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Hausgeburt

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Eine geplante Hausgeburt ist eine Form der außerklinischen Geburt. Sie findet, im Gegensatz zu Geburten in Krankenhaus oder Geburtshaus, in einer Privatwohnung statt.

Hausgeburten werden von einer verantwortlichen Hebamme begleitet. In der Regel ist kein Arzt beteiligt. Treten während der Geburt Komplikationen auf, die eine ärztliche Betreuung notwendig machen, so wird ein Arzt oder eine Ärztin zugezogen oder die Geburt in ein Krankenhaus verlegt.

Gründe, eine Hausgeburt zu machen, anstatt einer Geburt im Krankenhaus, liegen vor allem in der vertrauten Atmosphäre und der individuellen Betreuung. Viele Frauen wünschen sich für die Geburt eine bekannte Umgebung, in der sie sich wohl fühlen. Im Gegensatz zu Klinikentbindungen entfällt die Hektik des Krankenhausbetriebes. Schon in der Schwangerschaft lernt man die Hebamme kennen. Es wird aufgeklärt über die Risiken einer Hausgeburt und die Hebamme betreuut i.d.R. schon die Schwangerschaft. Die Schwangere lernt so die Hebamme genau kennen (und umgekehrt) und nicht, wie im Krankenhausbetrieb, erst bei der Entbindung selbst. Dies führt zu einer vertrauensvollen und entspannten Atmosphäre.

Die Betreuung von Mutter und Kind ist, in erster Linie durch die Hebamme und meist Helfern (evtl zweiter Hebamme, Vater, Freundin etc.) , die während und nach der Geburt anwesend sind, sichergestellt.

Kritiker verweisen auf ein höheres Risiko der Hausgeburten, bleibende Schäden bei Kind oder Mutter zu behalten. Das ist aber nicht belegt. Im Gegenzug dazu berichten Hebammen von weitaus weniger Komplikationen durch den Wegfall der Stresssituation im Krankenhaus.

Hausgeburten sind wesentlich billiger als Geburten im Krankenhaus. In Deutschland werden sie von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, allerdings muss die Schwangere selbst eine Pauschale für die Rufbereitschaft der Hebamme zahlen.

Über die individuellen Motive hinaus gibt es eine zunehmende Tendenz, den "industriellen" Weg der Geburt zu verlassen und zurück zu einer Natürlichen oder Sanften Geburt. Wichtige Vertreter dieser Strömung sind u.a. Frederick Leboyer, Sheila Kitzinger oder Michel Odent.

In den Niederlanden werden Hausgeburten sogar gefördert.