Cabanes du Breuil




Cabanes-du-Breuil ist eine Siedlung aus Steinhütten in Frankreich.
Das urtümliche Dorf aus Steinhütten findet man etwas abseits der Straße von Sarlat – la -Caneda nach Les-Eyzies-de-Tayac, ca. 8 km nord-westlich von Sarlat-la-Canéda, in Nähe des Châteaus Puymartin, im Périgord, Pyrénées-Atlantiques.
Die Rundhütten gruppieren sich als Freilichtmuseum um einen zentralen landwirtschaftlich genutzten Hof mit einem „normalen“ rechteckigen Wohngebäude und einer Satteldacheindeckung aus denselben flachen Steinen. Dort wohnt die Familie des Landwirts und die ganze Siedlung ist belebt von Tieren des Hofes. Die Cabanes des Dorfes werden überwiegend als Vorratsräume, Lagerräume, Ställe für die Viehhaltung und Werkstätten genutzt, in der Vergangenheit auch als Wohn- und Schlafräume. Es gab sie auch als einzeln auf den Feldern stehende Lager- und Wetterschutzbauten.
Die ehedem frühe Datierung der Cabanes als keltische Bauweise hat man aufgegeben und sieht heute darin
Bauwerke nachmittelalterlicher Entstehungszeit, die aber auf viel ältere Traditionen zurückgehen. Die Cabanes von Breuil wurden zu ersten Mal 1449 schriftlich erwähnt. Sie gehörten damals den Benediktinern von Sarlat, wurden aber ab dieser Zeit nicht mehr bewohnt.
Mit Aufkommen der Eisenindustrie im 18. Jh. erlebten die Steinhütten von Breuil einen Aufschwung, da die Hüttenwerke des "schwarzen Périgords" viele Arbeit - Suchende in die Gegend zogen. Damals haben sich ein Sattler, ein Schmied und ein Weber hier niedergelassen. Sie mussten zunächst die recht verfallenen Steinhütten renovieren, die deshalb heute noch in gutem Zustand sind.
Die Cabanes haben jeweils kreisrunde Grundrisse, unterschiedlicher Durchmesser, auf denen die Außenwände aus mörtellosem Trockenmauerwerk aufgeschichtet sind, die aus flachen ockerfarbenen Steinen der nahen Umgebung, stammen. Ein kleiner Steinbruch gehört zum Dorf.
Auf den je nach Nutzung der Hütte um 1,40 m hohen senkrechten Wänden beginnt die Aufschichtung des Daches aus besonders ausgesuchten flachen Steinplatten desselben Materials. Dabei kragt jeder Steinkreis um jeweils ein kleines Stück gegenüber dem darunter befindlichen nach innen aus, und zwar soweit bis die vorletzte Steinlage an der Spitze der Hütte ganz eng zusammentrifft und von einer einzelnen runden Steinplatte abgedeckt wird. So entsteht ein kegelförmiges Dach mit gut 45 Grad Neigung , ohne einen tragenden Holzdachstuhl. Am unteren Rand, der Traufe des Daches kragen die Dachsteine nach außen vor, damit das Regenwasser vor der Außenwand abtropfen kann.
Diese gegenüber den "echten" Kuppeln / Gewölben, die auf einem Leergerüst aufgeschichtet werden müssen, relativ primitive Raumüberwölbungen werden in der Baugeschichte „unechte“ oder „falsche“ Kuppeln / Gewölbe genannt (Kraggewölbe). Derartige Rundbauten mit unechten Gewölben sind in ganz Südeuropa anzutreffen. Sie nennt man in der Provence Bories, in Spanien Canaños, auf Sardinien Nuraghen, in Apulien Trulli und im Périgord Cabanes.
Die Siedlung der Cabanes-du-Breuil besteht aus einem guten Dutzend der Rundbauten, teilweise einzeln stehend, andere als „Reihenhäuser“ Bei letzteren überschneiden sich die kreisförmigen Grundrisse soweit, dass die Hütten enger zusammenrücken, als einfach gegeneinander gebaut. Dort werden die sich überschneidenden Kegeldächer mit Sätteln verbunden. Luft und Tageslicht erhalten die Hütten über in die Kegeldächer eingearbeitete Gauben aus Steinen. Die Steinhütten stehen seit 1992 unter Denkmalschutz.
Das Steinmaterial für die Hütten stammt aus einem kleinen Steinbruch, der zum Dorf gehört. Seine obere Schicht mit einer Dicke von 40-70 cm eignete sich am Besten für die Dacheindeckungen. Die Steinplatten sind breit und maximal 6 cm dick. Die darunter lagernden Steine verwendete man für die senkrechten Wände. Die Schicht der verwendbaren Steine ist ca 1,00 m dick.