Mumbai
Mumbai (hindiमुम्बई; früher Bombay) ist die größte Stadt Indiens mit 12.622.500 Einwohnern, als Agglomeration 17.340.900 (Stand jeweils 1. Januar 2004). Mumbai ist die Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra und die wichtigste Hafenstadt des Subkontinents. Sie ist Industriestadt, Verkehrsknoten, Kulturzentrum mit Universitäten, Theater, Museen, Galerien und Kinos sowie Bischofssitz.

Geschichte

- Einführung
Die letzten 400 Jahre war Mumbai als Bombay bekannt. Der Name Bombay leitet sich vermutlich von der portugiesischen Bezeichnung "Bom Bahia" (Gute Bucht) und der späteren Abwandlung "Bombaim" her. Der Name Mumbai wird von der örtlichen Bevölkerung schon genau solange verwendet und der regionalen Göttin Mumba zugeschrieben. Am 4. Mai 1995 beschloss die Regierung Maharashtras, deren Hauptstadt Bombay seit 1. Mai 1960 ist, die Stadt in Mumbai umzubenennen.
Bis Ende des 13. Jahrhunderts beherrschten verschiedene Dynastien zu unterschiedlichen Zeiten diesen eher unbedeutenden und abgelegenen Landstrich. Die Ortschaft Puri auf Elephanta Island war bis dahin die größte Siedlung in der Region. Um 1300 bestand in der Gegend das legendäre selbständige Königreich unter König Bimbakyan. Er gilt als Gründer von Bombay, da er seinen Regierungssitz in die Stadt Mahikavati auf der Insel Mahim verlegte und dort Befestigungsanlagen baute. 1348 wird die Stadt von dem muslimischen Schah Murabak I. besetzt und als militärischer Außenposten in das Sultanat Gujarat eingegliedert.
- Kolonialzeit
1533 erobern die Portugiesen die unmittelbar nördlich von Bombay gelegene Festung Bassein. Am 23. Dezember 1534 wird der Vertrag von Bassein unterzeichnet, wonach der Sultan Bahadur Schah von Gujarat dem König von Portugal die Inseln Bassein, Bombay, Karanja und Salsette übergab und vermachte. Die Schönheit und Vortrefflichkeit der Bucht veranlasste die Kolonisten ein Fort und Faktoreien zu errichten. Damit beginnt auf den Inseln Bombays die Ära europäischer Herrschaft, die über 400 Jahre bis zum 14. August 1947, dem Tag der Unabhängigkeit Indiens, andauern wird.
1583 kamen die ersten englischen Kaufleute an die indische Westküste und 1612 errichtete die East India Company die erste feste Handelsniederlasung in der Hafenstadt Surat. 1626 griffen die Engländer Bombay an und verbrannten dort das portugiesische Herrenhaus. Am 23. Juni 1661 schließlich wurde der Hafen und die Insel Bombay durch einen Heiratsvertrag zwischen dem englischen König Karl II. und der Infantin Donna Katharina von Portugal an den König von England übergeben.
Die Stadt wurde im September 1668 der Britischen Ostindien-Kompagnie für jährlich zehn Pfund überlassen, 1686 verlegte die Gesellschaft ihren Haupthandelsstützpunkt von Surat hierher, von 1708 bis 1773 war Bombay deren Verwaltungssitz. 1777 gibt Rustomji Kashaspathi die erste Zeitung in Bombay heraus. 1835 wird die Stadt Bischofssitz, am 18. November 1852 die erste Eisenbahnlinie Asiens nach Thane eröffnet. 1857 ist die Universität von Bombay gegründet worden und 1864 wurde die Eisenbahn nach Ahmedabad, der zweitwichtigsten Textilstadt in Indien, eröffnet.
Seit der Seeweg nach Indien durch die Fertigstellung des Suezkanals am 16. November 1869 stark verkürzt worden ist, entwickelte sich Bombay zum wichtigsten Verbindungshafen in das imperiale England und erlangte durch die Eröffnung der Eisenbahnlinien nach Thane und Ahmedabad, und den damit gewonnenen Zugang zum Großen Hinterland die herausragende Bedeutung die es heute noch hat.
- Nach der Unabhängigkeit
Bombay entwickelte sich nach der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien im Jahre 1947 zur Handels- und Kulturhauptstadt Indiens. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts verzehnfachte sich die Einwohnerzahl von 813.000 (1901) auf 8,2 Millionen (1981) und schon hatte die Infrastruktur Bombays angefangen, unter dem Druck der Überbevölkerung zu versagen. Ein langandauernder und erbarmungloser Streik der Textilarbeiter im Jahre 1982 hatte Zehntausende von Fabrikarbeitern in die Armut getrieben. Der Zustrom von Landflüchtlingen riss nicht ab, die Zahl der Arbeitslosen und die Kriminalitätrate stiegen immer mehr an.
Die rechtsextreme Maharashtra-Partei "Shiv Sena" gehörte zu den wenigen, die von der Verschärfung der Situation profitierten. Bal "the Sahib" Thackery, laut Eigenaussage ein Bewunderer von Adolf Hitler, gründete die Partei 1966. Die kompromisslose Haltung der "Shiv Sena" fand bei den ärmeren und der unteren Mittelschicht angehörenden Menschen ein starkes Echo. 1984 kamen bei städtischen Unruhen 90 Menschen ums Leben, und 1985 als die "Shiv Sena" bei den Stadtwahlen die "Kongress-Partei" besiegte, flackerten die Kämpfe erneut auf.
Bei den zwischen Dezember 1992 und Ende Januar 1993 die Stadt erschütternden Aufruhrwellen kamen nach offiziellen Angaben 784 Menschen ums Leben und etwa 5.000 wurden verletzt. Gerade als Bombay im Begriff war zur Normalität zurückzukehren, erschütterten zehn Bombenexplosionen am 12. März 1993 das Zentrum der Stadt und töteten 317 Menschen. Es wird vermutet das Pakistan der Urheber der Explosionen war. Die Stadt hatte sich erstaunlich schnell von den Anschlägen erholt und der Durchschnittsbürger in den Jahren relativer Ruhe bis zu einem gewissen Grad ein Gefühl von Frieden und Sicherheit erlangt. Am 25. August 2003 zündeten militante Islamisten in Mumbai zwei Bomben, dabei werden 48 Menschen getötet und 150 verletzt.
Mumbai ist die europäischste der indischen Städte. Englische Kolonialbauten und neuindische Wolkenkratzer, das größte Geschäftsviertel im Land und westliche Kinos, daneben Tempel, Kirchen und Moscheen sind die Kontraste die die Stadt interessant machen. Mumbai ist wegen seiner riesigen Filmstudios auch bekannt als Bollywood (in Anlehnung an Hollywood).
Verwaltungsgliederung
Mumbai ist in sechs Zonen aufgeteilt. Diese gliedern sich in 24 Stadtbezirke (Wards). Den Zonen wurden Zahlen und den Stadtbezirken Buchstaben zugeordnet. Die Stadtbezirke sich noch in 221 Wahlbezirke unterteilt. Hier eine Auflistung der einzelnen Zonen mit den dazugehörigen Stadtbezirken:
Zone 1 | Zone 2 | Zone 3 | Zone 4 | Zone 5 | Zone 6 |
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Ward A | Ward F/North | Ward H/East | Ward P/North | Ward L | Ward N |
Ward B | Ward F/South | Ward H/West | Ward P/South | Ward M/East | Ward S |
Ward C | Ward G/North | Ward K/East | Ward R/North | Ward M/West | Ward T |
Ward D | Ward G/South | Ward K/West | Ward R/South | . | . |
Ward E | . | . | Ward R/Central | . | . |
Sehenswürdigkeiten
- Gateway of India
Der beste Ausgangspunkt für eine Besichtigung ist Colaba am südlichen Ende der Halbinsel Mumbai, wo sich die meisten Hotels, Restaurants und bekanntesten Sehenswürdigkeiten befinden, darunter das "Gateway of India", 1924 nach Plänen von George Wittet (1878-1926) erbaut.
Indiens eigener, honigfarbener Arc de Triomphe, errichtet zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. (1865-1936) und der RMS Queen Mary im Jahre 1911, war ursprünglich als feierlicher Landungspunkt für mit P&O-Dampfschiffen ankommende Passagiere gedacht. Die Ironie der Geschichte wollte jedoch, das die Briten diesen Ort wählten, um sich für immer aus Indien zu verabschieden: Am 28. Februar 1948 gingen hier die letzten noch auf indischem Boden verbliebenen Truppen an Bord der Segelschiffe.
- Prince of Wales Museum
Richtung Norden, in einer hübschen Grünanlage, liegt das sehenswerte "Prince of Wales Museum". Das typische Bauwerk der Raj-Ära, gekrönt von einer mächtigen weißen Kuppel im Mogul-Stil, beherbergt eine erlesene Sammlung von Gemälden un Skulpturen, für deren eingehende Besichtigung mehrere Stunden oder mehrere Besuche erforderlich sind. Den Grundstein legte König Georg V., damals noch Prince of Wales, im Jahr 1905.
Das Gebäude gilt als "aufgeklärte" Interpretation der Gujarati-Architektur des 15. und 16. Jahrhunderts und verbindet islamische feinheiten mit der typisch englischen Ziegelbauweise. In der Zentralhalle ist eine kleine Auswahl der umfangreichen Sammlung, wie einige Mogul-Gemälde, Waffen, Jadearbeiten und Miniaturfiguren aus Ton und Terrakotta der Maurya-Periode aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und der Kushana-Periode aus dem 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr., zu sehen.
- Fort-Viertel
Nahe befindet sich das "Fort-Viertel", wo sich sämtliche Banken und große Geschäfte niedergelassen haben und die eindrucksvollsten der Prachtbauten der Raj-Ära stehen. Den Nordrand nimmt der extravagante "Victoria Terminus (Chatrapathi Shivaji Terminus)" ein.
Das von 1878 bis 1888 errichtete Bahnhofsgebäude ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Zusammenführung viktorianischer Neogotik mit traditioneller indischer Architektur. Der Knotenpunkt des innerstädtischen Eisenbahnnetzes, die "Churchgate Station" liegt vier Kilometer weiter westlich.
Das älteste englische Bauwerk von Mumbai ist die kleine, einfache "St. Thomas´ Cathedral". Die im Jahre 1718 eingeweite Kirche verbindet klassizistischen und gotischen Stil.
- Mahatma Gandhi Museum
Interessant ist auch das "Mani Bhavan Mahatma Gandhi Museum". Mani Bhavan war zwischen 1917 und 1934 Stützpunkt Mahatma Gandhis (1869-1948) in Bombay. Das in einer schattigen, gutbürgerlichen Straße gelegene Haus ist heute eine Gedenkstätte für den Mahatma und beherbergt eine umfangreiche wissenschaftliche Bibliothek.
Die Wände im Inneren, mit liebevoll polierten Holzmöbeln ausgestattet, zieren Fotos historischer Begebenheiten und Gegenstände aus dem Leben dieses ungewöhnlichen Mannes, darunter ein freundlicher Brief an Adolf Hitler, den Weltfrieden zu bewahren.
- Türme des Schweigens
Hoch oben auf dem "Malabar Hill" stehen, durch eine große Mauer und einen dichten Vorhang aus Grünpflanzen vor neugierigen Blicken geschützt, die sieben parsischen "Türme des Schweigens", die Dokhmas. Die Parsen bestatteten ihre Toten, indem sie die Leichen auf hohe, zylinderförmige Behälter legen, damit Geier die Knochen säuberlich vom Fleisch befreien können.
Dieses uralte Bestattungsritual, von dem angenommen wird das es noch vor dem 2.500 Jahre alten Glauben entstand, wurde vom Propheten Zarathustra befürwortet, um eine Verschmutzung der vier heiligen Elemente (Luft, Wasser, Erde und - das heiligste von allen - Feuer) zu verhindern.
- Elephanta Island
Eine Bootsstunde von Colaba entfernt liegt die ruhige, bewaldete Insel Elephanta, eine der reizvollsten Gegenden Mumbais. Die einzigen Bewohner sind die einer kleinen Fischersiedlung. Die Insel hieß ursprünglich "Gharapuri", die "Stadt der Ghara-Priester", wurde jedoch im 16. Jahrhundert von den Portugiesen nach dem steinernen Elefanten umbenannt, den sie im Hafen fanden - zu sehen im "Victoria and Albert Museum" in Bymulla.
Die Hauptattraktion ist der einmalige Höhlentempel, dessen mächtige "Trimurti" (dreigesichtige) Shiva-Skulptur ein hervorragendes Beispiel hinduistischer Bildhauerkunst darstellt.
Geografie
- Topografie
Mumbai liegt an der Küste des Arabischen Meeres im Westen von Indien auf 18,96 Grad nördlicher Breite und 72,82 Grad östlicher Länge. Das 437,77 km² große Stadtgebiet erstreckt sich auf zwei der Küste vorgelagerten Inseln, die durch Brücken verbunden sind. Das Stadtzentrum von Mumbai befindet sich auf der 70 km² großen südlich gelegenen gleichnamigen Insel, die Außenbezirke von Mumbai und die Stadt Thane auf der 533 km² großen nördlich gelegenen Insel Salsette. Beide Inseln sind voneinander und vom Festland nur durch schmale Meeresarme getrennt.
Von einzelnen steilen Erhebungen bis zu 496 Meter abgesehen, sind sie sehr flach, Teile der Insel Mumbai liegen unter dem Meeresspiegel. Östlich erstreckt sich der Konkan, ein bis zu 80 Kilometer langer ebener Küstenabschnitt, dahinter befindet sich das 1.600 Meter über der Tiefebene gelegene Hochplateau Sahyadri. Die Verbindung nach Osten wird durch die sehr steilen Anstiege des Plateaus erschwert.
Die heutige Insel Mumbai ist das Ergebnis intensiver Landgewinnungsmaßnahmen der letzten 300 Jahre, die bis in die Gegenwart anhalten. Vor der Ankunft der Europäer bis in das 17. Jahrhundert hinein bestand das Gebiet aus sieben voneinander getrennten Inseln, von denen sich fünf (Mahim, Matunga-Sion, Mazagaon, Parel und Worli) kreisförmig um eine Lagune gruppierten, während die zwei kleinsten (Colaba und Old Woman´s Island) den südlichen Fortsatz bildeten. Bis 1862 waren die größeren Projekte der Landgewinnung beendet und aus ehemals sieben kleineren entstand eine große Insel.
- Klima
Die Stadt Mumbai befindet sich in der tropischen Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 26,7 Grad Celsius. Die Temperaturen sind wegen der Nähe zum Meer ausgeglichen und unterliegen keinen großen Schwankungen. Der kühlste Monat ist der Januar mit durchschnittlich 19,3 Grad Celsius, der heißeste der Monat Mai mit 26,4 Grad Celsius im Monatsmittel. Die entsprechenden Monate haben eine durchschnittliche Höchsttemperatur von 28,4 und 32,8 Grad Celsius.
Der Monsun beeinflußt das Klimageschehen stärker als die Temperatur. Er dauert normalerweise von Anfang Juni bis Ende September. Durchschnittlich 1.700 Millimeter, das sind 95 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge regnen in dieser Zeit ab. Die folgenden Monate Oktober und November sind ähnlich heiß wie die Monsunzeit, doch überwiegend niederschlagsfrei. Mit einem Tagesmaxima von etwa 30 Grad Celsius sind die Monate Dezember bis Februar trocken und etwas weniger heiß als die Monate März bis Mai, wo Tagesmaxima um die 33 Grad Celsius und mehr bei zunehmender Luftfeuchtigkeit erreicht werden.
Wirtschaft
Mumbai besitzt eine vielseitige Industrie. Es werden Maschinen, Metall, Metallprodukte, Chemikalien, Düngemittel und Baumwolltextilien hergestellt sowie Erdölprodukte verarbeitet. Bedeutung haben auch das Verlagswesen und der Schiffsbau sowie die Schiffsreparatur. In Tarapur befindet sich ein 1957 gebautes Kernkraftwerk.
In der Stadt kann man toll einkaufen, seien es Souveniers oder Proviant und Ausrüstung für die bevorstehende Reise. Lohnenswert ist vor allem der Kauf von in Indien produzierten Textilien und Bekleidung sowie von Kunsthandwerk aus allen Teilen des Landes. Die Preise der Waren übersteigen die in anderen indischen Städten kaum.
Mumbai allein erwirtschaftet 38 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Indien, in seinem Hafen (8 km² Fläche) wird die Hälte des indischen Außenhandels abgewickelt und die Filmindustrie der Stadt ist die größte der Welt. Wohlstandssymbole in dieser ständig Reichtum produzierenden Metropole finden sich an vielen Orten Mumbais, von den Bürohochhäusern bis zu den Yuppie-Pärchen, die mit ihren Sportwagen durch die Stadt fahren.
Die Kehrseite der Erfolgsgeschichte ist natürlich die hier herrschende Armut. Jeden Tag strömen Hunderte Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Hinterland des Bundesstaates Maharashtra in die Stadt. Einige finden Arbeit und eine Unterkunft, die meisten jedoch, etwa ein Drittel der Stadtbevölkerung, endet auf den überfüllten Straßen oder lebt in unbeschreiblichem Elend in den größten Slums von ganz Asien, sammelt Lumpen oder bettelt auf den Straßen.
Verkehr
Mumbai ist ein wichtiger Verkehrsknoten mit Autobahnen, Eisenbahnlinien, Hafen und Flughafen. Der internationale Flughafen Sahar ist der betriebsamste in Indien. Die Nahverkehrsmittel der Stadt sind hoffnunglos überlastet. Der Verkehr kriecht die meiste Zeit des Tages im Schneckentempo dahin oder bildet Massenstaus an den Straßenkreuzungen.
Eine Fahrt mit einem Doppeldeckerbus ist zwar langwierig, kostet aber nur ein paar Rupien. Die Stadtbahn ist wesentlich schneller, doch die Fahrt stellt selbst außerhalb der Stoßzeiten einen Härtetest dar. In der Innenstadt von Mumbai verkehren keine Rikschas. Weniger anstrengend ist die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt im Rahmen eines geführten Stadtrundgangs.
Viele Besucher möchten Mumbai schnell wieder verlassen. Dazu gibt es eine Anzahl Dienstleistungsgesellschaften, die eine Weiterreise organisieren oder bestätigen. Dutzende Reisebüros und Busgesellschaften verkaufen Busfahrkarten, die Eisenbahnbetriebe unterhalten spezielle Touristenschalter und alle namhaften internationalen und nationalen Fluggesellschaften besitzen hier Büros.
Gastronomie
In Mumbai gibt es, wie es seinem Ruf als einer kosmopolitischen Weltstadt entspricht, zahllose interassente Lokale zum Essen und Trinken, ob es nun ein sehr teures Mittagsbuffet in einem Nobelhotel sein soll, oder ein superscharfes "Roti Kebab" in Papier auf der Straße.
In den Speiselokalen und Hotels kann man eine erstaunliche Anzahl verschiedener Landesküchen ausprobieren. Es gibt rein vegetarische Hindu-Hotels, in denen der Gast köstliche Gujarati- und südindische Gerichte serviert bekommt, und gleich daneben muslimische Cafés mit Leckerbissen für Fleischliebhaber.
Die begehrten China-Restaurants, aber auch iranische Gaststätten, deren Spezialität Lamm- und Hammelfleisch in Pfefferminzsoße ist befinden sich in Mumbai. Außerdem gibt es Café-Bars, die einheimische Yuppies und Touristen mit Fassbier und annehmbarer westlicher Küche bewirten. In den Parsen-Restaurants werden Nicht-Vegetariern in einem Linseneintopf namens "Dhansak" geschmorte Fleischportionen angeboten.

Bollywood
Bollywood, wie Mumbai auch genannt wird, ist die Filmhauptstadt in Indien. Für Menschen in den westlichen Ländern, die mit dem Fernsehen aufgewachsen sind ist kaum vorstellbar, welche immense Faszination in Mumbai und im ganzen Land noch immer von Kinofilmen ausgeht. In jedem Dorf in Indien gibt es ein Kino. Bei einer potenziellen Zuschauerschaft die Hunderte von Millionen erreicht, ist die indische Filmindustrie die größte der Welt. Sie produziert jedes Jahr 900 Leinwandstreifen in voller Spielfilmlänge.
Die Heimat des Hindi-Blockbusters, des "All-India Film", ist Mumbai, bekannt geworden als Bollywood. Um Sprach- und Religionsbarrieren zu überwinden, folgt der Bollywood-Film strikten Regeln. Die Handlungen und das Schicksal der Protagonisten sind wie in der Mythologie vorhersehbar. Die Erfolge der Filmschauspieler und ihr ausschweifender Lebensstil, der sich in den Klubs der Stadt und im Millionärsviertel "Malabar Hill" manifestiert, sind ein unerschöpflicher Gegenstand von Prominenten-Geschichten, die in Fanmagazinen millionenfach reißenden Absatz finden. Von den rund 200 Kinos in der Stadt zeigen nur wenige regelmäßig Filme in englischer Sprache.
Mit seinen steigenden Produktionkosten, zunehmenden Drehorten im Ausland und mehr Freizügigkeit auf der Leinwand, ist Bollywood in den letzten Jahren Hollywood gar nicht so unähnlich. Aber angesichts von um 30 Prozent gesunkenen Besucherzahlen und vielen Raubkopien spielen manche teuer produzierte Filme einen Verlust bis zu einer Million Rupien ein. Zusammen mit den in letzter Zeit aufgedeckten mafiösen Strukturen in der Branche bedeutet dies, dass Bollywood viele schwerwiegende Probleme hat und die Filmindustrie in Indien dringend von Grund auf überholt werden muss.
Filme
Bombay: Our City, Dokumentarfilm, Regie: Anand Patwardhan, Indien 1985 BOMBAY: OUR CITY erzählt die Geschichte des täglichen Überlebenskampfes von über 4 Millionen Slumbewohnern in Bombay, die die Hälfte der Stadtbevölkerung ausmachen. Obwohl sie den Großteil der arbeitenden Bevölkerung Bombays stellen - Industriearbeiter, Bauarbeiter, Hausangestellte - wird ihnen die städtische Infrastruktur verweigert: Strom, Trinkwasser Abwasserentsorgung. Viele Slumbewohner leben auch unter der ständigen Drohung verjagt zu werden, weil die Stadtverwaltung Kampagnen durchführt, um Bombay zu "verschönern".
Persönlichkeiten
- Salman Rushdie, Schriftsteller
- Zubin Mehta, Dirigent