St. Peter und Paul (Kranenburg)
Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kranenburg ist gleichzeitig Wallfahrtskirche zum Wundertätigen Kreuz (Wundertätigen Kreuz ) und war von 1436 bis 1802 Stiftskirche unter dem Patrozinium des Heiligen Martin.
Eine erste Kirche bestand in Kranenburg spätestens 1277. Nach der Auffindung des Kranenburger Kreuzes 1308 und der einsetzenden Wallfahrt wurde vermutlich bereits im 14. Jahrhundert ein Neubau fertiggestellt, der dann in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch die noch heute bestehende spätgotische Pseudobasilika ersetzt wurde, die in erster Linie von dem Baumeister Gisbert Schairt von Zaltbommel konzipiert worden war, der auch an der Stevenskerk in Nimwegen und der Xantener Viktorskirche mitwirkte.
Der allmähliche Rückgang der Wallfahrt verhinderte die Vollendung des Baues nach den ursprünglichen Plänen. Ein großzügig geplanter Chorumgang wurde nicht errichtet, und auch der Turm blieb als unvollendeter Stumpf liegen, der erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg durch eine Schieferhaube aufgestockt wurde.
Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche nach jahrhundertelanger Vernachlässigung gründliche saniert, im Kriegswinter 1944/45 aber stark zerstört (Verlust sämtlicher Langhausdächer und der darunter liegenden Gewölbe, Mauerausbrüche, Einschüsse). Der weitgehend originalgetreue Wiederaufbau wurde 1949 in Angriff genommen und war 1970 abgeschlossen
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Literatur
- Robert Scholten: Cranenburg und sein Stift, Kleve 1902. - Heinrich M. Schwarz: Die kirchliche Baukunst der Spätgotik am Niederrhein, Bonn 1938. - Kirchbauverein Kranenburg (Hg.): Kranenburg. Ein altes Heiligtum des Niederrheins, Kranenburg 1950. - Friedrich Gorissen: Kranenburg. Ein Heiligtum des Niederrheins, Kranenburg 1953. - Hans-Peter Hilger: Kreis Kleve V. Kranenburg - Zyfflich, Düsseldorf 1970 (Die Denkmäler des Rheinlandes 7).