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Alexander Grothendieck

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Alexander Grothendieck (* 28. März 1928 in Berlin), geboren als Alexander Radatz, ist der außereheliche Sohn einer Mutter aus einer bürgerlichen Hamburger Familie und eines ukrainischen Anarchisten jüdischer Religion. Er gilt als einer der brilliantesten, mit Sicherheit aber – auf Grund seines Lebenslaufes – als der ungewöhnlichste Mathematiker seiner Generation. Seit 1991 ist er aus dem öffentlichen Leben verschwunden; sein genauer Aufenthaltsort ist heute unbekannt.

Alexander Grothendiecks mathematische Veröffentlichungen umfassen die Gebiete der Topologie, der algebraischen Geometrie und der Funktionalanalysis. Zu seinen späteren Arbeiten gehören Thesenpapiere und Meditationschriften aus den Bereichen der Ökologie, Philosophie, Religion und vor allem der Esoterik.

Auf Grund seines werkens in Frankreich wird sein Name auch oft fälschlich als Alexandre Grothendieck angegeben. In seiner Jugendzeit trug Alexander Grothendieck den Spitznamen Schurik.

Lebenslauf

  • 1928 bis 1933: "Schurik" Grothendiek verlebt seine frühe Kindheit in Berlin bei seinem Vater und seiner Mutter.
  • 1933: Der Vater flieht vor den Nationalsozialisten nach Paris. Die Mutter folgt ihm einige Monate später; Schurik bleibt in Berlin zurück.
  • 1939: Schurik und sein Vater Alexander Schapiro ziehen gemeinsam nach Frankreich. Hanka Grothendiek folgt kurz darauf.
  • 1940 bis 1942: Die gesammte Familie wird durch die Nationalsozialisten in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Alexander Schapiro wird als eines der ersten Opfer im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.
  • 1945: Nach der Befreiung durch die Alliierten werden Mutter und Sohn wieder vereint.
  • 1945 bis 1948: Alexander Grothendiek studiert Mathematik in Montpellier.
  • 1948 bis 1953: Er wechselt den Studiernort, zunächst nach Paris und anschliessend nach Nancy, wo er bei anerkannten Größen wie Henri Cartan, Jean Alexandre Eugène Dieudonné und Laurent Schwartz studierte. Er schliesst mit seiner Dissertation über topologische Vektorräume ab. Aus dieser Zeit existiert auch eine Legende die besagt, dass Laurant Schwarz einmal eine Thesenschrift mit 14 ungelösten, aus seiner Sicht aber wegweisenden Problemen veröffentlichte. Grothendiek löste sie alle innerhalb kürzester Zeit.
  • 1953 bis 1970: Alexander Grothendiek forscht sehr erfolgreich in der Mathematik und macht sich vor allem in der algebraischen Geometrie einen Namen, deren moderne Theorie er fundiert.
  • 1957/58: Hanka Grothendiek stirbt an Tuberkulose, einem Leiden aus der Kriegsgefangenschaft.
  • 1966: Alexander Grothendiek wird mit der Fields-Medaille, der höchsten Auszeichnung der mathematischen Forschungsgemeinschaft, geehrt. Er lehnt es aber aus politischen Gründen ab, zu der offiziellen Verleihung nach Moskau zu reisen.
  • 1970: Grothendiek beginnt seinen Rückzug aus der Mathematik und wendet sich zunehmend der Ökologie, der Philosophie und der Esoterik zu. Er ergründet die Religionen, vor allem den Buddhismus, und schliesst sich der Gruppe Vivre et Survivre an. In den folgenden Jahren bekennt er sich immer steter zur alternativen Lebensweise der sechziger und siebziger Jahre: Er lebt in einer Kommune, hat und ist später auch Guru.
  • 1974 bis 1988: Er wird Professor in Montpellier und hat ab 1984 eine Stelle nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) inne. Er hält bis 1984 Vorlesungen.
  • 1988: Als Alexander Grothendiek der renomierte Crafoord-Preis verliehen werden soll, schockt er die wissenschaftliche Gemeinschaft, indem er den Preis ablehnt. Er begründet dies mit seiner Kritik an der Politik von François Mitterand sowie der mangelnden Ethik und weit verbreiteten moralischen Korruption unter seinen Kollegen. Das Verhalten stößt bei der Mehrheit der mathematischen Forschungsgemeinschaft auf Unverständnis.
  • 1991: Ohne Vorwarnung taucht Alexander Grothendiek unter und verschwindet aus dem öffentlichen Leben. Er lebt fortan in vollständiger Isolation, sein genauer Aufenthaltsort ist nur wenigen Vertrauten bekannt. Böse Zungen behaupten, er sei verrückt geworden.

Veröffentlichungen

Mathematische Werke

Meditationsschriften

Alexander Grothendiek verfasste diverse, unveröffentlichte Meditationsschriften. Zu seinen wichtigsten gehören:

  • Alexander Grothendiek, Eloge, 1981
  • Alexander Grothendiek, Récoltes et Semailles, 1983-85
  • Alexander Grothendiek, La clef des songs – ou dialogue avec le Bon Dieu, 1986
  • Alexander Grothendiek, Notes pour La clef des songs, 1987


Literatur