Helloween
| Helloween | |
|---|---|
| Allgemeine Informationen | |
| Genre(s) | Speed, Power Metal |
| Gründung | 1984 |
| Website | http://www.helloween.org/ |
| Gründungsmitglieder | |
| Kai Hansen (bis 1986 bzw. 1988) | |
| Markus Grosskopf | |
Gitarre |
Michael „Weiki“ Weikath |
| Ingo Schwichtenberg (bis 1993) | |
| Aktuelle Besetzung | |
Gesang |
Andi Deris (seit 1994) |
Bass |
Markus Grosskopf |
Gitarre |
Michael „Weiki“ Weikath |
Gitarre |
Sascha Gerstner (seit 2002) |
Schlagzeug |
Daniel „Dani“ Loeble (seit 2005) |
| Ehemalige Mitglieder | |
Gesang |
Michael „Michi“ Kiske (1987–1993) |
Gitarre |
Roland Grapow (1988–2001) |
Schlagzeug |
Ulrich „Uli“ Kusch (1994–2001) |
Schlagzeug |
Mark Cross (2001–2003) |
Schlagzeug |
Stefan Schwarzmann (2003–2005) |
Die Gruppe Helloween wurde 1984 in Hamburg gegründet und ist eine der erfolgreichsten Metalbands aus Deutschland. Ihr Musikstil liegt bei Speed- und Power Metal.
Stil und Texte
Helloween spielen melodischen Power Metal. Ihre Musik ist meist sehr melodisch, fröhlich und durch ein hohes Tempo gekennzeichnet. Ihre Texte sind teilweise von christlichen Themen geprägt. Beispiele dafür sind Hey Lord!, I Believe, LAVDATE DOMINVM (Teile des Vaterunser und des Glaubensbekenntnisses ), Immortal (Stars), Keeper of the Seven Keys oder The Invisible Man.
Bandgeschichte
Helloween entstanden durch Namens- und Line-Up-Wechseln aus der Band Gentry, in der Kai Hansen und Piet Sielck an den Gitarren spielten. Im Laufe der Zeit kamen noch Ingo Schwichtenberg an den Drums und Markus Grosskopf am Bass dazu und man nannte sich Ironfist. Sielck verließ die Band und arbeitete danach für Bands wie Blind Guardian und Grave Digger als Tontechniker. Heute ist er Kopf der Band Iron Savior. Einen neuen Mann an der Gitarre fand man mit Michael Weikath. Der wollte eigentlich Hansen, welcher auch den Gesangspart übernahm, in seine Band Powerfool holen. Nach Hansens Absage entschied sich Michael Weikath dann aber, Iron Fist beizutreten. Mit dem neuen Mitglied änderte sich der Name nun ein letztes Mal, nämlich in Helloween.
Erste Veröffentlichungen
Die ersten beiden Helloween-Songs kamen auf dem Metal-Sampler Death Metal heraus. N 006 08-1666 SPV GmbH Oernst of Life und Metal Invaders bekamen so gute Reaktionen, dass sich das Label Noise, das auch den Sampler veröffentlicht hatte, entschied, Helloween 1984 unter Vertrag zu nehmen.
1985 brachten Helloween ihre gleichnamige erste Mini-LP heraus, auf der sich fünf Songs befanden, wobei hier Victim of Fate und Murderer aufgrund ihrer Klasse besonders hervorzuheben sind. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie mit Walls of Jericho ein Album, dem mit u. a. den Titeln Ride the Sky, Guardians, How Many Tears ein größerer kommerzieller Erfolg beschieden war. Helloween wurden zu dieser Zeit die Vorreiter der Speed-/Melodic-Metal Bewegung in Deutschland.
Auf der anschließenden Tour gab es daraufhin erste Probleme in der Band. Hansen fühlte sich mit der Doppelbelastung an der Gitarre und dem Gesang überfordert, so dass man überlegte für die Judas-Kurztour 1986 einen zusätzlichen Sänger anzuheuern. Es wird oft berichtet, Ralf Scheepers (damals Tyran Pace, später mit Hansen bei Gamma Ray, heute Primal Fear) wäre damals als Toursänger bei der Gruppe eingesprungen, was definitiv nicht stimmt. Scheepers stand zwar zur Auswahl als festes Mitglied, wollte aber nicht fest einsteigen. So wurde 1986 der damals 18-jährige Michael Kiske, zu dieser Zeit bei der wenig bekannten Band Ill Prophecy beschäftigt, verpflichtet.
Durchbruch
Mit dem neuen Sänger gelang Helloween 1987 der Durchbruch. Der erste Teil des eigentlich als Doppelalbum gedachten Keeper of the Seven Keys Part 1 wurde eines der meistverkauften Metal-Alben Deutschlands und gilt bis heute als Vorlage für viele Bands im Power-/Speed-Metal-Bereich. Fast jede Band dieser Musikrichtung, die zu dieser Zeit gegründet wurde, nennt dieses Album als großen Einfluss auf die eigene Musik.
Ein Jahr später brachte man den zweiten Teil heraus, welcher sich noch besser verkaufte. Mit Dr. Stein enthielt das Album einen Top-Ten-Hit, welchen man sogar bei der Musiksendung Formel Eins darbot. Gleichzeitig bildete der zweite Teil der Saga auch den Abschied von Kai Hansen an der Gitarre. Nach Problemen mit dem Management verließ Hansen die Band und gründete Gamma Ray. Für Hansen kam Roland Grapow von Rampage in die Band. 1989 brachten Helloween mit Live in the UK ihr erstes Live-Album heraus, auf dem neben Kiske am Mikro auch noch Hansen an der Gitarre zu hören ist.
Ohne Hansen
Nach Hansens Abschied lagen dramatische Jahre vor der Band. Man wollte mehr Geld verdienen und so unterschrieb man bei EMI-Records. Noise-Records klagte darauf gegen Helloween wegen Vertragsbruch, und so kam es zu einer längeren Zwangspause, in der Helloween viele Fans verloren. Zu allem Überfluss wurden der Band Ende 1990 die Goldenen Schallplatten, die sie für beide Keeper-Alben erhalten hatten, nach einer Wirtschaftsprüfung wieder aberkannt. Die Plattenfirma hatte die Exporte zu den Inlandsverkäufen hinzugezählt, um auf die erforderlichen 250.000 verkauften Einheiten zu kommen.
Nach der Pause erschien 1991 Pink Bubbles Go Ape. Dieses Album bedeutete kommerziell einen totalen Reinfall, da man es nur per Import bekommen konnte. Der Hintergrund dafür war ein deutschlandweites Veröffentlichungsverbot durch Noise Records. Musikalisch sei Pink Bubbles Go Ape der Meinung vieler Kritiker eher im unteren Bereich einzuordnen. Es ging sogar soweit, dass Fans sich über den Namen, das Cover und manche Songtitel des Albums lustig machten – was bei einem Song namens Heavy Metal Hamsters nicht unbedingt verwunderlich ist.
Weiterer Abstieg
Anstatt eines Aufschwungs ging es noch weiter bergab. 1993 brachten Helloween mit Chameleon ein Album heraus, das von den meisten Fans als das schlechteste Helloween-Album aller Zeiten bezeichnet wurde. Die Spannungen unter den Bandmitgliedern gipfelten darin, dass Ingo Schwichtenberg die Band noch vor der Tour 1993 verlassen musste. Grund war neben seinem Drogenkonsum die Tatsache, dass er an Schizophrenie litt, was zeitweise zu starken Aussetzern führte. Tragischerweise sah er im Tod seinen einzigen Ausweg. Ingo Schwichtenberg beging am 8. März 1995 Selbstmord. Die Szene verlor einen Wegbereiter und Helloween ein Gründungsmitglied und Sympathieträger.
Personalwechsel
Die Umstrukturierungen gingen jedoch noch weiter. 1993 verließ auch Michael Kiske die Band; man sprach von persönlichen und musikalischen Differenzen, genaue Gründe sind jedoch nicht bekannt. Kiske hat seitdem mehrfach die Gelegenheit genutzt ausgerechnet in Metal-Magazinen zu verkünden, dass er mit Heavy Metal nichts mehr zu tun haben möchte, da Heavy Metal nur das schlechte im Menschen fördern würde. Dessen zum Trotz sang er unter dem Pseudonym Ernie auf beiden Alben von Avantasia, dem Side-Project von Tobias Sammet (Edguy).
1994 kam dann ein neuer Mann an Bord: Mit Andi Deris, ehemals Pink Cream 69, fand man einen neuen Sänger, der Kiske ersetzen sollte. Für viele Fans war Deris zunächst ein Fremdkörper innerhalb der Band, der sich erst im Laufe der Jahre zu einem der besten Metal-Sänger Deutschlands entwickelte und seine Stärken vor allem in den Balladen hat. Außerdem entwickelt er sich binnen weniger Jahre zm Hauptsongwriter der Band. Ebenfalls stieß Uli Kusch von Gamma Ray zur Band, um den Platz hinterm Schlagzeug einzunehmen.
Mit der runderneuerten Mannschaft veröffentlichten Helloween im gleichen Jahr Master of the Rings, das man als Erfolg der Band ansehen kann. Mit neuem Schwung kam man aus dem Tal der zwei vorherigen Alben heraus.
Back to the roots
„Back to the roots“ hieß es 1996: Helloween präsentierten sich mit The Time of the Oath wieder härter und schneller. Vor allem aber war die musikalische Qualität so hoch, wie seit den Keeper-Alben nicht mehr. Noch im selben Jahr erschien mit High Live das zweite Live-Album, auf dem man diesmal Andi Deris auf der The Time of the Oath-Tour hörte.
Nach dem 1998 veröffentlichten exzellenten Better Than Raw, ging man zusammen mit Iron Maiden auf große Welttournee. Better Than Raw schaffte den beachtlichen Spagat zwischen Tradition und Innovation und stellt in der Meinung vieler Kritiker und Fans den zweiten Höhepunkt im Schaffen Helloweens dar. Zumindest im Punkto Kreativität hat die Band 1998 absolute Maßstäbe gesetzt.
Zur Vertragserfüllung mit der damaligen Firma Castle Communication veröffentlichen Helloween im Herbst 1999 mit Metal Jukebox ein Coveralbum. Die Jukebox ist gefüllt mit Rocksongs der 60er, 70er und 80er Jahre.
Neuer Vertrag
Kurz nach Erscheinen der Metal Jukebox unterschrieben Helloween einen Vertrag bei Nuclear Blast. Die Band war nun schon sechs Jahre im gleichen Line-Up zusammen, und nachdem Ende Oktober 2000 The Dark Ride veröffentlicht wurde, machten sich die „Kürbisköpfe“ ein weiteres Mal auf, die Welt per Tour zu erobern. Jedoch verletzte sich auf der Tour Uli Kusch den Ellbogen. Nach der Tour trennte sich die Band von Grapow und Kusch. Die Gründe hierfür sind Grapows mangelnde Beteiligung am Songwriting (hingegen hohe Dichte an Solo-Alben) und Kuschs starke Verbindung mit Grapow. Für Kusch kam Mark Cross von Metalium, für Grapow wollte man zunächst Henjo Richter von Gamma Ray loseisen, jedoch ohne Erfolg.
Im April 2002 brachten die Männer um Deris eine Best-Of-CD namens Treasure Chest heraus, vier Monate später fand man nach knapp einem Jahr des Suchens mit Sascha Gerstner einen Ersatz für Grapow.
Nachdem Grapow und Kusch mit ihrer eigenen neuen Band Masterplan Anfang 2003 ein Album vorgelegt hatten, legten Helloween am 12. Mai mit Rabbit Don’t Come Easy nach. Auf dem Album ist Cross allerdings nur auf zwei Songs zu hören, da er während der Aufnahmen stark an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankte und die Band verlassen musste. Mickey Dee von Motörhead vervollständigte die Schlagzeug-Aufnahmen, neuer Drummer wurde Stefan Schwarzmann, ein deutsches Szene-Urgestein.
Mitte 2003 folgte die wohl längste Welt-Tournee, die im Februar 2004 in Japan endete. Auch spielten Helloween erstmals in Indonesien vor bis zu 45.000 Menschen. Im Sommer 2004 spielte Helloween nach einigen großen Festivals vor über 40.000 Leuten auf dem Jubiläums-Gig in Wacken.
Der Keeper kehrt zurück…
Anfang 2005 stieg Drummer Stefan Schwarzmann aus und wurde durch den Ex-Rawhead Rexx-Trommler Dani Löble ersetzt. Ende 2004 gingen die Jungs um Gitarrist Weikath wieder ins Studio und probten für das aktuelle Album Keeper of the Seven Keys – The Legacy, welches am 28. Oktober 2005 veröffentlicht wurde. Erste Single-Auskopplung ist Mrs. God.
Von November 2005 bis April 2006 spielten Helloween fast 80 Shows in über 30 Ländern. Mit über 150.000 Fans waren die Gigs beinahe komplett ausverkauft. Auf dieser Tour wurden die Konzerte in Sofia, Tokio und Sao Paulo für die im Februar 2007 erschienene Live-CD Live In Sao Paulo und die Live-DVD Live On 3 Continents mitgeschnitten. Im Sommer folgte eine ausgedehnte Festival-Tour.
Die zweite Single-Auskopplung war Light the Universe am 10. November 2006 angekündigt. Hierfür wurde auf der Burg Veldenstein in Süddeutschland ein Video zusammen mit Candice Night gedreht.
Diskografie
| ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
|---|
Alben (Staatenlegende)
- Keeper of the Seven Keys I
- D: 15 | CH: 18 | S: 42 | USA: 104
- Keeper of the Seven Keys II
- D: 5 | CH: 6 | A: 9 | S: 7 | N: 12 | UK: 24 | USA: 108
- Live in the U.K. / I Want Out (Live)
- D: 14 | S: 25 | UK: 26 | A: 30 | USA: 123
- Pink Bubbles Go Ape
- S: 14 | N: 14 | CH: 20 | A: 28 | D: 32 | UK: 41
- Chameleon
- FIN: 7 | CH: 30 | D: 35 | S: 35
- Master of the Rings
- FIN: 7 | CH: 22 | D: 23 | A: 24 | S: 26
- The Time of the Oath
- FIN: 14 | S: 26 | CH: 30 | D: 31 | A: 33
- High Live (Live)
- FIN: 23 |D: 89
- Better Than Raw
- FIN: 7 | D: 19 | S: 35 | A: 36 | CH: 42
- Metal Jukebox
- FIN: 31 | D: 49 | S: 51
- The Dark Ride
- FIN: 19 | D: 26 | S: 38 | CH: 68 |I: 76
- Rabbit Don’t Come Easy
- S: 12 | FIN: 23 | D: 26 | I: 73 | CH: 93 | F: 119
- Keeper of the Seven Keys – The Legacy
- J: 22 | S: 24 | CZ: 27 | D: 28 | E: 59 | CH: 61 | N: 64 | F: 89
- Live in Sao Paulo
- D: 58
- Live on 3 Continents (DVD)
- D: 5 | S: 9 | F: 10
Erste Veröffentlichung
- 1984: Death Metal (Sampler mit Running Wild, Hellhammer & Dark Avenger, Songs: „Oernst Of Life“ & „Metal Invaders“)
Studioalben
- 1985: Helloween (EP)
- 1985: Walls Of Jericho
- 1987: Keeper of the Seven Keys Part 1
- 1988: Keeper of the Seven Keys Part 2
- 1991: Pink Bubbles Go Ape
- 1993: Chameleon
- 1994: Master of the Rings
- 1996: The Time of the Oath
- 1998: Better Than Raw
- 1999: Metal Jukebox (Cover Album)
- 2000: The Dark Ride
- 2003: Rabbit Don’t Come Easy
- 2005: Keeper of the Seven Keys - The Legacy
Livealben, Compilations & Box Sets
- 1989: Live in the UK / Keepers – Live / I Want Out – Live (Live)
- 1989: Pumpkin Tracks (Compilation)
- 1991: The Best, The Rest, The Rare (Compilation)
- 1993: Keeper of the Seven Keys Parts 1&2 (Compilation)
- 1996: High Live (Live)
- 1998: Pumpkin Box (Box Set)
- 1998: Karaoke Remix Vol. 1 (Karaoke)
- 1998: Karaoke Remix Vol. 2 (Karaoke)
- 2002: Treasure Chest (Box Set)
- 2007: Live in Sao Paulo (Live)
Singles
- 1986: Judas
- 1987: Future World
- 1988: Dr. Stein
- 1988: I Want Out
- 1991: Kids of the Century
- 1992: Number One
- 1993: When the Sinner
- 1993: I Don’t Wanna Cry No More
- 1993: Windmill (Europe)
- 1993: Step Out of Hell (Japan)
- 1994: Mr. Ego (Take Me Down) (Europe)
- 1994: Where the Rain Grows (Japan)
- 1994: Perfect Gentleman
- 1995: Sole Survivor (Japan)
- 1996: Power
- 1996: The Time of the Oath
- 1996: Forever and One (Neverland)
- 1998: I Can
- 1998: Hey Lord!
- 1999: Lay All Your Love on Me (Japan)
- 2000: If I Could Fly (Europe)
- 2000: Mr. Torture (Japan)
- 2003: Just a Little Sign
- 2005: Mrs. God
- 2006: Light the Universe (feat. Candice Night)
Videos & DVDs
- 1991: Pumpkin Videos (VHS – Japan only)
- 1996: High Live (DVD/VHS)
- 2000: Pumpkin Videos (DVD – Japan only)
- 2005: Hellish Videos: The Complete Video Collection (DVD)
- 2007: Live On 3 Continents (DVD)