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Köhler (Fisch)

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Köhler
Köhler (Pollachius virens)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Knochenfische (Osteichthyes)
Vorlage:Subclassis: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Vorlage:Ordo: Dorschartige (Gadiformes)
Vorlage:Familia: Dorsche (Gadidae)
Vorlage:Genus: Pollachius
Vorlage:Species: Köhler
Wissenschaftlicher Name
Pollachius virens
Linnaeus, 1758

Der Köhler oder Kohlfisch (Pollachius virens), auch als Seelachs bezeichnet, gehört zur Familie der Dorsche, deren bedeutendster Vertreter der Kabeljau (Gadus morhua) ist, und damit zur Ordnung der dorschartigen Fische. Unter Anglern wird er gemeinhin als Köhler bezeichnet, für die Fischindustrie wird jedoch der eher irreführende Name Seelachs als verkaufsfördernd angesehen. Der Seelachs ist jedoch nicht näher verwandt mit den Lachsen, die zu den Salmoniden gehören.

Sein Körper ist langgestreckt, und er besitzt 3 Rückenflossen und 2 Afterflossen, die dicht zusammenstehen. Die Seitenlinie, ein deutlich sichtbarer heller Streifen, verläuft parallel zum Rücken. Der Köhler ist am Rücken meist pechschwarz gefärbt, und die Färbung geht über die Flanken in eine silbrig-weiß glänzende Unterseite über. Die älteren Tiere erkennt man an einem leicht vorstehenden Unterkiefer. Es ist auffallend, dass der für Dorsche charakteristische Kinnfaden meist fehlt.

Der Name „Seelachs“ ist (ebenso wie „Alaska-Seelachs“) eine Erfindung der Lebensmittelindustrie und beruht auf der (aus der Zeit vor Einführung der Lachszucht stammenden) Verwendung des Fleisches als rot eingefärbter „Lachsersatz“. Er ist der drittwichtigste Speisefisch in Deutschland (ca. 8 % des Fischangebotes) und kommt als Frisch-, Salz- oder Trockenfisch, gefärbt als Seelachs in Öl und als gefrorene Filets auf den Markt.

Vorkommen

Köhler erreichten (vor ihrer Überfischung) ausgewachsen ein Alter von bis zu 30 Jahren und wurden bis zu 1,20 Meter groß bei einem Gewicht von annähernd 17 Kilogramm. Er ist ein pelagisch lebender Schwarmfisch, wobei Köhler meist große Schwärme bilden. Der Köhler kommt im gesamten Nordatlantik, in der nördlichen Nordsee, jedoch nur selten in der Ostsee vor. Er hält sich in der Nähe der Küste und auf dem offenen Meer auf und ist bis zu einer Tiefe von 250 Metern anzutreffen. Die Hauptnahrungsquelle der Jungtiere sind Krebstiere und Fischlaich, während erwachsene Köhler Jagd auf kleinere Schwarmfische (Heringe, Sprotten) machen. Den weltweit größten dokumentierten Köhler, einen Fisch von 22,3 kg, konnte ein Angler am Saltstraumen in Nord-Norwegen überlisten, jedoch wurden von Berufsfischern schon Köhler von weit über 30 kg gefangen.

Literatur

  • Hans-Heinrich Reinsch: Köhler und Steinköhler. Die Neue Brehm-Bücherei. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt 1976