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Großer Vaterländischer Krieg

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Als Großen Vaterländischen Krieg bezeichnet man in Staaten der ehemaligen Sowjetunion den Teil des Zweiten Weltkriegs vom 22. Juni 1941, also vom Angriff des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion, bis zur Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945.

1941 wurde die Sowjetunion durch den Angriff Deutschlands überrascht. Hitler beabsichtigte die Okkupation großer Teile des Westens der Sowjetunion (siehe Unternehmen Barbarossa) bis zur Linie Astrachan - Archangelsk. Unter Stalins Führung leistete die Rote Armee erbitterten Widerstand, war aber zunächst erfolglos gegen die gut ausgebildete und, jedenfalls für eine Sommeroffensive, gut ausgerüstete deutsche Wehrmacht. Die Rote Armee war quantitativ überlegen, bestand aber zu Kriegsbeginn in weiten Teilen aus unzureichend ausgerüsteten und untermotorisierten Verbänden.

Die sowjetische Rüstungstechnik war im Niveau gleichwertig, konnte aber erst im weiteren Verlauf des Krieges ausreichend an die kämpfende Truppe geliefert werden. Daß das überhaupt möglich wurde, war zum einen der erfolgreichen Verlegung eines großen Teils der Industriebetriebe aus feindbedrohten Regionen weiter nach Osten zu verdanken. Zum anderen leisteten Großbritannien und später die USA eine bedeutende Unterstützung, insbesondere durch Lieferung von Ausrüstungsgegenständen, Kraftfahrzeugen, Panzern und Flugzeugen über die Nordmeerroute und den Persischen Golf. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde die sowjetische Industrie in Sibirien, außerhalb der Reichweite der deutschen Luftwaffe, weiter ausgebaut und konnte die Front ausreichend beliefern.

Eine gewisse Verzögerung des deutschen Vormarschs wurde in der Anfangsphase des Krieges durch die Vernichtung der Infrastruktur und der Ernährungs- und Versorgungsbasis (Politik der verbrannten Erde) ermöglicht.

Mit 20 Millionen sowjetischen Todesopfern, darunter 7 Millionen Zivilisten, trug die Sowjetunion unter Stalin die Hauptlast des Zweiten Weltkrieges. Schätzungen zufolge wurde ein Viertel der russischen Bevölkerung während des Krieges getötet. In dieser Zeit ist es Stalin gelungen, die sowjetische Bevölkerung trotz der vorherigen Säuberungspolitik hinter sich zu vereinigen.

Minderheiten wie die Russlanddeutschen, Krimtataren oder Tschetschenen wurden zwischen 1941 und 1944 als potentielle bzw. tatsächliche Kollaborateure nach Zentralasien deportiert.

Literatur

  • Richard J. Overy: Russlands Krieg: 1941-1945, Reinbek bei Hamburg, 2003 ISBN 3-498-05032-X
  • Alexander Werth: Russland im Krieg 1941-1945, München, 1965