Andheri Hilfe
Ehrenwert, aber Relevanz nicht erkenntbar Catrin 23:55, 22. Aug. 2007 (CEST)
Definition
Die Andheri-Hilfe Bonn ist eine freie, unabhängige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Zurzeit fördert sie mehr als 300 Projekte und Programme in Indien und Bangladesch. Namensträger ist Andheri, ein Vorort von Mumbai/Indien. Aktuell fördert die Andheri-Hilfe 770.000 Menschen in 8.449 Dörfern und Slums in Indien und Bangladesch. Die Andheri-Hilfe ist mit dem Spendensiegel akkreditiert.
Geschichte
Ende der 50er Jahre, 1967, gründete Rosi Gollmann, gemeinsam mit engagierten Bürgern, die Andheri-Hilfe. Auslöser war ein Zeitungsartikel über notleidende Findelkinder im St. Catherine´s Homo in Andheri. Im Mittelpunkt der Projekte stand die Unterstützung von Kindern aus verarmten und unterprivilegierten Bevölkerungsgruppen. Die Andheri-Hilfe geht von einem umfassenden Projektansatz aus. Gefördert wird die wirtschaftliche und soziale Entwicklung betroffener Kinder. Hierbei beteiligt sich die Andheri-Hilfe an der Umsetzung der Gesundheitsziele der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zu den Kernzielen gehört die Reduzierung sozialer Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen durch Projekte, die eine nachhaltige Entwicklung einleiten. Konkret sollen die Kinder in ihren Familien und in den Dorfgemeinschaften Unterstützung erfahren. Das Ziel ist die Entfaltung ihrer Talente auf dem Hintergrund von Empowerment. Hier handelt es sich um einen entwicklungspolitischen Ansatz der von Mahatma Gandhi mit dem Konzept der Basic Education ausgearbeitet und umgesetzt wurde. Die Andheri-Hilfe hat zwischenzeitlich ihr 40jähriges Jubiläum gefeiert.
Leitbilder
Die Andheri-Hilfe leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Sie setzt auf eine Teilnahme und Teilhabe der Menschen am Projekt um eine positive Wirkung auszulösen und dazu beizutragen, dass die Ursachen der Armut bekämpft werden. Unter Armut versteht die Adheri-Hilfe ein geringes und unsicheres Einkommen, hoher Krankheitsstand, geringe Bildung, geringes Selbstwertgefühl, soziale Isolation, unzureichende und unsichere Vermögenswerte wie eine große Anfälligkeit für Krisen (Verwundbarkeit). Armut hat also viele Gesichter und oft viele Ursachen. Angestrebt werden integrierte Projekte. Sie tragen bei zu einer besseren Gesundheit, Bildung und einem erhöhten Einkommen, definiert als entwicklungspolitische Querschnittsaufgabe. Unter dem Aspekt der sozialen Mobilisierung ist es auch wichtig, Artikulations- und Durchsetzungsfähigkeiten der Zielgruppen zu erhöhen. So soll der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen über Lernprozesse verbessert werden. Die Andheri-Hilfe orientiert sich als Leitbild an dem „Konzept des mündigen Bürgers“, „der informiert ist und zusammen mit anderen Bürgern seine Rechte einfordert“. Ein weiteres Leitbild ist „Empowerment“. Gemeint ist die Selbstverwirklichung und die Teilhabe an Entscheidungen wie der Zugang zu Krediten und Verdienstmöglichkeiten. Auch ist die Lobbyarbeit als Leitbild in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden.
Zielgruppen
Zur Zielgruppe der Andheri-Hilfe gehören neben Kindern und Jugendliche auch Frauen, Unberührbare, Ureinwohner, Blinde und Menschen mit Behinderung.
Projekte
In über 300 Projekten in Indien und Bangladesch werden gemäß dem Leitbild Selbsthilfeinitiativen armer und benachteiligter Menschen gefördert. Im partnerschaftlichen Dialog mit vertrauten Organisationen vor Ort werden Projekte in den Bereichen Gesundheit, Grund-und Berufsausbildung, ländliche Entwicklung & Ressourcenmanagement, Sozialentwicklung in städtischen Gebieten und Wiederaufbauhilfe durchgeführt. Konkrete Beispiele sind:
- Gesundheitsförderung durch die Verbesserung der Gesundheitssituation und Wasserversorgung in Kerala und Orissa
- Unterstützung von Kinder und Jugendliche in Karanta.
- Reintegration von Straßenkindern, Kinderarbeitern und Schulabbrechern durch die Förderung der Grund- und Berufsausbildung in Andra Pradesh und Tamil Nadu
- Förderung der ländlichen Entwicklung und des Ressourcenschutzes anhand mobiler Ausbildungszentren in Bangladesh und im Kalahandi Distrikt in Orissa
- Hilfe zum Ressourcenschutz-Management von Kleinbauern in Kerala
- Unterstützung weiblicher Gewaltopfer durch Lobbyarbeit und Sozialentwicklung in städtischen Gebieten in Andra Pradesh
- Zur Vermeidung von Kindermord Unterstützung von Frauen in Andra Pradesh
- Zur Gründung einer eigenen Bank Unterstützung armer Frauen in Andra Pradesh
- Hilfen zur Überwindung von Tempelprostitution, zur Abschaffung des Devasi-Systems in Karanta und zur Förderung von Adivasi-Frauen in Andra Pradesh
- Unterstützung von Ureinwohnern im Kampf für ihre Rechte in Gujarat und Kerala
- Entwicklungsprogramme für Teearbeiter und Weber in Bangladesch
- Wiederaufbau nach dem Tsunami in Indien, Wiederaufbauhilfe bei Überschwemmungen in Andra Pradesh und Fluropferrehabilitation in Bangladesh
2007 Jahrespartnerschaft mit der Stadt Bonn
Die Jahrespartnerschaft mit der Stadt Bonn steht unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Menschlichkeit“. Bisher hatte die Stadt Bonn Jahrespartnerschaften mit den folgenden Organisationen, womit die Stadt Bonn auch die Bedeutung der Andheri-Hilfe betont:
- UNICEF
- UN-Freiwilligenprogramm
- Deutsche Welthungerhilfe
- Deutscher Entwicklungsdienst (DED)
- Internationales Conversionscentrum Bonn (BICC)
- Bonner für Afghanistan
- HELP
Im Mittelpunkt der Jahrespartnerschaft 2007 mit der Andheri-Hilfe stehen 7 Ziele:
- Blindheit bekämpfen: Augenoperationen finanzieren
- Ausbildung statt Kinderarbeit: Schul- und Berufsausbildung für Kinderarbeiter
- Licht zum Lernen: Solarlampen zum Lernen und Arbeiten
- Krankheiten vermeiden, Hygiene fördern: Toiletten bauen
- Lebensgrundlagen schaffen: Kleinkredite für Frauen als Wege aus der Armut
- Umwelt schonen, Gesundheit fördern: Biogas-Anlagen bauen
- Vitamine gegen Mangelkrankheiten: Küchengärten für bessere Ernährung