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Tim Buckley

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Timothy Charles Buckley III (* 14. Februar 1947 in Amsterdam, New York; † 29. Juni 1975) war ein Singer/Songwriter aus den USA. Er begann als Folksänger, entwickelte seinen Gesang und seine Musik immer mehr in Richtung Jazz und Experimentalmusik.

Im Alter von 5 Jahren hat er seine erste Begegnung mit modernen Jazz, denn seine Mutter ist ein Miles Davis Fan. 1952 zieht die Familie nach Bell Gardens in Kalifornien. Mit 13 Jahren beginnt er Banjo zu lernen und macht bei einer Gruppe mit, bei der sein Freund Dan Gordon dabei ist. Im Laufe der Zeit steigt er auf Gitarre um, was auch zeitlebens "sein" Instrument bleiben wird.

1962 tritt er in die Buena Vista High School ein und versucht sich dort im Football als Quarterback zu profilieren. Nach einigen Verletzungen beschließt er 1964 Football bleiben zu lassen. Im selben Jahr tritt er der Gruppe Princess Ramona & the Cherokee Riders bei, einer Country Band. Bald gründet er mit seinen Freunden Larry Beckett und Jim Fielder die Bands The Bohemians und Harlequins 3 und spielt in den Clubs rund um Los Angeles.

1965 zieht die Familie Buckley nach Anaheim um, seine Eltern trennen sich. Nach Abschluss der High School versucht er sich am College, verlässt es aber nach zwei Wochen. Im November heiratet er seine ehemalige Mitschülerin von der High School, Mary Guibert. Er arbeitet am Tag und spielt als Musiker in diversen Clubs im Bereich des Orange County.

1966 entdeckt ihn Jimmy Carl Black, der Schlagzeuger von Frank Zappas Mothers of Invention als Buckley in seinem Club spielt. Black stellt ihn Herb Cohen, den Manager der Mothers, vor. Das darauffolgende Engagement verschafft ihm Kontakt zu Lee Underwood (ebenfalls ein Mitglied der Mothers) und zum Gründer von Electra Records, Jac Holzman. Der verschafft ihm seinen ersten Plattenvertrag. Tim Buckley erscheint im Dezember des Jahres.

Im selben Jahr wird auch sein Sohn Jeffrey Scott geboren, der später als Jeff Buckley bekannt werden sollte. Tim ist inzwischen von Mary Guibert geschieden.

1967 geht er zurück nach New York, wo er auf der selben Bühne steht wie die Mothers Of Invention, Nico, Jefferson Airplane und Jimi Hendrix. In Los Angeles nimmt er seine zweite Platte Hello and Goodbye auf, die von der Plattenfirma groß herausgebracht wird. Er hat auch schon mehrere Fernsehauftritte.

1968 kommt er nach Europa, wo er u.a. auch in der John Peel's Top Gear Show auftritt. Privat beschäftigt er sich mit Jazz, was sich auch in seiner Musik niedeschlägt. Seine Lieder werden komplexer, er setzt seine ausdrucksstarke Stimme vielseitiger ein. Im Dezember nimmt er sein drittes Album Happy/Sad auf, das kommerziell das Erfolgreichste sein wird.

1969 nimmt er zwei weitere Alben auf: Blue Afternoon und Lorca. Neben zahlreichen Konzerten beginnt er auch mit den Aufnahmen zu seiner sechsten Platte: Starsailor. Im darauffolgenden Jahr stellt er sie fertig und sie wird von den Kritikern, vor allem von Down Beat in den höchsten Tönen gelobt. Kommerziell ist sie allerdings ein Fiasko. Seine Musik ist nun endgültig in eine experimentelle Richtung gegangen, die seine ursprünglichen Fans, die den Folksänger Tim Buckley kannten, nicht mehr verstehen. Die Platte verschwindet vom Markt und wird zum Kultobjekt, das teuer gehandelt wird.

Der kommerzielle Misserfolg stürzt ihn in eine schwere Krise. Er beginnt zu trinken und verfällt dem Rauschgift, gleichzeitig setzt ihm die Plattenfirma das Ultimatum "spiel Rock'n Roll oder gar nichts". Einige Zeit lang versucht er sich irgendwie über Wasser zu halten, aber nach zwei Jahren gibt er klein bei und nimmt 1972 Greetings from L.A. auf. Auf dieser Platte ist auch jenes Lied zu finden, dass auch heute noch unvergleichlich ist: Sweet Surrender.

1974 nimmt er Look at the Fool auf. Die Verkaufszahlen sind schlecht und die Plattenfirma lässt ihn fallen. Er sieht in diesem Jahr seinen 8-jährigen Sohn Jeffrey zum ersten und letzten Mal.

Am 29. Juni 1975 stirbt Tim Buckley an einer Überdosis Heroin.

Diskographie

  • 1966 - Tim Buckley
  • 1967 - Hello and Goodbye
  • 1969 - Happy/Sad
  • 1970 - Blue Afternoon
  • 1970 - Lorca
  • 1970 - Starsailor
  • 1972 - Greetings from L.A.
  • 1973 - Sefronia
  • 1974 - Look at the Fool