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Martha Arendsee

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Grabplatte für Martha Arendsee an der Ringmauer des Zentralfriedhofs Berlin-Friedrichsfelde

Martha Arendsee (* 29. März 1885 in Berlin-Wedding; † 22. Mai 1953 in Berlin) wurde als Tochter eines Buchdruckers geboren. Nach Schulbesuch und dem Abschluss einer kaufmännischen Lehre arbeitete sie mehr als 10 Jahre als Angestellte der Berliner Konsumgenossenschaft.

Frühzeitig engagierte sich Arendsee in der Politik, trat 1906 in die SPD ein und wurde dort für Frauenarbeit zuständig. 1917 wechselte sie in die [[USPD], wo sie die Vereinigung mit der KPD befürwortete. Ihre sozialpolitische Sachkenntnis brachte sie als Abgeordnete im Preußischen Landtag und von 1924 bis 1930 im Reichstag ein.

Außerdem hatte Arendsee 1922/23 das Amt einer Frauensekretärin der Berliner KPD inne und redigierte bis 1933 sozialpolitische Zeitschriften.

Wegen ihrer politischen Aktivitäten zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt (1933), emigrierte Arendsee 1934 über Prag und Paris nach Moskau. Ihr Mann, Paul Schwenk, der mit ihr in der Sowjetunion lebte, war hier durch die sogenannten stalinistischen Säuberungen jahrelang inhaftiert. Als einzige Frau gehörte Arendsee 1943 zu den Gründern des Nationalkomitees Freies Deutschland.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges kehrte Arendsee im Juni 1945 nach Deutschland zurück und widmete sich bis 1947 als Mitglied des Parteivorstands der KPD bzw. SED erneut der Frauenarbeit. Seit August 1945 gehörte sie dem Frauenausschuss beim Berliner Magistrat an und leitete von 1946 bis 1948 die Abteilung Sozialpolitik des FDGB.

25 Jahre nach ihrem Tod wurde die aktive Berufspolitikerin in Ostberlin dadurch geehrt, dass eine Straße im damaligen Neubaugebiet Hellersdorf (heutiger Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf) am 20. Dezember 1978 nach Martha Arendsee benannt wurde. Außerdem erhielt eine Schule (die damalige 13. POS) und ein Altersheim den Namen der Frauenrechtlerin.

Im Berliner Abgeordnetenhaus gibt es seit Juni 2006 eine Fotogalerie mit dem Titel "Vor die Tür gesetzt - Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933-1945", in der auch an Martha Arendsee erinnert wird.


Quellen

http://www.luise-berlin.de

http://www.sozialistenfriedhof.de