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Thomas Buscher

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Thomas Buscher (* 7. März 1860 in Gamburg; † 13. Mai 1937 Ammerland am Starnberger See) war ein bedeutender Bildhauer und Holzschnitzer des Historismus.

Herkunft und Werdegang

Thomas Buscher wurde als sechstes Kind des Steinmetzmeisters Friedrich Buscher und seiner Frau Dorothea, geb. Häfner, geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters 1866 wurde der elterliche Betrieb vom ältesten Sohn Karl Anton Cölestin Buscher (1844-1887) übernommen. Vermutlich auf Vermittlung des Bruders Clemens Buscher, der seit 1876 zusammen mit dem Bruder Sebastian Buscher an der Münchner Kunstakademie Bildhauerei studierte, begann Thomas Buscher 1877 eine Bildhauerlehre in der Anstalt für Kirchliche Kunst des Münchner Architekten Joseph Elsner. Am 29. Oktober 1880 schrieb er sich für die Bildhauerschule Knabl an der Königlichen Kunstakademie ein. Nach Abschluss des Studiums begab er sich 1884 nach Amerika und arbeitete in Chicago als Ornamentschnitzer in der Werkstatt seines älteren Bruders Sebastian Buscher, der sich einige Jahre vorher dauerhaft in Chicago niederließ und dort die Bildhauerwerkstatt seines 1879 verstorbenen Onkels Franz Anton Buscher übernahm. 1886 kehrte Thomas Buscher nach München zurück und machte sich 1888 als „Fertiger für Holzschnitzarbeiten aller Art“ selbständig. Daneben lehrte er an der handwerklichen Schnitzschule. 1913 wurde er ohne Lehrverpflichtung zum königlich-bayerischen Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie ernannt.

Thomas Buscher spezialisierte sich vor allem auf Schnitz- und Bildhauerwerke für Kirchen, hatte jedoch auch Aufträge für Grabmonumente und Kriegerehrenmale. Seine Werke schuf er der Zeit entsprechend im Stil des Historismus, wobei er sich zunächst überwiegend der Neugotik, später auch dem Neubarock zuwandte. Obwohl alle seine Werke von hohem künstlerischen Anspruch und großer handwerklicher Qualität waren, fielen sie teilweise nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Stilrichtung des Historismus abgelehnt wurde, der Purifizierung der Kirchenräume zum Opfer. Obwohl der Historismus in neuerer Zeit wieder an Ansehen gewonnen hat, wurden Buschers Werke bisher noch nicht umfassend kunsthistorisch untersucht und bewertet.

Seit 1890 war Thomas Buscher mit der Münchner Holzhändlertochter Creszentia Maria Mamhofer verheiratet, mit der er vier Töchter hatte. 1900 bezog die Familie ein Haus in der Münchner Nymphenburger Straße 40, wo sich auch sein Atelier für kirchliche Kunst befand.

Auswahl seiner Werke

Literatur

  • Heinz Bischof: Chronik der Buscher-Brüder. Ein vergessenes deutsches Künstler-Schicksal. Tauberbischofsheim 1988, ISBN 3-924780-13-7
  • Heinz Bischof: In Festschrift 2003: Gemeinde im Wandel der Zeit - 100 Jahre Liebfrauenkirche Mannheim
  • M. Seidel. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Bd. 15,S. 314-315
  • Charlotte Baumann-Hendriks / Adelheid Waschka: Thomas Buscher (1860-1937). Bayerischer Realismus zwischen Neogotik & Neobarock. Ausstellungskatalog. Hallstadt 2007
  1. Liebfrauenkapelle in Werbach
  2. Homepage mit ausführlichen Informationen und Bildern
  3. Buscherkunstwerke in Tauberbischofsheim