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Walther Bensemann

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Walther Bensemann (* 13. Januar 1873 in Berlin; † 14. November 1934 in Montreux) war ein deutscher Fußballpionier.

Bensemann war der Sohn einer Bankiersfamilie. Während seines Aufenthalts in einer Privatschule in Montreux in der Schweiz kam er mit dem damals noch neuen Sport Fußball in Kontakt. Nachdem er nach Karlsruhe gezogen war, um dort sein Abitur abzulegen, begann er, diesen Sport in Deutschland zu verbreiten.

Im September 1889 gründete er in Karlsruhe den International Football Club, den ersten Fußballverein in Süddeutschland. Er war an der Gründung des Karlsruher FV (1891) sowie der Karlsruher Kickers beteiligt. 1900 war er Mitgründer des Deutschen Fußball-Bundes.

Bensemann sah im Fußball den Gedanken von Fair Play und Toleranz verwirklicht und betrachtete ihn als ein Mittel zur Völkerverständigung. Daher organisierte er zeitlebens Spiele zwischen Vereins- und Auswahlmannschaften aus verschiedenen Ländern. Erstmals gelang ihm dies 1893 mit einer Begegnung zwischen Auswahlmannschaften aus Lausanne und Süddeutschland. Ein Höhepunkt in diesen Bemühungen war die Organisation der fünf sogenannten Ur-Länderspiele. Diese Länderspiele deutscher Auswahlmannschaften, die nicht in der offiziellen Statistik des DFB geführt werden, fanden zwischen 1899 und 1901 gegen englische Teams statt.

1920 gründete er mit dem Kicker eine weitere Fußballzeitung Deutschlands.

Nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 musste Bensemann aufgrund seines jüdischen Ursprungs in die Schweiz emigrieren, wo er mittellos und unbeachtet verstarb.

Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur vergibt seit 2006 den Deutschen Fußball-Kulturpreis. Der Ehrenpreis trägt den Namen Walther Bensemanns und wird an verdienstvolle Personen des Fußballs vergeben. Erster Preisträger des Walther-Bensemann-Preises war Franz Beckenbauer.

Literatur

  • Bernd-M. Beyer: Der Mann, der den Fußball nach Deutschland brachte. Das Leben des Walther Bensemann. Ein biografischer Roman. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-408-1.