Fugger
Fugger ist ein schwäbisches Geschlecht, seit 1367 in Augsburg ansässig. Während die Linie "Fugger von Reh" 1494 erlosch, erlangte die noch heute bestehende Linie "Fugger von der Lilie" durch die Fuggerische Handelsgesellschaft Weltgeltung. Diese wurde von Jakob dem Älteren (1469 gestorben) begründet.
Die Hauptvertreter der Familie waren:
- Hans Fugger, aus Graben b. Augsburg stammend, 1367 nach Augsburg eingewandert, gest. 1409.
- Andreas Fugger (1406-1457) ab 1452 "Fugger vom Reh"
- Jakob "der Alte" Fugger (1412-1469) ab 1473 (Fugger von der Lilie)
- Jakob "der Reiche" Fugger (1459-1525)
- Ulrich d.J. Fugger (1490-1525)
- Anton Fugger (1493-1560) Kaufmann und Bankier, Neffe und Nachfolger von Jakob "dem Reichen", fundamentierte den Einfluss und vermehrte Reichtum und Ansehen der Fugger
In der Blütezeit ihres Unternehmens war die Familie Fugger reicher und mächtiger als die 100 größten Konzerne der Gegenwart.
Nach 1525 zerbrach die herausragende Stellung der Fugger allmählich, der Reichtum der Familie ist aber in Resten noch heute vorhanden.
1514 zu Reichsgrafen erhoben wurden einzelne Familienmitglieder Bankiers der Deutschen Kaiser (Raimund, 1535 gestorben, und Anton, 1560 gestorben).
Im 16. Jahrhundert Teilung in die Linien:
- Fugger von Kirchberg und Weißenhorn (gräflich)
- Fugger von Glött (1913 bayerische Fürsten, 1981 erloschen)
- Fugger-Babenhausen (1803 Reichsfürsten)
Heute existieren von der Familie Fugger noch folgende Zweige:
- Grafen Fugger-Kirchberg-Weißenhorn
- Fürst Fugger von Glött (Schloß Kirchheim im Schwaben)
- Fürst Fugger-Babenhausen (Schloß Wellenburg und Schloß Babenhausen i. Schwaben)
Unter anderem wurde von Jakob Fugger die erste Sozialsiedlung der Welt, die sogenannte Fuggerei in Augsburg erbaut.
Es handelt sich um eine Siedlung für bedürftige, schuldlos in Not geratene Augsburger Bürger und Einwohner, sie umfaßt 67 Häuser mit 147 Wohnungen, eine Kirche und einen Brunnen, die noch heute unter der Verwaltung der Fürstlich und Gräflichen Fuggerschen Stiftungen stehen. Die Jahresmiete beträgt noch heute einen rheinischen Gulden, das entspricht etwa 87 Eurocent. Fester Bestandteil der Hausordnung ist noch heute das tägliche "Vater unser", "Gegrüßet seist du Maria" und "Glaube an Gott" für die Stifter.
siehe auch: