Eduard Duller
Eduard Duller (* 18. November 1809 in Wien; † 24. Juli 1853 in Wiesbaden) war ein Dichter und Geschichtsschreiber.
Eduard Duller studierte in Wien Philosophie und Rechtswissenschaft, versuchte sich aber zugleich in der schönen Literatur und brachte mit 17 Jahren das Drama: Meister Pilgram zur Aufführung. Durch seine freie Gesinnung wurde er in Österreich unter dem Metternichschen Drucke seiner Arbeitsgrundlage beraubt. Er verließ 1830 Österreich und ging zunächst nach München und führte dort 1831 das Stück Die Wittelsbacher auf. Ein Jahr später ging er nach Trier. Dort schloss er mit Friedrich von Sallet Freundschaft. In Trier zog er sich aber durch sein Drama Franz von Sickingen den Hass der Geistlichkeit zu.
1834 ging er nach Frankfurt am Main und brachte seit 1835 den Phönix. Frühlingszeitung für Deutschland heraus. Das Literaturblatt für diese belletristische Zeitschrift, die unter anderem auch Vorabdrucke von Georg Büchner und Christian Dietrich Grabbe aufnahm, besorgte bis zum Sommer 1835 Karl Gutzkow. 1836 siedelte Duller nach Darmstadt über, wo er bis 1849 blieb und an der deutschkatholischen Bewegung Anteil nahm. Schließlich wechselte er ein weiteres mal seinen Wohnort und ging nach Mainz. Dort wurde er 1851 Prediger der deutschkatholischen Gemeinde.
Duller hat nicht nur als Dichter und Novellist, sondern später auch als Geschichtsschreiber eine rege Tätigkeit entwickelt. In seinen Schriften zeigt sich seine Nähe zu den freisinnigen und humanen Bestrebungen der Zeit. Auf lyrischem Gebiet sind die Veröffentlichungen Der Fürst der Liebe und die Gesammelten Gedichte hervorzuheben.
Werke
novellistische und lyrische Arbeiten
- Kronen und Ketten (Frankfurt 1835, 3 Bände).
- Loyola (Frankfurt 1836, 3 Bände).
- Kaiser und Papst (Leipzig 1838, 4 Bände) die wertvollsten.
- Der Fürst der Liebe (Leipzig 1842, 2. Aufl. 1854).
- Gesammelten Gedichte (Berlin 1845; neue Ausg., Leipzig 1877).
Geschichtsschreibung
- Vaterländische Geschichte (Frankfurt 1852-57, 5 Bände; Mikrofiche-Ausgabe ISBN 3-598-50604-X), nach Dullers Tod von Karl Hagen fortgeführt.
- Geschichte des deutschen Volkes (Leipzig 1840, 3. Ausl. 1846; neu bearbeitet von William Pierson, Berlin 1861; 6. Aufl. 1877).
- Die Jesuiten, wie sie waren und wie sie sind (Leipzig 1845; 3.Aufl., Brandenb.1861). Der vollständige Text steht hier zum Kopieren bereit.
- eine Fortsetzung von Schillers Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande (Köln 1841, 3 Bände).
- Maria Theresia (Wiesbaden 1844, 2 Bände).
- Erzherzog Carl von Österreich (Wien 1847, Illustrationen Moritz von Schwind).
- Die Männer des Volks dargestellt von Freunden des Volks (Frankfurt 1847-50, 8 Bände) u. a.
Weblinks
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
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NAME | Duller, Eduard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Dichter und Geschichtsschreiber |
GEBURTSDATUM | 18. November 1809 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 24. Juni 1853 |
STERBEORT | Wiesbaden |