Obervellach
Vorlage:Infobox Ort in Österreich Obervellach ist eine Gemeinde im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten. Der Name dürfte sich vom slowenischen bel (weiß) ableiten, vgl. Vellach.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Mölltal südlich des Tauernhauptkammes. Ein Teil der Gemeinde liegt im Nationalpark Hohe Tauern.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Obervellach gliedert sich in die vier Katastralgemeinden Obervellach, Pfaffenberg, Lassach und Söbriach. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 19 Ortschaften:





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Geschichte
Ein „Velach“ wurde im 10. Jahrhundert in einer Urkunde des Bischofs Abraham von Freising, der zwischen 957 und 993 regierte, erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert erwarb ein Görzer Ministerialengeschlecht in Obervellach gräfliche Rechte und erhielt vom Bistum Freising ein Gebiet, zu dem auch das heutige Gemeindegebiet zählte. Die Grafen von Görz machten 1164 die Burg Oberfalkenstein zu ihrem Sitz, und 1256 wurde Obervellach erstmals urkundlich als Marktsiedlung der Grafen von Görz-Tirol bezeichnet. 1460 kam der Markt unter landesfürstlich-habsburgische Herrschaft.
Obervellach ist ein traditioneller Bergbauort, im Spätmittelalter wurden aus dem gewonnenen Silber in Obervellach auch Silbermünzen hergestellt, im Jahr 1313 wurde ein Obervellacher Münzmeister genannt. Der Abbau von Gold und Silber erreichte im 16. Jahrhundert seine bedeutendste Phase, Kaiser Maximilian I. bestimmte 1509 den Markt Vellach zum Sitz des Oberstbergmeisteramtes in Innerösterreich. Mit dem Niedergang des Edelmetallbergbaues im 17. Jahrhundert verarmte der Markt, hinzu kamen Überschwemmungen und Vermurungen durch den Kaponigbach (Gießen). Nach dem Fund von Kupfer 1689 in der Großfragant erholte sich der Ort wirtschaftlich wieder.
Im Jahr 1849 wurde Obervellach Sitz eines Bezirksgerichtes, und im Jahr darauf entstand die Großgemeinde Obervellach, der damals auch Mallnitz, Penk und Flattach angehörten, die allerdings 1896 selbständige Ortsgemeinden wurden.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Obervellach 2.540 Einwohner, davon sind 94,8 % österreichische und 2,8 % deutsche Staatsbürger. 87,4 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 7,6 % zur evangelischen Kirche und 1,0 % ist islamischen Glaubens. 3,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Burg Groppenstein
- Burg Oberfalkenstein
- Schloss Falkenstein (Burg Niederfalkenstein)
- Schloss Trabuschgen
- Pfarrkirche St. Martin
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 9 ÖVP & MUT – stellt den Bürgermeister sowie den 1. Vizebürgermeister
- 6 SPÖ – stellt den 2. Vizebürgermeister
- 4 FPÖ
Wappen
Kaiser Ferdinand I. verlieh dem Markt am 29. Februar 1560 ein Wappen mit felsigen Bergen (Zaguten und Gröneck) über einem Wellenband, das die Möll symbolisiert. Die Bedeutung der drei Sterne ist ungeklärt. Anlässlich der 1000-Jahr-Feier 1963 ließ die Gemeinde das Wappen neu gestalten, die Bescheinigung der Wappenführung durch die Kärntner Landesregierung, die auch die Berechtigung zur Führung einer Fahne einschließt, wurde jedoch erst im Juli 2001 ausgestellt. Die Blasonierung des Wappens lautet:
- „In Rot auf erniedrigtem blauem Wellenbalken silbern zwei felsige, am Fuße schrägrechts verlaufend grüne Berge, im Schildhaupt überhöht von drei goldenen Sternen.“[1]
Die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen. Die Tinkturen Blau und Silber kommen im Wappen zwar nicht vor, die Gemeinde wollte aber mit dieser Farbgebung den historischen Bezug zum Hochstift Freising bzw. zu Bayern zum Ausdruck bringen.
Städtepartnerschaften
- Waidhofen an der Ybbs, Österreich
- Freising, Deutschland seit 1963
- Hemer, Deutschland seit 1985
- Kreuzau, Deutschland seit 1987
- Dilbeek, Belgien seit 1973
- Muggia, Italien seit 1984
- Seltz, Frankreich seit 1979
- Budapest, 15. Bezirk, Ungarn seit 1997
Weblinks
- Marktgemeinde Obervellach
- 20627 – Obervellach. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 210