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Simon VI. (Lippe)

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Simon VI. (* 6. Mai 1555; † 7. Dezember 1613) war Graf zu Lippe-Detmold.

Simon VI. war der Sohn des Grafen Bernhard VIII. zu Lippe (1527–1563) und dessen Frau Katharina (1524–1583), Tochter des Grafen Philipp III. von Waldeck-Eisenberg und Anna von Kleve.

Da er noch minderjährig war, als sein Vater starb, übernahm Graf Hermann Simon zu Pyrmont als sein Oheim bis 1579 die Regentschaft.

Simon war ein kluger, den neuen Wissenschaften gegenüber aufgeschlossener Renaissancefürst, der mit vielen Größen des Reiches korrespondierte. Für Kaiser Rudolf II., dessen Hofrat er war, übernahm er diplomatische Missionen (Schlichtung fürstlicher Erbstreitigkeiten) und Einkaufsreisen für Kunstwerke und Raritäten.

1584–1589 wurde die Burg Brake (1562–70 verpfändet an Christoph von Donop) zum Schloss im Stil der Weserrenaissance ausgebaut. Unter Graf Simon VI. wurde die Grafschaft Lippe 1602 kalvinistisch. Das führte zu großen Unstimmigkeiten mit der Freien und Hansestadt Lemgo (1522 lutherisch). Lemgo widersetzte sich dem Edikt, den kalvinistischen Glauben anzunehmen, und es kam zur „Lemgoer Revolte“. Der Glaubensstreit wurde erst 1617 beendet.

Graf Simons Bibliothek diente der höfischen Repräsentation, war aber in erster Linie die Sammlung eines Berufspolitikers und Diplomaten mit theologischen und historischen Werken sowie philosophisch-staatstheroretischer und rechtswissenschaftlicher Literatur, die später den Grundstock der Landesbibliothek bildete.

Nach seinem Tod übernahm sein ältester lebender Sohn, Simon VII. zu Lippe die Regierung des Landes, während der jüngste, Philipp I. zu Schaumburg-Lippe, die später in Bückeburg selbständig regierende Linie Schaumburg-Lippe begründete.

Ehe und Nachkommen

1578 heiratete Simon die Gräfin Irmgard von Rietberg-Arnsberg († 1584). Aus der Ehe gingen keine Nachkommen hervor. 1585 ging er eine weitere Ehe mit der Gräfin Elisabeth zu Holstein-Schaumburg ein.