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Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen

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NMBS (Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen, niederländische Abkürzung) oder SNCB (Société Nationale des Chemins de fer Belges, französische Abkürzung) ist die Abkürzung für die staatliche Belgische Eisenbahngesellschaft. Übersetzt bedeutet beides Nationale belgische Eisenbahngesellschaft. Im Firmensymbol steht einfach der Buchstabe B in einem liegenden Oval.

Geschichte

Nach der Unabhängigkeit Belgiens verkaufte der Staat Konzessionen zum Bau von Eisenbahnlinien. Ende des 19. Jahrhunderts kaufte er diese jedoch wieder zurück und gründete die „Eisenbahnverwaltung“.

1926 wurde die Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen gegründet. 1927 wurde diese Gesellschaft bereits privatisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine erneute Verstaatlichung der NMBS/SNCB.

Seit 1991 ist die NMBS/SNCB ein sogenannter „selbständiger Betrieb“.

Heutzutage ist der eigentliche Betrieb NMBS/SNCB aufgeteilt in drei Betriebe: NMBS/SNCB Holding Group (Kontrollaufgabe), Infrabel (Anbieter des Schienennetzes) und NMBS/SNCB (Anbieter von Reisen).

1935 wurde die erste Elektrifizierung zwischen Brüssel und Antwerpen durchgeführt. Hierbei wurde 3000 Volt Gleichstrom angewandt.

Seit den 1950er Jahren kam es zu einem zeitlichen Verzug bei den Elektrifizierungen, da man aus Kostengründen dieselelektrische Lokomotiven bevorzugte. Inzwischen jedoch strebt man eine vollständige Elektrifizierung des Streckennetzes an.

Die NMBS/SNCB verwendet im weitaus überwiegenden Teil des Streckennetzes weiterhin 3000 Volt Gleichstrom. Nur bei einigen Modernisierungen (Athus-Meuse) und auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken wird grundsätzlich mit 25.000 Volt Wechselspannung (50 Hertz) elektrifiziert.

Verkehr

Elektrolok der NMBS/SNCB in Köln Hbf

Der Personenverkehr in Belgien wird ausschließlich durch die NMBS/SNCB durchgeführt, sie betreibt außerdem die Regionalzüge auf den Strecken LüttichAachen (euregioAIXpress) und LüttichMaastricht.
Zwischen Deutschland und dem Antwerpener Hafen wird eine Frachtlinie von der privaten „Dillen en Lejeune Cargo“ (DLC) betrieben.

Die Personenbeförderungstarife richten sich nach der Entfernung mit einem Maximaltarif bei mehr als 150 km. Bestimmte Personengruppen bekommen (zum Teil nur an bestimmten Tagen und auf bestimmten Strecken) Ermäßigungen (Rentner, Schwerbehinderte, Kinder, Kriegsinvaliden, ...). Außerdem existieren spezielle touristische Tages- und Wochenendfahrkarten mit Ermäßigungen zwischen 40% und 60% wie auch die im Dreiländereck um Lüttich/Aachen/Maastricht gültige Tageskarte EUREGIO-Ticket.

Pendler bekommen Teile des Monatskartenpreises erstattet.

Im Zuge der EU-weiten Anpassung und Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs wurde die NMBS/SNCB in drei Geschäftsbereiche aufgeteilt: einen für die Infrastruktur, einen für rollendes Material und einen für die übergeordnete Organisation.

Bedeutung

Die staatliche Belgische Eisenbahn betreibt eines der dichtesten Eisenbahnnetze weltweit. Brüssel ist ein Zentrum des europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs mit Eurostarverbindungen nach London und Thalysverbindungen nach Köln und Paris. Der nationale Verkehr ist vertaktet. In den letzten Jahren wird eine umfassende Modernisierung des Fahrzeugparks durchgeführt. Weitere Knotenpunkte des belgischen Eisenbahnverkehrs sind Antwerpen, Löwen, Ostende, Lüttich-Guillemins, Namur und Charleroi.

Zahlen

2001 beförderte die Gesellschaft 160 Millionen Reisende auf einem Streckennetz mit einer Gesamtlänge von 3.454 Kilometern. Vom Gesamtstreckennetz sind 2.701 km elektrifiziert.

Siehe auch