abschluss der Sanierung erwirtschaftete EnBW mit einer Belegschaft von ca. 20.000 Menschen über 30 Prozent mehr Umsatz als zuvor mit ca. 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es fanden jedoch keine betriebsbedingten Kündigungen statt. In den Jahren 2004, 2005 und 2006 wurdenbei allen wesentlichen Ertragskennziffern (EBITDA, EBIT, EBT) drei historische Rekordergebnisse in Folge erzielt. Diese Trends setzten sich im 1. Halbjahr 2007 fort. Auf Basis unterjährig kumulierter Werte resultierten so 15 Rekord-Quartalsergebnisse in Folge (per 30.9.2007). Die Netto-Verschuldung konnte mehr als halbiert, die Eigenkapitalquote in etwa verdreifachtwerden. Insgesamt ergibt sich so eine gutachterlich belegte Wertsteigerung (Ertragswert) vom 30.6.2003 bis 31.12.2006 um nominal ca. 8 Milliarden Euro. Erstamals wurde im Rahmen des Innovationspreises der Deutschen Wirtschaft eine Sanierung als Prozessinnovation ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden während Claassens Amtszeit diverse Kapitalmarkttransaktionen und Akquisitionen getätigt sowie Kraftwerksprojekte in die Wege geleitet und umgesetzt.

Claassen wurde vorgeworfen, nach seinem Amtsantritt die Lage des Konzerns schlechtgerechnet haben zu lassen. Er geriet ins Visier der Staatsanwaltschaft, nachdem er nach seiner Amtsübernahme im Mai 2003 im Zwischenbericht Abschreibungen von einer Milliarde Euro auf Beteiligungen gebildet hatte, um nach eigenen Angaben die „Altlasten“ seines Vorgängers Gerhard Goll zu bereinigen. Als Claassen seine erste Halbjahresbilanz im August 2003 vorlegte, klaffte darin plötzlich ein Milliardenloch. Geschuldet sei es den neuen internationalen Bilanzregeln und diversen Altlasten, erläuterte der neue Vorstandschef. Bei dem Vorwurf, die Lage des Konzerns übertrieben negativ dargestellt zu haben, um die eigene Leistung als Sanierer in besserem Licht erscheinen zu lassen, ging es u.a. um eine 29,9-Prozent-Beteiligung an den Stadtwerken Düsseldorf, die 2001 noch unter Goll für knapp 450 Millionen Euro erworben wurde. Nach seinem Amtsantritt musste Claassen diese Beteiligung billanziell um 208 Millionen Euro, nahezu die Hälfte, abwerten, um nach der noch von Goll entschiedenen Umstellung der Bilanzierung von HGB auf IAS den internationalen Rechnungslegungsvorschriften zu entsprechen. Die Staatsanwaltschaft Mannheim leitete darauf hin im Jahr 2005 ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen Claassen wegen des Verdachts der Bilanzfälschung ein. Gegen Goll (sowie gegen drei weitere Vorstandsmitglieder) des früheren Vorstandes war schon im Jahr 2004 aufgrund des Verdachts der Bilanzfälschung ein förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weil sie die Zahlen für das Jahr 2002 geschönt haben könnten. Die Ermittlungen gegen Goll wurden im Februar 2006 eingestellt, die gegen Claassen am 17. Mai 2006.

Im April 2005 sorgte Claassen erneut für Aufmerksamkeit, als bekannt wurde, dass er 2004 ca. 4,17 Millionen Euro Gehalt erhielt. Das Unternehmen hatte auf Initiative von Claassen hin im Sinne höchstmöglicher Transparenz für das Geschäftsjahr 2004 erstmals individualisierte Vorstandsvergütungen veröffentlicht, obwohl hierfür ein gesetzlicher Zwang noch nicht vorlag.

Weil Claassen sechs Mitglieder der baden-württembergischen Landesregierung sowie einen Staatssekretär des Bundes, die sämtlich im Amt mit der EnBW in Kontakt standen, persönlich zu Spielen der Fußballweltmeisterschaft 2006 einlud, ermittelte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen ihn wegen Vorteilsgewährung. Die Verfahren gegen die beiden Politiker, die das Angebot annahmen, wurden gegen Zahlung einer Geldauflage von jeweils 2500 Euro eingestellt, während die Staatsanwaltschaft in Juli 2006 die Eröffnung des Hauptverfahrens bei der Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe beantragte. Claassen hatte zuvor das auch ihm unterbreitete Angebot der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Verfahren gegen Geldauflage einzustellen, kategorisch abgelehnt. Das Hauptverfahren wurde vom Landgericht Karlsruhe zunächst nur in Hinblick auf die Übersendung eines Gutscheines an Matthias Machnig, den Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zugelassen. In den Fällen der sechs baden-württembergischen Kabinetsmitglieder hatte das Landgericht die Anklage nicht zur Hauptverhandlung zugelassen, da es schon im Ansatz keine Grundlage für eine eventuelle Rechtswidrigkeit sah. Gegen die Nichtzulassung in diesen übrigen Fällen legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde beim Oberlandesgericht Karlsruhe ein. Das Oberlandesgericht wies diese Beschwerde als unzulässig zurück, stellte jedoch zugleich fest, dass der Vorgang aus formalen Gründen gesamthaft zu behandeln sei. Im November 2007 fand die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Karlsruhe statt, im Rahmen derer alle 16 geladenen Zeugen Claassen entlasteten. Am Ende des Verfahrens vor dem Landgericht Karlsruhe wurde Claassen am 28. November 2007 vom Vorwurf der Vorteilsgewährung in allen sieben Fällen vollumfänglich freigesprochen. Claassen bezeichnete das Urteil als einen Sieg für den Sport, für das Sportsponsoring und dafür, dass auch künftig noch ein angemessener Kontakt und Diskurs zwischen Politik und Wirtschaft im gesellschaftlichen Rahmen möglich sei. Sein Freispruch wurde von zahlreichen Verantwortungsträgern aus Wirtschaft, Politik und Sport sehr positiv kommentiert und mit Erleichterung aufgenommen, nachdem bereits zuvor vielfach öffentlich Zweifel an der Verhältnismäßigkeit des Vorgehens der Staatsanwaltschaft zum Ausdruck gebracht worden waren. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, sprach von einem „Freispruch summa cum laude“.

Pressestimmen zum Werdegang

„Ein Mann räumt auf“ „Mit Utz Claassen kommt nun ein Manager an die EnBW-Spitze, dem man kaum mangelnde Zielstrebigkeit und Durchsetzungsfähigkeit nachsagen kann.“ (Süddeutsche Zeitung, 25.04.2003)

„Utz Claassen – Der Überflieger“ (Energie & Management, 15.05.2003

„Der Energieriese“ (Frankfuerter Allgemeine Sonntagszeitung, 31.08.2003)

„Der Schmerzensmann“ „Der dicke Senkrechtsstarter mit dem Goldkettchen, der Professor mit den schnellen Gedanken und dem 18-Stunden-Tag, der Fußballfan und Bücherschreiber – so etwas prägt sich ein.“ „Claassen, der Anpacker“ (Financial Times Deutschland, 19.12.2003)

„Kanzler: Claassen wäre ein guter Minister“ (Stuttgarter Nachrichten, 26.01.2005

„Nach Schröders Geschmack“ „Utz Claassen … ist ein gefragter Mann .. .“ „Der Kanzler schätzt die schnelle, zuweilen gnadenlose Intelligenz des Energiemanagers“ (Cicero, Februar 2005)

„Utz Claassen: Viel Feind, viel Ehr“ „Im Persönlichen ist ihm das Bild des rundlichen, aber dynamisch-energiegeladenen Schnelldenkers recht, der sich von der uniformen Riege der angepassten Manager abhebt.“ (FTD, 22.04.2005)

„Der Sanierer“ „… . Er ist intelligenter als die meisten Manager sich das erträumen mögen. Er versteht sich als Mensch mit sozialer Verantwortung. Er stellt sich öfter auch mal gegen seine Managerkollegen, verteidigt öffentlich die paritätische Mitbestimmung. … .“ (Frankfurter Rundschau, 29.04.2005)

„Ein Sanierer unter Starkstrom“ (SZ, 30.04.2005)

„Überflieger Claassen” (BILD-Zeitung, 17.09.2005)

„Utz Claassen is Germany’s wunderkind“ „Claassen’s meteoric rise, unconventional views, quick intellect, relative youth and huge income … .“ (The Atlantic Times, February 2006)

„Utz Claassen (43), Chef des Energieversorgers EnBW, liebt die klaren Worte. Er nennt ein schlechtes Spiel ein "Scheißspiel". Claassen ist vielleicht der fußballverrückteste deutsche Manager. Er ist Fan (Hannover 96), Sponsor (VfB Stuttgart), verhinderter Bundestrainer und ein wandelndes Fußballlexikon. …“ (Manager Magazin, 24. Mai 2006)

„Wunderkind, Manager“ Rheinische Post, 31. Mai 2006

„Utz Claassen – Querdenker gesucht“ „Er brachte frischen Wind in die Diskussion, weil er die oft nur schablonenhaften Argumente der Energiewirtschaft nicht reproduzierte. Sein Rückzug aus der Branche – sollte er denn von Dauer sein – ist daher ein Verlust auch für die Qualität dieser immens wichtigen Debatte.“ (FTD, 21.06.2007)

„Mann ohne Grenzen“ (Die Zeit, 05.07.2007)


Sportfunktionär

Claassen war im Jahr 1997 für einige Monate Präsident von Hannover 96. Bei Trainer, Spielern und Fans stieß Claassens Sanierungslan für den deutlich überschuldeten Fussballverein auf starken Widerstand. Nachdem Claassen den Manager des Vereins, Franz Gerber, gegen den er auch erfolgreich verschiedene einstweilige Verfügungen erwirkte, fristlos entlassen hatte, wurde er aus dem Umfeld des Vereins heraus massiv bedroht, und es kam sogar zu Morddrohungen. Claassen selbst kam auf Empfehlung der Sicherheitsbehörden fortan mit Bodyguards ins Stadion. Zudem gab es dabei massiven Polizeischutz. Im Herbst 1997 trat Claassen nach einer mit großer Spannung erwarteten Rede auf der Mitgliederversammlung zurück, für die er sehr großen Beifall erhielt. Sein Nachfolger Martin Kind führte den in der Regionalliga verharrenden zweimaligen deutschen Meister auf Anhieb in die zweite Liga und später im Jahr 2002 in die Bundesliga. Kind hat während seiner Amtszeit wiederholt die Richtigkeit und Bedeutung der seinerzeit von Claassen vorgenommenen Bestandsaufnahme betont. Claassen pflegt zu seinen beiden Nachfolgern im Amte des Vorstandsvorsitzenden von Hannover 96, Martin Kind und Götz von Fromberg, ein enges und freundschaftliches persönliches Verhältnis und ist dem Verein als Mitglied und als regelmäßiger Besucher der Heimspiele weiterhin eng verbunden.

Unter Claassen veranlasste die EnBW im Januar 2005 den Karlsruher SC (KSC), seinen neuen Cheftrainer Reinhold Fanz zu entlassen. Der Cheftrainer war erst eine Woche zuvor vom KSC berufen worden. Die EnBW hatte damit gedroht, den laufenden Sponsorenvertrag nicht mehr zu erneuern, falls Fanz weiter für den KSC tätig bleibe. Den Hintergrund bildet eine sieben Jahre zurückliegende Auseinandersetzung zwischen Fanz und EnBW-Chef Claassen beim Fußballclub Hannover 96: Fanz war damals Trainer und Claassen der Präsident des Fußballclubs. In einem Interview der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung hatte Fanz dem Clubpräsidenten sämtlichen Fußball-Sachverstand abgesprochen und ihm vorgeworfen, alle belogen zu haben. Nachdem Claassen gegen diesen Vorwurf rechtlich vorging, musste Fanz vor dem Oberlandesgericht Celle ein Unterlassungsversprechen abgeben, mit dem ihm die Wiederholung dieser Äußerung verboten war.

Privates

Utz Claassen ist verheiratet und hat eine Tochter. Dieser hat er sein Anfang 2007 erschienenes Buch "Mut zur Wahrheit - Wie wir Deutschland sanieren können" gewidmet.

Zitate

  • Über die Sperrung der Erdölpipeline Druschba im Januar 2007: "Wir müssen uns keine Sorgen machen! Dieser Konflikt um Weltmarktpreise zwischen Russland und Weißrussland hat keine spürbaren Auswirkungen auf Deutschland. Anders als beim Gas haben wir beim Öl viele alternative Bezugsquellen und vielfältige Lager- und Transportmöglichkeiten." [1]
  • Über seinen Plan, Deutschland zu reformieren: "Wir leben als Gesellschaft schon seit Langem über unsere Verhältnisse."[2].

Quellen

  1. Bild.de Interview mit Claasen zum Pipelinestreit
  2. Utz Claassen in BILD: Was sich in Deutschland alles ändern muss

http://www.handelsblatt.com/news/Karriere/Arbeit-Geld/_pv/_p/200813/_t/ft/_b/1309039/default.aspx/kritik-an-sorglos-paketen-fuer-vorstaende.html

Literatur

  • Claassen, Utz: Mut zur Wahrheit. Wie wir Deutschland sanieren können. Murmann Verlag, Hamburg, 2007. ISBN 3-938017-83-X