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Diskussion:Romantik

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von Lounge7 in Abschnitt fordert völlige Subjektivität, Individualisierung

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ältere Diskussion

1. Beitrag:

1830 als Ende scheint zu knapp. Internationale Bezüge fehlen. Neoromantik: Jugendstil und Stefan George -> Graf Stauffenberg

Ich finde der geschichtliche Hintergrund muss auf jeden Fall überarbeitet werden!!! Die deutsche Revolution war doch erst 1848! Die Romantiker resignierten auf Grund der Hintergründe der gescheiterten französischen Revolution, der napoleonischen Kriege, der Zensur (Wiener Kongress) usw. . Hier sollte auf jedenfall nochmal genauer nachgedacht werden! Simon

Romantik heute

2. Beitrag von Josua Vogelbusch

In dem Artikel über die Romantik heißt es "(...) Der geschichtliche Hintergrund der Romantik ist die gescheiterte Revolution in Deutschland, nach dem Vorbild der französischen Revolution. (...)"

Sicher hat die Romantik mit der Sehnsucht nach einer paradiesischen Welt zu tun, wie auch in dem Artikel in diesem Abschnitt eingangs erwähnt. Die alte Welt des Feudalismus ist in Auflösung begriffen. Aber steht die Französische Revolution nicht im engen Zusammenhang mit der Aufklärung (Vernunft)? In dem Artikel über die Französische Revolution ist zu lesen: " (...) Die Mißstände waren der Bevölkerung nur um so bewusster, da seit Mitte des Jahrhunderts der kritische Geist der Aufklärung die Gesellschaft beherrschte. (...)"

Und ist die Romantik nicht gerade auch als Gegenbewegung zur Aufklärung (Vernunft) zu sehen, und als Konsequenz daraus, das Gott als nicht existent betrachtet wurde? Sozusagen als Ersatzreligion? Richard Wagner träumte sicher zeitweilig von der Revolution. Er schuf das Konzept des Gesamtkuhl an ein , bevor er auf seine alte Tage stark religiös wurde.

Wie kommst du denn darauf, dass Gott in der Romantik als nicht existent gesehen wurde? *stutz* --MrX--

Auch wenn mit zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Aufklärung das Gottesbild sukzessive modifiziert werden musste, glaubten die Romantiker sehr wohl an eine übergeordentete Instanz. Beweis hiefür ist die aus dem Deutschen Idealismus sich speisende Philosophie des Unbewussten, mit der über den Seeleninnenraum der Kontakt mit Gott erfolgen sollte. (Steffi-Berlin)

Dieses Gesamtkunstwerk-Konzept wird bis in die heutigen Tage eingesetzt z.B. von La Fura Dels Baux. Gerade aber auch die Totalitären Systeme (NS-Deutschland und UDSSR) setzen diese Form des "Theaters des Erlebens" gerne auch für Propagandazwecke ein.

Die Gegenströmung zur Romantik ist zunächst meines Wissens der Dadaismus. Die Kunst wird völlig von der Bedeutung befreit.

Dadaismus wäre damit keine Gegenströmung, sondern eine Entsprechung. Siehe unten bei Kritik. --MrX--

Ein weiterer Zusammenhang, den ich vermisse, ist die Entwicklung des Geniebegriffs. Wenn Gott nicht existiert und damit die göttliche Ordnung, die die Macht des Adels und des Kleurus legitimierte, dann müssen Menschen quasi als Ersatzgötter fungieren und Genies werden. Das ganze gipfelt im Begriff des "Übermenschens" von Nietzsche.

Auch die NS Zeit ist meines Wissen nur in Zusammenhang mit der deutschen Romantik zu verstehen. Das Recht wurde z.B. so geändert, das Richter "aus dem Bauch heraus" Urteile sprechen durften. Entscheidungen des "Genies" Hitler mußten ja nicht mit Vernunft zu erklären sein. Die Deutschen wurden zu "Übermenschen", "Herrenmenschen" genannt.

[Anm.: Das nachfolgende ist sehr weit hergeholt, hat allenfalls von ganz ferne etwas mit der Romantik zu tun und trägt nichts zur Erhellung des Themas bei. gp]

Die Weimarer Republik wir ja treffend auch als "Republik die keiner wollte" bezeichnet. Selbst Ebert (SPD) wollte den Kaiser als Sinnstiftendes Element behalten. Der Kaiser wollte aber nicht die Schuld für die Niederlage im ersten Weltkrieg übernehmen und verpisste sich. Das übernahm dann gerne die SPD (Dolchstoßlegende). Statt konsequent auf seiten der Arbeiter zu stehen, suchte Ebert den Schulterschluß mit den Rechtextremen (u.a. Oberste Heeresleitung) um die Linksextremen nieder zu machen. Ein düsteres Kapitel in der Geschichte der SPD, die damals, wie jetzt unter Beweiß stellt, kaum eigenes Selbstbewußtsein entwickelt zu haben.

Der politische Diskurs und "Kompromisse" waren in der Weimarer Republik zunehmend verpönt. Von der Abschaffung der Demokratie erhofften viele sich die Lösung, die Schaffung eines romantsichen, paradiesischen Zustands. Und tatsächlich wurde NS-Deutschland in der Anfangszeit von so manchem im Ausland um die Aufbruchstimmung, die herrschte, beneidet.

Auch heute ist die Politik nicht völlig auf "Vernunft" aufgebaut. Stimmung machen ist ein wichtiges Element. Wird Rau nicht vorgeworfen ein schwacher Präsident zu sein, weil er dieses Verlangen nicht bedient? Und ist nicht auch das Konsensprinziep, also die Kompromissfindung unter Druck geraten? Alle wollen den Aufbruch. Darüber soll die über Jahre stabilisierend wirkende Institutionalisierung des sozialen Konflikts zumindest aufgeweicht werden. Selbst im SPD Bundesvorstand wurde DGB mit "Die Großen Blockierer" übersetzt. Zeitungen suchen nach den Blockieren des Jahres. Aufbruch um des Aufbruchs Willens? Das hatten wir schon mal in "Deutschlands romantischster Zeit".


Die Aufzählung der russischen Komponisten Pjotr Tschajkowski und Modest Mussorgski in der deutschen Romantik (das andere sind ja auch deutsche Komponisten, Ausnahme: Chopin) erscheint mir unangebracht, da die russische Musik eine von der deutschen Romantik unabhängige Entwicklung genommen hat. Bitte überarbeiten. --217.231.67.201 16:32, 20. Jul 2004 (CEST)


Ich empfinde die ästhetischen Überlegungen Josua Vogelbuschs als intelligent und hilfreich (erbitte insbesondere eine ästhetische Verortung von La Fura Dels Baux)und rege eine Einarbeitung in den Artikeltext an. Die Anmerkungen, noch und gerade als - allzu kecke - Einschübe in Josuas Text finde ich unangebracht und ärgerlich, wir sollten so - bisweilen kindisch (Stichwort: Nietzsche), bisweilen barsch (Stichwort: "trägt nichts zur Erhellung bei") auf Wikipedia nicht miteinander umgehen, lieber gp. --UPH 12:04, 7. Sep 2004 (CEST)

In dem Artikel über die Romantik heißt es "(...) Der geschichtliche Hintergrund der Romantik ist die gescheiterte Revolution in Deutschland, nach dem Vorbild der französischen Revolution. (...)"

Sicher hat die Romantik mit der Sehnsucht nach einer paradiesischen Welt zu tun, wie auch in dem Artikel in diesem Abschnitt eingangs erwähnt. Die alte Welt des Feudalismus ist in Auflösung begriffen. Aber steht die Französische Revolution nicht im engen Zusammenhang mit der Aufklärung (Vernunft)? In dem Artikel über die Französische Revolution ist zu lesen: " (...) Die Mißstände waren der Bevölkerung nur um so bewusster, da seit Mitte des Jahrhunderts der kritische Geist der Aufklärung die Gesellschaft beherrschte. (...)"




AUSSERDEM WIE KÖNNEN DIE ROMANTISCHEN DICHTER VON DER GESCHEITERTEN REVOLUTION (März 1848) IN DEUTSCHLAND DEPRIMIERT SEIEN; WENN DIE EPOCHE NUR VON 1815-1848 ANDAUERTE

entschuldigung dass ich es hierrein schreibe aber wusste nich wie man einen neuen absatz macht

Sonnenuntergangsbild

Ist dieses orange Sonneuntergangsbild wirklich geeignet als Illustration eines Artikels, der sich mit der Epoche der Romantik beschäftigt? Ich denke, damit machen wir uns eher lächerlich und schlage vor ihn zu entfernen. Da das aber nicht unbedingt im Hauruckverfahren durchgezogen werden muss, wäre es angebracht, noch ein paar andere Meinungen zu hören. --Zinnmann d 17:55, 8. Feb 2005 (CET)

Meinst du damit den "Wanderer über dem Nebelmeer"? Das finde ich ziemlich gut, denn es zeigt einen typischen romantischen Schauplatz ("ursprüngliche, idealisierte Naturlandschaften" im Artikel), typische Motive ("Wandermotiv", "Sehnsucht" im Artikel) und kann noch als Kommentar zu Individualisierung und Losgelöstheit der Romantiker von der Gesellschaft interpretiert werden. Vorschlag: Mach doch ein "konstruktives Misstrauensvotum" und schlage ein besseres (möglicherweise noch dorthin hochzuladendes) Bild aus den Commons vor! --Groogokk 12:17, 13. Jun 2006 (CEST)

urv

Der letzte Einschub unten im Artikel weist in seiner Art auf Urherberrechtsverletzung hin. --Philipendula 18:25, 1. Mär 2005 (CET)

den letzten Absatz gibt findet man min. 3 Mal im Netz. ich nehm als Quelle mal diese hier [1]. betroffene 4 Versionen hab ich auf Wikipedia:Löschkandidaten/Versionen eingetragen. --BLueFiSH ?! 20:49, 6. Mär 2005 (CET)

Totalrevision nach Rückkehr aus dem Urlaub

Ich weiß gar nicht, warum die Löschungen vom 24. Mai nicht rückgängig gemacht wurden, irgendjemand hat hier echt geschlafen, nachdem ein gewisser 172.177.46.120 die Ausdrucksformen und Vertreter, Literatur, Weblinks und "siehe auch" einfach gelöscht hatte, ohne dafür etwas hinzuzufügen. Man muß doch wirklich erhebliche Zweifel an diesem Medium haben, wenn selbst Beiträge von einer gewissen Reife, die in wochenlanger Zusammenarbeit entstanden sind, immer wieder einfach verändert oder gar gelöscht werden können. --UPH 10:48, 12. Jul 2005 (CEST)

Arno Schmidt

Könnte jemand ausführen, was A.S. so Erhellendes über die Romantik gesagt hat? Für sich genommen ist die Literaturangabe nicht wirklich hilfreich. Danke. 85.178.74.56 21:15, 21. Aug 2005 (CEST)

Berechtigte Frage. Da fehlt noch so viel zu einem guten Artikel, daß die Tatsache, daß sich Arno Schmidt mit der Romantik und mit Romantikern beschäftigt hat (was inhaltlich richtig ist) bizarr unverhältnismäßig im Kontext erscheint. Weg mit dem Satz.

Aktuelles Beispiel: Kampagne "Du Bist Deutschland"

Die Benutzer der Diskussion von Du bist Deutschland haben meinen Ansatz entfernt, inhaltlich habe die Kampagne romantische Züge:

  • Auszug meines Textes:

Die Kampagne umfasst ein als gesellschaftliches "Manifest" bezeichnetes Statement, welches auch den Inhalt des Werbespots ausmacht. Elena Lange, Sängerin der Band Stella wies im Rahmen einer Veranstaltung der Initiative "I Can´t Relax In Deutschland" am 8. Oktober 2005 in Frankfurt darauf hin, dass sich die Kampagne "Du Bist Deutschland" „den Mitteln der Romantik durch das spielen mit primitiven Metaphern“ bediene. Romantik stellt die Rationalität in Frage. Durch dieses Stilmittel gewinnen Zustände wie etwa Rausch oder Traum an Bedeutung. Die gezielte Irrationalität setzt bei "Du Bist Deutschland" auf ein divergierendes Prinzip des menschlichen Geistes. Hier wird die rationale Wirklichkeit (Ängste, Probleme) durch surreale Phantasma (sehnliche Wünsche) ersetzt. Damit wird der Anschein erweckt, als wären mit Hilfe eines Automatismus keine Schranken mehr gesetzt. Strukturelle und wirtschaftliche Zusammenhänge werden dabei jedoch verklärt. André Breton meinte dazu, es sie „die Rache des Lustprinzips am Realitätsprinzip“ sei. Die zerklüfteten Ungleichheiten zwischen den Menschen würden geebnet, ohne die Unterschiede gleichzumachen.

„Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen. Der Windstoß, der durch seinen Flügelschlag verdrängt wird, entwurzelt vielleicht ein paar Kilometer weiter Bäume. Genauso wie sich ein Lufthauch zu einem Sturm entwickelt, kann Deine Tat wirken. [...] Dein Wille ist wie Feuer unterm Hintern. [...] Doch einmal haben wir schon eine Mauer niedergerissen. Deutschland hat genug Hände, um sie einander zu reichen und anzupacken. Wir sind 82 Millionen. Machen wir uns die Hände schmutzig. Du bist die Hand. Du bist 82 Millionen. Behandle Dein Land doch einfach wie einen guten Freund. Meckere nicht über ihn [...] Du bist Deutschland.“ - Auszüge aus der Präambel der Kampagne "Du Bist Deutschland", hier in voller Länge.

ich finde es ziemlich schön

aber nicht romantisch Peritus 22:08, 21. Nov 2005 (CET)

Revolution und Systemveränderung

Ich stimme Josua Vogelbusch zu, was das Verhältnis der R zur Revolution betrifft, zumal die gescheiterte 48er Revolution die vorher abgelaufene R nicht beeinflußt haben kann. Das Ideal der Romantik war wohl weniger die Demokratie als vielmehr die als harmonisch verstandene Ständegesellschaft mit dem gütigen und weisen König oder Kaiser an der Spitze. Obwohl ihr andererseits natürlcih die individuelle Freiheit am Herzen lag. Aber eine Systemveränderung??--Diebu 18:57, 24. Nov 2005 (CET)


mir ist nicht ganz klar, was und in welcher form die 48'er revolution bezüglich der deutschen romantik für eine rolle gespielt haben dürfte?

Artikelsperrung

Nach dem sich die Änderungen am Artikel in den letzten Monaten ausschließlich auf Vandalismus beschränken, habe ich den Artikel gesperrt. Inhaltliche Änderungswünsche bitte hier auf der Diskussionsseite hinterlassen. Sie werden dann eingepflegt. --Zinnmann d 14:46, 8. Dez 2005 (CET)

Kritik

Ich finde, dass in dem Artikel vieles fehlt oder viel zu knapp behandelt wird. So z.B. die "romantische Philosophie". Weder wird eingegangen auf die Poesie als Ding an sich, im Gegensatz zu den Dingen, die uns umgeben, die nur Träger des Göttlichen sind noch auf die Vorstellung der Weltseele etc. Ich werde mich mal an einem Absatz "romantische Philosophie" oder von mir aus "romantisches Weltverständnis versuchen. Auch eine Kritik würde sicher nicht schaden.

Desweiteren glaube ich, inhaltliche Fehler entdeckt zu haben:

"Während der Sturm und Drang jede Führung durch die Wissenschaft ablehnte, lassen sich die Romantiker in hohem Maße von ihr leiten."

Wirklich? "Was auch immer die auf Vernunft und Verstand basierenden Naturwissenschaften an ihnen zu erforschen oder zu erkennen vermögen - es bezieht sich lediglich auf das Äußere, bloß Gegenständliche. Das innerste Wesen der Dinge, die in ihnen verborgene Poesie, wird durch sie nicht berührt oder zu lebendiger Wirksamkeit befreit. Die Natur bleibt unter dem Zugriff der wissenschaftlich orientierten Betrachtung, so kann Novalis erklären, "eine versteinerte Zauberstadt"." Aus: Wort und Sinn, Literatur, Struktur und Geschichte, Paderborn 1980, Schöningh Verlag. S.22

"will Grenzen sprengen: Grenzen des Verstandes, Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie und zwischen den einzelnen Dichtungsgattungen - Streben nach einer "Universalpoesie", die gleichzeitig Wissenschaft, Religion und Dichtung und lyrisch, episch, dramatisch und musikalisch ist"

Die Universalpoesie ist die ursprünglich-absolute Poesie, also das Göttliche. Hier hört sich das so an, als versuchten die Romantiker sowohl wissenschaftlich, religiös, etc. zu schreiben. Das war aber nicht der Fall: Das Gedicht, das Novalis fordert, soll sich aus "selbsttätiger, absichtlicher, idealischer Zufallsproduktion" (Novalis: Schriften Bd. 3) ergeben und "bloß wohlklingend und voll schöner Worte - aber auch ohne allen Sinn und Zusammenhang", also gerade NICHT wissenschaftlich, sein.


Im Artikel "Romantik" werden im Abschnitt "7. Vertreter der Romantik" die Nazarener nicht erwähnt. Selbstverständlich zählen auch die deutschen und österreichischen Maler der Nazarener zu den Romantikern, wie übrigens der Wikipedia-Artikel "Nazarener (Kunst)" selbst aussagt. Bitte ergänzen Sie im besagten Punkt 7 die folgenden Namen: Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Ludwig Vogel, Josef Hottinger, Peter von Cornelius, Wilhelm Schadow, Rudolf Schadow, Johannes Veit, Philipp Veit, Julius Schnorr von Carolsfeld, Joseph Führich, Eduard von Steinle, Ernst Deger, Andreas Müller. Die Quelle für diesen Ergänzungsvorschlag bietet jedes Kunst- oder Konversationslexikon, das sich mit der Romantik in der bildenden Kunst befaßt.Vgl. jüngst den Ausstellungskatalog: RELIGION – MACHT – KUNST. DIE NAZARENER. Katalog zur Ausstellung Frankfurt am Main (Kunsthalle Schirn) 25.4.–24.7.2005, hrsg. v. Max Hollein und Christa Steinle, Köln 2005.

Ergänzung

Die Romantik stellt einen wichtigen inhaltlichen und emotionalen Gegenpol zur Systematisierung und Rationalisierungsleistung der Naturwissenschaften dar, indem sie auf jene Bereiche verwies, die von den naturwissenschaftlichen Instrumenten und Verfahren nicht erreicht wurden. Der Soziologe Karl Mannheim weist insbesondere darauf hin, dass die Romantik, indem sie diese versteckten Winkel aufspürt, begehbar und thematisierbar macht, das eigentlich unrationalsierbare rationalisiert. Sie vollbringe damit eine Rationalisierungsleistung, die die Naturwissenschaften selbst niemals vollbracht hätten: „Es ist die soziologische Bedeutung der Romantik, dass sie als erlebnismäßige Reaktion gegen das aufklärerische Denken [...] die früheren, im Versinken begriffenen Lebenshaltungen und Inhalte aufgriff, bewusst herausarbeitete und dem rationalistischen Denkstil entgegensetzte. Die Romantik nahm sich gerade jener Lebensgebiete und Lebenshaltungen an, die nur noch in rudimentären Unterströmungen weiterhin lebendig waren, über die der bürgerliche Rationalismus hinwegzuschreiten drohte.“ (Mannheim, K. (1980): Eine soziologische Theorie der Kultur und ihrer Erkennbarkeit. Konjunktives und kommunikatives Denken. In: Kettler, D. Meja, V. u.a. (Hrsg.): Karl Mannheim. Strukturen des Denkens. Frankfurt: Suhrkamp., S.181.) Romantische Sinnressourcen stellten darüber hinaus eine wichtige Quelle für die Weiterentwicklung der Sozialwissenschaften dar: Die Defizite einer fragmentierenden (also analytischen) Wissenschaft, wurden durch Gegenströmungen kompensiert oder ergänzt. Die Geschichtswissenschaft (hier hat Nietzsche auf die Bedeutung hingewiesen), als auch die qualitative Sozialforschung (z.B. Biographieforschung in der Soziologie), als auch die Phänomenologie stellen wichtige Wendepunkte dar, bei denen romantische Sinnressourcen als Gegenquelle rationalisierter Weltmodelle entwickelt wurden. (Mark)

fordert völlige Subjektivität, Individualisierung

Bin ich mir auch nicht sicher, ob das stimmt. Der Romantiker will Aufgehen in das Göttliche, was eine Aufgabe des Subjektes bedeuten würde. "Das Wörtchen "irr", ein Lieblingsausdruck Eichendorffs, trifft beides: die Sehnsucht, sich vom Verstande zu lösen, um wahrer Erlebnisse teilhaftig zu werden, und den Schauer davor, durch die Gewalt des Unbewußten das eigene Ich zu verlieren"
völlige Subjektivität, Individualisierung?

Bin aber auch kein Experte auf dem Gebiet, ist mir nur so aufgefallen. Was meint ihr dazu? --MrX--

Mir geht es ähnlich. Ich bin auch kein ausgewiesener Experte für die Romantik, stimme mit Deinen Kritikpunkten weitgehend überein. Die Romantiker ließen sich sicherlich nicht von der Wissenschaft leiten. Eher ist es umgekehrt so, dass vor allem Geisteswissenschaften von Vorstellungen der Romantik nachchaltig beeinflusst (Sprach- und Geschichtswissenschaft) oder sogar initiiert (Mythologieforschung) wurde. Ich werde diesen Punkt entfernen.
Auch beim zweiten Punkt, der Sprengung der Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie, finde ich Deinen Einwand berechtigt. Hast Du einen konkreten Formulierungsvorschlag, wie der Artikel geändert werden sollte? Gleiches gilt auch für die fragwürdige Interpretation des Subjektivitätsbegriffes.
Übrigens: Der Artikel ist nur für nichtangemeldete und sehr neue Accounts gesperrt. Falls Du an dem Artikel intensiver mitarbeiten willst, dann meld Dich doch an. Ich würde mich überDeine Unterstützung in jedem Fall freuen. --Zinnmann d 12:40, 19. Jan 2006 (CET)
Gerne, hab zur Zeit nur leider wenig Zeit und weiß nicht, wann ich dazu komme. --MrX--
Anstatt von der Forderung nach vollständiger Subjektivität und Individualisierung durch die Romantik zu sprechen, wäre die Formulierung sicher treffender, dass sie eine verstärkte Subjektivierung und Individualisierung auslöste bzw. vorantrieb. Eine Forderung war das nicht, eher ein 'Nebeneffekt', weil sich die Romantiker (in der Nachwirkung Kants) der je nur subjektiven Sicht der Welt besonders bewusst waren und diese Bewusstwerdung dann (auf unterschiedlichste Weise) zum künstlerischen Programm erhoben. Dass die Romantiker nicht von der Wissenschaft (welcher?) beeinflusst wurden, kann ich so nicht unterschreiben. Romantiker waren durchaus auch als Wissenschaftlicher tätig (zum Beispiel haben Gotthilf Heinrich Schubert oder Karl Philipp Moritz die Grundlagen der modernen Psychologie maßgeblich mitgestaltet), und künstlerische oder erkenntnistheoretische Ansichten verbanden sich wechselseitig mit wissenschaftlichen. --Lounge7 01:23, 28. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Abseits der literarischen Strömungen

Heinrich von Kleist und Friedrich Hölderlin gehören, weder der Klassik noch der Romantik an. Kleist brachte sich auch wegen des Mangels an Zugehörigkeit um. --Jin Demorrow--

Oder wegen fälschlich angenommener Zugehörigkeit? Man erinnere an Goethes Urteil, der Kleist nur in die romantische Ecke schob (die er bekanntlich ablehnte). Aber es war einer der Romantiker schlechthin - Tieck -, der ihn nur kurz nach seinem Tode herausgab und verstand. Hatte die Romantik also nicht doch passende Mittel an der Hand, um Kleist zu verstehen? __ 194.64.56.8


Walter Schliephacke (* 1877, † 1955)
Ein Maler der Romantik, geboren 1877, das scheint mir eine sehr weite Auslegung des Epochenbegriffs. Oder bezieht sich hier Romantik auf den arg romantischen Text über Schliephake?


Auch problematisch: Jakob Grimm (Wilhelms Arbeiten kenne ich nicht). Er ist Mediävist und Märchensammler, ja, aber mitnichten Romantiker. Im Gegenteil war er - wie u.a. im feinen Artikel über ihn nachlesbar - entscheidender wissenschaftlicher Gegner der Romantiker unter den Begründern des Faches der altdeutschen Literatur (neben Büsching, von der Hagen auch Docen oder A.W. Schlegel.) Die romantische Form, mit der ma. Literatur umzugehen (Tieck, Fouqué), war ihm zuwider. 217.246.232.198

Ja das steht auch auf ihren hauptseite, in wikipedia, das die nicht romantiker sind, siehe hier
Brüder Grimm studienzeit
Zitat:Sie entwickelten sich jedoch nicht zu Romantikern, die vom „gotischen Mittelalter“ schwärmten, sondern waren Realisten, die in der fernen Vergangenheit die Wurzeln für die zeitgenössischen Zustände sahen.--84.56.83.236 22:09, 8. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Gefahren

"Allerdings birgt die „andere Welt“ auch Gefahren."

Was soll das heissen? Seit wann bestimmt das Sujet die Wirkung?

Kleinigkeiten zu folgenden Literaten:

Hinter Klingemann würd ich in Klammern, aber zugehörig zum Link "Bonaventura" oder "sog. Bonaventura" setzen.

Absolut richtig, einleuchtend. Die Identifikation von Klingemann als Bonaventura ist noch nicht so unglaublich lang her (1974) und die Nachtwachen des Bonaventura sind doch eher eines der typischeren Hauptstücke der Romantik.

Auch würde ich Isidorus Orientalis durch Otto Graf von Loeben entweder ersetzen oder ergänzen, wobei hier der Künstlername konsequenterweise in Klammern stehen müsste. Novalis - Friedrich von Hardenberg: dito. Gruß, 194.64.56.8 12. Aug. 06, ca. 15: 30 PS. Im ersten Kapitel fehlt im vierten Abschnitt bei "Antike" das e. Aber ich fürchte, dies ist der einzige Typo, den ich auf diese tüddelige Weise zur korrektur vorschlage... sorry.

außerdeutsche Romantik

Seltsamerweise wird im Artikel die ausländische Romantik ausgespart, geradewegs so, als wenn die Romantik eine ausschlißliche Domäne der Deutschen sei. Erinnert sei z.B. an folgende r. Schriftsteller und Dichter 1. England:u.a. Lord Byron, Keats, Coleridge, Wordsworth, Southey, Shelley, Scott 2. USA: Cooper, Poe, Thoreau 3. Frankreich: Victor Hugo, Chateaubriand 4. Italien: z.B. Manzoni 5. Polen: Mickiewicz 6. Ungarn: Petöfi 7. Rußland: Puschkin, Lermontow Nicht unerwähnt bleiben dürfen die beiden französischen romantischen Maler namens Delacroix und Gericault Im Großen und Ganzen läßt sich sagen, daß die außerdeutsche Romantik in der Tendenz fortschrittlicher als die d. R. war, wobei die Frühromantik weitestgehend auszunehmen ist. Z.T. lag dies an der napoleonischen Besetzung D., die als demütigend angesehen wurde, sowie der damals vorherrschenden Kleinstaaterei, die zusätzlich einem Nationalismus Auftrieb gab. --HorstTitus 22:04, 21. Aug 2006 (CEST)

England und romatische Gartenanlagen

Ich darf unterstützen: Die Romantik ist keineswegs eine typisch deutsche Bewegung. Sie hat nach Richard Benz (in Propyläen Weltgeschichte Bd 8/I, Hsg. Golo Mann) in ENGLANG begonnen. Ein Aspekt hierbei ist auch die Gartenkunst. Der "Englische Garten" bringt in seiner naturnahen Anlage die neue Geisteshaltung im Vergleich zum strengen französischen Garten zum Ausdruck. Bekannt ist Strawberry Hill von Horace Walpole, ein Landhaus mit Garten, das damals eine Senstation war und in Dessau (Wörlitz) Nachahmung fand, später auch in Weimar, München usw. Künstlich gestaltete Landschaften (teils mit Ruinen) statt strenger geometrischer Formgärten setzten sich in der Romantik durch. Der engl. Roman "Yorick's sentimental Journey" 1768 wurde international bekannt. [Benutzer rohrpost 19.03.2007]


Romantik als Wiederentdeckung des Mittelalters nach der Reformation

Ein Aspekt der Romantik ist die Wiederentdeckung der Hochkultur des Mittelalters durch den deutschen Protestantismus. Die Romantik breitete sich anfangs nicht in den katholischen Gegenden aus, die Vertreter der Romantik sind anfangs alle protestantisch. Man wird nach dem Bildersturm des Protestantismus der Hochkultur des Mittelalters gewahr, und des kulturellen Bruches, eines Verlustes an Geistesleben, den der Katholizismus nicht hat mitmachen müssen.

In der Romantik wurde der Minnesang (Codex Manesse) als deutsches Erbe, als deutsche Klassik entdeckt. Die wiederentdeckten germanischen Götter ersetzen in der Romantik die klassischen griechisch-römischen. Das hat keineswegs nationalistische Züge, z.B. entdeckt England die germanische Edda, deren erste moderne Übersetzung ins Französische aus der Schweiz stammt.

Im katholischen Frankreich besinnt man sich auf den Verlust durch den Bildersturm der Revolution und sucht mittelalterliche "Klassik" aus säkularisierten Kirchen zu retten.

(Quelle auch Richard Benz in Propyläen Weltgeschichte Bd 8/I, Hsg. Golo Mann) [Benutzer rohrpost 19.03.2007]

Romantik

Wollte eventuell was korrigieren ich bin in der 11. klasse und habe kunst als leistungskurs. meine lehrerin ist die inhaberin des Streitenfeld museums. und sie hat uns ein blatt mit dem zeitlichen Überblick der kunst ausgeteilt. darauf steht unter KLASSIK unter anderem an 9. Romantik ca 1780 -1830 bei ihnen steht geschrieben 1790-1840 kann man sich da soviel spielaum lassen oder ist das in ordnung? --die Übergänge zwischen den Epochen sind fließend und überschneiden sich z.T., deshalb kann man nur ungefähre Angaben machen


So genau kann man das glaube ich nicht sagen, in der "Europäischen Stilfibel" geht die Malerei der Romantik sogar bis zum Jahre 1850, das sind dann glaube ich aber auch wirklich nurnoch die letzten Ausläufer...Ich würde es bei 1840 lassen. Der Anfang ist glaube ich vorallem Definitionsfrage, weil es ja auch noch den romantischen Klassizismus gab, der dann zum Teil relativ fließend in pure Romantik übergegangen ist. Würde ich deshalb auch so lassen. Viele Grüße, --Fülolaj 15:50, 12. Jan. 2007 (CET)Beantworten


Andere Quellen (u.a. Schulbuchliteratur) verweisen auch auf einen Zeitraum von 1798 - 1835, um die Romantik zeitlich einzugrenzen. Dies sollte Erwähnung finden.--Thaborlicht 22:22, 25. Jan. 2007 (CET)Beantworten

vielleicht ist ja ein Abschnitt "zeitliche Eingrenzung" sinnvoll, da kann man dann erläutern, welches die frühesten Werke sind, die als romantisch gelten. Das erklärt dann nicht nur die zeitliche Abgrenzung zu den Nachbarepochen sondern auch die inhaltliche. Shug 12:38, 26. Jan. 2007 (CET)Beantworten

weitere romantische Motive

Heimatlosigkeit, Getriebensein, Furcht vor Verlust des eigenen Ichs, Rückbesinnung auf eigene Geschichte, Augen, Traum, Natur, Gott (auch als Anfang und Ende)

Vertreter der Romantik

Habe in dem Abschnitt "Vertreter der Romantik", die Unterteilung "Malerei" durch "Bildende Kunst" ersetzt, angesicht der Tatsache, dass auch von Architektur die Rede ist. Grüße --Fülolaj 18:14, 8. Jan. 2007 (CET)Beantworten


werk

hallo, es wäre evtl ganz gut zu sagen, aus welchem Stück der Spruch „Man stirbt doch nicht mitten im dritten Akt“ stammt (rom. Ironie) weiß das jemand? 85.177.150.158 13:23, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Vertreter Musik

Ich bin der Meinung, dass Beethoven bei den Vertretern der Musik nicht fehlen sollte, da er diese Epoche ja in der 9. Symphonie schon angeschnitten hat. Was meint ihr dazu, ich will das jetzt so direkt nicht ändern, da hier ja sowieso eine Sperre drauf ist und ich nicht genau weiß, ob Beethoven schon mal mit drin stand. (Vielleicht habe ich ihn auch nur übersehen?)

Kritik

Kontra Irgendwie wiederholt sich in diesem Artikel alles ein bisschen. Das muss noch verbessert werden. --Tau.rus Diskussion 18:58, 16. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Kleinigkeit

Hallo, ich glaube bei dem Satz hier haut was nicht hin: in "Hintergrund"

"..zu Zeiten der Napoleonischen Kriege. -Nach der Ära relativer Ruhe Ende des 18. Jahrhunderts, in der eine Reihe von Auseinandersetzungen auf diplomatischem Weg geregelt wurden.- Erst als der europäische Kontinent..."

Da fehlt doch ein Hauptsatz würde ich sagen. Vielleicht kann ja der Verfasser sich darum kümmern?