AD (Tageszeitung)
AD
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Beschreibung | überregionale Tageszeitung |
Verlag | Joint Venture von PCM Uitgevers N. V. und Wegener N. V. |
Erstausgabe | 1946 (als Algemeen Dagblad) |
Erscheinungsweise | werktäglich |
Verkaufte Auflage | 434.171[1] Exemplare |
Chefredakteur | Jan F. Bonjer (seit 2004) |
Weblink | ad.nl |
AD ist eine niederländische überregionale Tageszeitung. Sie hieß bis August 2005 Algemeen Dagblad, im folgenden Monat wurde aus der alten Zeitung durch die Fusion mit mehreren Lokalzeitungen das heutige AD.
Geschichte
Das AD wurde 1946 als Algemeen Dagblad gegründet und hat seinen Redaktionssitz in Rotterdam. Es erscheint im Tabloid-Format und wird von dem Joint-Venture AD Nieuwsmedia herausgegeben, das vom Pressekonzern PCM Uitgevers N.V., zu dem auch die Zeitungen de Volkskrant, NRC Handelsblad und Trouw gehören, und Wegener N.V. gebildet wird.
2005 fusionierte Algemeen Dagblad mit einer Reihe von Lokalzeitungen und gliederte diese als Lokalausgaben in sich ein, parallel dazu folgte eine Umkonzeptionierung der Zeitung. Die daraus hervorgehende Zeitung wurde nun kurz und knapp AD genannt. Die Auflage stieg zunächst um mehr als das Doppelte an, trotz eines darauf folgenden Absinkens ist die Bedeutung der Zeitung seitdem wieder angestiegen.
Die politische Ausrichtung der Zeitung gilt als liberal. Chefredakteur ist Jan F. Bonjer.
Internet
- 1999 - im September geht die Zeitung online, die auflagenstärkste überregionale Tageszeitung (die Boulevardzeitung De Telegraaf ausgenommen) ist damit zugleich auch die letzte mit einem Internetauftritt
- 2004 - im Juli werden RSS-Feeds zum Bestandteil der Homepage
- 2005 - im August wird ein kompletter Relaunch der Seite durchgeführt, der auch mit der Fusion von Algemeen Dagblad mit einer Reihe von Lokalzeitungen zusammenhängt. Unter dem Namen AD Radio und AD TV folgen mit Audio- und Videoberichten, die jeweils auf ein einzelnes Thema bezogen sind, multimediale Bestandteile.
Bisherige Chefredakteure
Jan Schraver | 1946-1947 |
G.N. Leenders | 1947-1949 |
G.A.W. Zalsman | 1949-1950 |
Jacques Ratté | 1950-1958 |
Anton van der Vet | 1958-1968 |
Anton van der Vet, Huibert Nicolaas Appel | 1968 |
Huibert Nicolaas Appel | 1968-1974 |
Ron Abram & Karel Giel | 1975-1980 |
Ron Abram | 1980-1993 |
Peter van Dijk | 1993-2000 |
Oscar Garschagen | 2000-2003 |
Willem Ammerlaan | 2003-2004 |
Jan F. Bonjer | 2004- |
Auflagenentwicklung
Die bezahlte Auflage stieg nach der Gründung zunächst leicht auf einen Wert von etwa 115.000 im Jahr 1965. Von da an ging es zunächst steil (bis 1975), anschließend etwas langsamer bergauf, 1990 war ein Wert von über 408.000 erreicht. Die Zeitung war nun hinter De Telegraaf die zweitgrößte überregionale Tageszeitung der Niederlande. Von da an waren allerdings wieder deutliche Auflagenrückgänge zu verzeichnen. Der letzte Messung vor der Fusionierung mit mehreren Lokalzeitungen erfolgte im 3. Quartal 2005 und ergab eine bezahlte Auflage von 248.209. Nach der Fusion hatte sich die Auflage zunächst auf einen Wert von 516.586 mehr als verdoppelt. Die Auflagenzahl ging anschließend abermals zurück und beläuft sich für das 4. Quartal 2006 auf eine bezahlte Auflage von 434.171.[1] Die Zeitung ist damit, nachdem sie vor der Fusion hinter de Volkskrant zurückgefallen war, wieder die zweitgrößte überregionale Tageszeitung der Niederlande.
Das AD heute
Die 2005 erfolgte Fusion mit einer Reihe von Lokalzeitungen hat dem vormaligen Algemeen Dagblad nach dem seit 1990 erfolgten Bedeutungsverfall zunächst wieder Auftrieb verschafft. Die Fusionszeitung hatte nun zunächst 530 Redakteure. Mitte 2006 wurde jedoch beschlossen 75 Redakteure zu entlassen.[2]
Das AD positioniert sich konzeptionell zwischen Qualitätszeitungen wie NRC Handelsblad, de Volkskrant und Trouw und der Boulevardzeitung De Telegraaf. Im deutschen Sprachraum gibt es bei den überregionalen Zeitungen hierfür keine exakte Entsprechung, da diese recht eindeutig entweder der einen oder der anderen Seite zuzurechnen sind. Zu berücksichtigen ist auch die Sonderstellung der Niederlande in Europa im Bereich der überregionalen Tageszeitungen, die Auflagen sind trotz der Verluste seit dem Jahrtausendwechsel umgerechnet auf die Bevölkerung des Landes deutlich höher als in den meisten anderen europäischen Staaten.
Dies und Das
Es gibt eine Anekdote, nach der ein Redakteur des Algemeen Dagblad zu seiner Zeitung meinte "würde ich nicht hier arbeiten, würde ich sie nicht lesen". Viele der Mitarbeiter würden daheim lieber zu de Volkskrant oder NRC Handelsblad greifen und seien linker als ihre Leser.[3]
Quellen
Literatur
- Piet Bouwmeester: De gouden greep van 'Woeste Willem'. De roerige geschiedenis van het zelfstandige Algmeen Dagblad. Adr. Heinen, 's Hertogenbosch 2006. ISBN 90-868-0029-7
Online
- ↑ a b Het Oplage Instituut (HOI)
- ↑ mediafacts.nl: 75 redacteuren weg bij AD, 01.07.2006 (niederl.)
- ↑ duitslandweb.nl: Zwischen Guus Meeuwis und RVD, 2003