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Eutin

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Eutin ist die Kreisstadt des Kreises Ostholstein im Osten Schleswig-Holsteins.

Geografie

Eutin liegt inmitten der Seenplatte der Holsteinischen Schweiz zwischen Großem Eutiner See, Kleinem Eutiner See, Kellersee und Ukleisee im Naturpark Holsteinische Schweiz.

Geschichte

Eutiner Zentrum
Seepromenade von Eutin

Eutin ist nach dem germanischen Stamm der Eutii benannt, den wir heute als Jüten kennen (vgl. auch den Vornamen Jutta, die „Jütin"). Später siedelten sich die slawischen Obotriten an (Utin) und ab dem 12. Jahrhundert ließen sich holländische Siedler nieder. 1156 wurde Eutin Marktort und Residenz der (Fürst)bischöfe von Lübeck, die Stadtrechte erhielt es im Jahre 1257. Nach der Aufhebung des Fürstbistums im Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde Eutin mit dem Stiftsgebiet als Fürstentum Lübeck Teil des Großherzogtums Oldenburg. 1937 kam dieser Landesteil durch das Groß-Hamburg-Gesetz als Landkreis Eutin an Preußen, nach dem Zweiten Weltkrieg an Schleswig-Holstein.

Johann Gottfried Herder kam 1770 und begleitete den Eutiner Erbprinzen Peter Friedrich Wilhelm als Reiseprediger. Um das Jahr 1800 erlebte Eutin eine kulturelle Blüte, im Geburtsort Carl Maria von Webers lebten u.a. Matthias Claudius, Goethe-Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und der Homer-Übersetzer Johann Heinrich Voß, die über Eutin Kontakt zu weiteren Geistesgrößen unterhielten. Dies trug der Stadt die Ehrenbezeichnung Weimar des Nordens ein (siehe unten: berühmte Persönlichkeiten).

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Blau ein goldenes Balkenkreuz, der Stamm oben und unten besteckt mit einer goldenen Lilie, der Querarm beidseitig mit einer achtblättrigen goldenen Rose; in den Winkeln die goldenen Großbuchstaben VTIN.“[1]

Das Kreuz verweist auf die Verleihung des Stadtrechts (1257) durch den Lübecker Bischof Johann von Diest, die Rosen sind Zeichen der Gerichtsbarkeit und die Lilien mittelalterliche Symbole für Reinheit, die Inschrift VTIN (also „UTIN“ in lateinischen Lettern) steht für den Ortsnamen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Eutin hat eine Altstadt, die um den historischen Marktplatz gruppiert ist und sowohl mittelalterliche Fachwerkhäuser als auch klassizistische Bauwerke umfasst.
  • im Dodauer Forst steht die 500-jährige Bräutigamseiche mit eigener Postanschrift.

Besondere Bauwerke

Eutiner Schloss (17. und 18. Jahrhundert)
  • Eutiner Schloss mit Ursprüngen um das Jahr 1160 (Barockisierung bis 1729) in englischem Landschaftsgarten
  • Kreisbibliothek in der Wagenremise des Schlosses
  • Ostholstein-Museum im früheren Marstall
  • Landesbibliothek im Kavaliersgebäude
  • Hofapotheke
  • Herzogliches Palais von 1786
  • St.-Michaelis-Kirche (13. Jahrhundert)
  • Rathaus
  • Johann-Heinrich-Voß-Schule
  • Carl-Maria-von-Weber-Schule
  • Neugotischer Wasserturm von 1909 (Höhe: 38 m)
  • Jagdschlösschen am Ukleisee
  • "Voss-Haus": Am 29. Januar 2006 ist das fast 300 Jahre alte Traditionsgasthaus am Voßplatz 6 gegen 23:30h in Flammen aufgegangen und bis auf die Grundmauern abgebrannt.
  • Gartenhaus des Hofmalers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Stolbergstraße 8
  • Gebäude und umliegender Garten werden vom Kreis der Künste in Eutin e. V. mit Ausstellungen gestaltet
  • Spätklassizistische Gebäudeensembles

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu Ehren Carl Maria von Webers finden seit 1951 im Schlossgarten auf einer Freilichtbühne die renommierten "Eutiner Festspiele" (ursprünglich "Eutiner Sommerspiele") statt. In den Sommermonaten werden hier vor fast 2000 Besuchern Opern und Operetten aufgeführt, gelegentlich auch Webers Opern, vor allem sein "Freischütz". Das Hausorchester sind die "Hamburger Symphoniker", die in Eutin bereits Opernstars wie Hanna Schwarz, Leandra Overmann, Ruth-Margret Pütz, René Kollo, Kurt Moll, Nicolai Gedda, Theo Adam und Hermann Prey begleiteten. Seit 2007 veranstalten die Eutiner Festspiele auch ganzjährig monatliche Schlosskonzerte. Die Freilichtbühne fasst 1886 Besucher und hat, außer einem optionalen Dach für den Orchestergraben, keine Überdachung.

Um Pfingsten herum wird auf dem Marktplatz das "Bluesfest" veranstaltet.

Einmal im Jahr findet in Eutin der Rosenstadt-Triathlon statt.

Jugend- und Sportvereine

  • Eutin 08
  • Eutiner Sportschützen
  • Pfadfinder-Stamm Möwe (Mitglied im BdP)
  • PSV Eutin
  • TS Riemann
  • Neudorfer SV
  • BSG Eutin
  • Post SV
  • TSV Fissau
  • TC Eutin
  • Germania Ruderverein Eutin e.V.
  • Ostholsteinischer Reiterverein Malente Eutin
  • Jugendfeuerwehr der Stadt Eutin
  • THW-Jugendgruppe

Verkehr

Bahnhof

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die in Eutin wirkten

Sonstiges

Seit dem 1. Januar 2007 führt die Stadt im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft die Verwaltungsgeschäfte für die amtsfreie Nachbargemeinde Süsel.

In Eutin befinden sich die Polizeischule und die Bereitschaftspolizei des Landes Schleswig-Holstein; amtlich korrekt: Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei Schleswig-Holstein (PD AFB).

Eutin ist Heimat des Panzeraufklärungsbataillons 6 der Heeresaufklärungstruppe der Bundeswehr.

Eutin wurde zum heilklimatischen Kurort ernannt.

Quellen

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Literatur

  • Erich Stegmann: Der Kirchenkampf in der Thüringer Evangelischen Kirche 1933-1945, Berlin 1984
  • Thomas A.Seidel (Hg.): Thüringer Gratwanderungen. Beiträge zur 75jährigen Geschichte der evangelischen Landeskirche Thüringens, Reihe: Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte, Sonderband 3, Leipzig 1998, ISBN 3-374-01699-5
  • Horst Schinzel: Eutiner Straßenlexikon. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-081-6
Commons: Eutin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien