Tennantit
| Tennantit (Arsenfahlerz) | |
|---|---|
| Allgemeines und Klassifikation | |
| Chemische Formel | (Cu,Fe)12As4S13 |
| Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide, Sulfosalze ; Metall:Schwefel (Selen, Tellur) = 1:1 |
| System-Nummer nach Dana |
3.3.6.2 |
| Kristallographische Daten | |
| Kristallsystem | kubisch |
| Kristallklasse; Symbol | kubisch-hexakistetraedrisch, |
| Häufige Kristallflächen | {211}, {100}, {110} |
| Physikalische Eigenschaften | |
| Mohshärte | 3 bis 4,5 |
| Dichte (g/cm3) | 4,6 bis 4,7 |
| Spaltbarkeit | keine |
| Bruch; Tenazität | muschelig |
| Farbe | Stahlgrau bis schwarz |
| Strichfarbe | je nach Zinkgehalt schwarzgrau bis braun bis zinnoberrot |
| Transparenz | undurchsichtig (opak) |
| Glanz | Metallglanz |
| Radioaktivität | nicht radioaktiv |
| Magnetismus | nicht magnetisch |
| Kristalloptik | |
| Doppelbrechung | keine, da optisch iotrop |
| Pleochroismus | nicht vorhanden |
Tennantit, veraltet auch als Arsenfahlerz oder seltener als Binnit oder Julianit bezeichnet, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Schwefel=1:1. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Cu,Fe)12As4S13 und entwickelt meist tetraederförmige Kristalle, aber körnige oder massige Aggregate in einem metallisch glänzenden Stahlgrau. Das Mineral ist eigentlich undurchsichtig, sehr feine Splitter können jedoch rötlich durchscheinend sein.
Tennantit bildet zusammen mit Tetraedrit (Antimonfahlerz) eine als Fahlerze bezeichnete Mischreihe.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde Tennantit nach dem englischen Chemiker Smithson Tennant (1761-1815). Der Name Binnit ist ein Synonym für die in Lengenbach im Binntal gefundenen, flächenreichen und scheinbar holoedrisch geformte Tennantit-Kristalle.
Bildung und Fundorte
Tennantit bildet sich hydrothermal in Greisen oder durch Kontaktmetamorphose. Begleitende Minerale (Paragenesen) sind häufig Tetraedrit und Freibergit ((Ag,Cu,Fe)12(As,Sb)4S13), zu denen Tennantit auch eine enge strukturelle Beziehung besitzt, sowie Bornit (Cu5FeS4). Tennantit kann weiterhin bis zu 15% Silber und Zink auf der Kupferposition im Kristallgitter enthalten.
Fundorte für Tennantit sind unter anderem Cornwall in England, Dzhezkazgan in Kasachstan, Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo, El Cobre/Zacatecas in Mexiko, Tsumeb in Namibia, sowie Lengenbach/Binntal in der Schweiz.
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8
Siehe auch
Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften
