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Flugplatz Mainz-Finthen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flugplatz Mainz-Finthen
Flugplatz Mainz-Finthen (Erde)
Flugplatz Mainz-Finthen (Erde)
keine Koordinaten
i1
Kenndaten
ICAO-Code EDFZ
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über MSL 232 m  (761 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 9 km südwestlich von Mainz
Basisdaten
Eröffnung 1939
Betreiber Luftfahrtverein Mainz e.V.
Start- und Landebahnen
08/26 1000 m × 22 m Asphalt
08R/26L 1000 m × 80 m Gras

Der Flugplatz Mainz-Finthen, Funkrufzeichen Mainz-Info, Frequenz 122.925, (ICAO-Code EDFZ) ist ein Verkehrslandeplatz ohne Kontrollzone in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Betreiber ist der Luftfahrtverein Mainz e. V.. Dieser Flugplatz ist der einzige Verkehrslandeplatz in Deutschland, der von einem gemeinützigen Verein betrieben wird.

Technische Daten

Der Verkehrslandeplatz mit zwei Startbahnen liegt rund 4 nm südwestlich vom Mainzer Stadtzentrum, ca. 1 Kilometer westlich des Mainzer Stadtteils Finthen in einer Höhe von 232 Metern. Nachtflug (PPR) und Sichtflug sind erlaubt. Bei den beiden Landebahnen handelt es sich um eine Asphaltbahn mit Befeuerung und eine Grasbahn von jeweils 1000 m Länge in der Ausrichtung 08/26. Der Flugplatz ist Arbeitgeber zweier fest angestellter Beauftragter für Luftaufsicht (BfL). Der Flugplatz ist für Luftfahrzeuge (incl. Hubschrauber) bis 14t MTOW, Segelflugzeuge und Luftsportgeräte zugelassen. An der flugplatzeigenen Tankstelle auf dem Vorfeld kann während der Öffnungszeiten AVGAS, Jet-A1 und Superbenzin getankt werden. Es gibt eine Gaststätte, in der täglich von etwa 11 Uhr (LT) bis SS Kaffee, Kuchen und warme Gerichte serviert werden. Zusätzlich zum betreibenden Verein gibt es mehrere verschiedene kommerzielle Flugschulen am Flugplatz bei denen das Fliegen mit diversen Luftsportgeräten und Kleinflugzeugen erlernt werden kann.

Die geographischen Koordinaten sind 49 58,11 N, 08 08,88 E, die Platzrundenhöhe beträgt 1700ft MSL (bei 760 ft MSL GND, nur Südplatzrunde(!)) und liegt nur über unbesiedeltem Gebiet. Zu beachten ist vor allem der Luftraum C des Frankfurter Flughafens (EDDF), der über dem Platz in 3500 ft MSL beginnt und etwa 0,5 nm östlich des Platzes bereits auf 1500 ft MSL abgesenkt ist. Die Grasbahn ist auch noch nach starken Niederschlägen schnell wieder benutzbar.

Geschichte des Flugplatzes

Das besondere am Flugplatz Mainz Finthen ist, dass er im Zweiten Weltkrieg als runder Grasplatz für Nachtjagdflugzeuge gebaut wurde und auf seiner gesamten Fläche über ein effizientes Entwässerungssystem und Drainagensystem verfügt - dieses ist kreisförmig mit einem Durchmesser von etwa 1,2 km auf dem gesamten Flugplatz angelegt. Hierzu wurden sowohl der Reichsarbeitsdienst von 1939 bis 1942, als auch männliche Zwangsarbeiter zweier Außenstellen (Finthen 1 und Finthen 2) des SS-Sonderlager Hinzert vor allem von 1942 bis 1945 eingesetzt. In die Oberfläche des Flugplatzes wurden sehr große Mengen Hochofenschlacke (mehr als 60 Eisenbahnwaggonladungen) eingegraben und dazwischen ein netzartiges Drainagensystem verlegt, das die schnelle Entwässerung des gesamten Flugplatzgeländes, auch der inzwischen ungenutzten Flächen, bewirkt.

Nach dem Krieg übernahm zunächst die französische Armee den Flugplatz und baute die 1000 m lange Asphaltbahn, nach deren Abzug aus Rheinland-Pfalz übernahmen die Amerikaner den Flugplatz, die dort Transport- und Kampfhubschrauber stationierten.

Für den Papstbesuch von Johannes Paul II. im November 1980 in Mainz umzäunte die US-Armee das gesamte Flugplatzgelände. Diese Umzäunung ist noch immer intakt. 2003 erweiterte die amerikanische Armee, die dort noch immer eine Radarstation und ein Häuserkampf-Übungsgelände betreibt, die Einzäunung im Osten des Gebietes.

Seit dem die US-Armee 1994 den Standort aufgab, wird der Verkehrslandeplatz vom Luftfahrtverein Mainz weiterbetrieben.

Ökologische Besonderheiten

Dank der Umzäunung dient gerade der südliche Bereich des Geländes als Rückzugsort für Zugvögel, wie z. B. Kiebitze. Sogar der Wiedehopf wurde auf dem Gelände schon gesichtet. Auch vom Aussterben bedrohte Insekten, wie z. B. die blauflüglige Ödlandschrecke, sind auf dem Flugplatzgelände in großer Zahl zu finden. Obwohl der Flugplatz überwiegend aus Trockenrasenflächen besteht, ist er aus politischen Gründen als Bauerwartungsland ausgewiesen, da die Stadt Mainz und Wackernheim den Flugbetrieb auf lange Sicht einstellen lassen und das Gelände überbauen wollen.

Verkehrsanbindung

200 m entfernt vom Flugplatz befindet sich die Haltestelle Layenhof des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Die Zufahrt mit Kraftfahrzeugen ist nur über den Layenhof gestattet. Durch den Flugplatz verläuft am nordöstlichen Rand ein privater Radweg zwischen dem Layenhof, dem Ober-Olmer Wald und Finthen, der während der Betriebszeiten genutzt werden darf.

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Mainz-Finthen der A60 (19).