Lal Bihari
Lal Bihari ist ein offiziell für tot erklärt gewesener Mensch im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Er wurde 1976 ohne sein Wissen von Verwandten, die seinen Landbesitz übernehmen wollten, für tot erklärt. Als Bihari Formalitäten erledigen wollte, fiel der Schwindel auf und es begann ein Konflikt mit den Behörden um seine Wiederanerkennung als "Lebender". Auf Grund seines erfolglosen Kampfes gegen die Behörden des Landes erlangte er in Indien einige Bekanntheit.
Er begann unter anderem schriftstellerisch tätig zu werden, versuchte in die Politik zu gehen und viel dadurch auf, dass er selber für seine Frau eine Witwenrente beantragte.
Erst 1994 nach 18 Jahren wurde er offiziell wieder für lebendig erklärt. 1999 dann gründete er Mritak Sangh (Verein für tote Menschen), einen Verein, der für die Rechte derer kämpft, die das gleiche Schicksal erleiden müssen.
Er wurde am 2. Oktober 2003 mit dem Ig Nobelpreis ausgezeichnet für seine Leistungen als lebender Toter in der Kategorie Frieden, genauer:
- Dafür, dass er aktiv lebte, obwohl er offiziell tot war,
- Für seine lebendige und posthume Kampagne gegen bürokratische Trägheit und Korruption,
- für die Gründung des Vereins für tote Menschen.
Lal Bihari konnte den Preis nicht pesönlich entgegen nehmen, da er keinen Pass von indischen Regierung bekam. Er schickte als Vertreter seinen Freund Madhu Kapoor, die Zeremonie wurde einige Wochen später in Indien wiederholt.
Der Filmemacher Satish Kaushik kündigte derweil an, dass er das Leben und Wirken von Lal Bihari verfilmen wird.