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Peter Grottian

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peter Grottian (* 27. Mai 1942 in Wuppertal) ist ein politisch linksgerichteter deutscher Hochschullehrer. Der Sozialwissenschaftler ist seit 1979 Professor für Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin.

Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer, der er seit 1985 aus politischer Überzeugung in Teilzeit nachgeht, engagiert Grottian sich ehrenamtlich in diversen politischen Initiativen. Dazu zählen unter anderem das Komitee für Grundrechte und Demokratie und die Initiative Berliner Bankenskandal, als einer deren prominentester Vertreter er gilt.

Insbesondere Grottians Engagement gegen die Preiserhöhungen und die Abschaffung des Sozialtickets bei den Berliner Verkehrsbetrieben, auf die er regelmäßig mit spektakulären Schwarzfahraktionen aufmerksam macht, sorgt des öfteren für Schlagzeilen. In diesem Kontext wurde allerdings kritisiert, dass der Appell des Wissenschaftlers zum Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel ohne gültigen Fahrausweis suggeriert habe, das zivilrechtliche sogenannte "Erhöhte Beförderungsentgelt" (EBE) sei die einzig mögliche Konsequenz solchen Handelns und dass er die Tatsache, dass vorsätzliches "Schwarzfahren" eine Straftat gemäß § 265a des Strafgesetzbuches (StGB) darstelle, verschwiegen habe. Die Berliner Justiz hat bereits mehrfach gegen ihn ermittelt, und konservative Lokalpolitiker fordern immer wieder seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Doch all dies blieb für Grottian bislang sowohl straf- als auch disziplinarrechtlich folgenlos.

Nach Berichten des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL wird Grottian seit 2003 unter anderem durch V-Personen vom Verfassungsschutz des Landes beobachtet, jedoch existiere angeblich keine Akte über ihn. Der Vorgang wird voraussichtlich im Verfassungsschutz-Ausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin Thema werden.[1]

Zum Ende des Sommersemesters 2007 wird Peter Grottian emeritiert.[2]

Quellen

  1. Verfassungsschutz räumt Fehler ein SPIEGEL online vom 12. Juni 2006
  2. Der Professor für das Politische die tageszeitung (taz) vom 08. Juni 2007