Stift Rein
Das Stift Rein ist ein Kloster der Zisterzienser (OCist) in Rein bei Gratwein in Österreich. Es ist heute das älteste bestehende Zisterzienserkloster der Welt und wird auch "Wiege der Steiermark" genannt. Seit der Aufnahme des Konvents aus dem Zisterzienserstift Hohenfurt in Tschechien nach 1945 bis zur erneuten Besiedlung des Klosters Hohenfurt nach 1990 trug Rein den Doppelnamen "Stift Rein-Hohenfurt".
Geschichte

Das Kloster wurde 1129 durch Markgraf Leopold den Starken gegründet und von Kloster Ebrach aus besiedelt. (Von Rein aus wurde 1146 Stift Wilhering bei Linz besiedelt. Weitere Besiedlungen: Kloster Sittich, Neukloster.) Die Stiftskirche ist romanischen Ursprungs, unter Abt Placidus Mailly (1710 bis 1745) entschloss man sich zu einem barocken Umbau, 1747 vollendete der Grazer Hofbaumeister Johann Georg Stengg das Werk. Fresken (1766) stammen von J. A. Mölk, das Hochaltarbild (1779) von M. J. Schmidt. Seit 1786 dient die Stiftskirche auch als Pfarrkirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stift beschlagnahmt und enteignet, die Mönche kehrten 1945 zurück. 1975 richtete ein Hochwasser große Schäden in den Gebäuden an. In den 70er Jahren wurden in den Stiftsräumen dislozierte Klassen des Grazer Carnerigymnasiums eingerichtet, später wurde die Schule eigenständiges Bundesgymnasium mit Tagesheimschule. Auch ist in den Stallungen der ehemaligen Stiftsmeierei eine Außenstelle des Instituts für künstlerische Gestaltung der Technischen Universität Graz eingerichtet.
Sehenswürdigkeiten
Die über 100.000 Bände umfassende Stiftsbibliothek enthält u.a. 300 Handschriften und Inkunabeln. Am bekanntesten ist ein Parzival-Fragment aus dem 13. Jahrhundert. Sehenswert ist auch die Kirche, die 1979 von Papst Johannes Paul II. zu einer Basilika minor erhoben wurde. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Äbtegalerie, die gotische Kreuzkapelle und das Grabdenkmal Herzog Ernsts des Eisernen (†1424) in der Stiftskirche.
Mönche
Zur Zeit wohnen im Stift neun Mönche (Pater Thomas (Prior), P. Stefan, P. August, P. Johannes, P. Bernhard, P. Laurentius, P. David, P. Clemens, P. Michael) und der hochwürdigste Abt Petrus Steigenberger, der am 15. Oktober 2006 sein 10-jähriges Jubiläum feierte.
Aktuelles
Im Sommer 2006 wurden bei Restaurierungsarbeiten in der barocken Chorkapelle die Fundamente des ehemaligen romanischen Kapitelsaals gefunden. Dabei wurden auch einige Gräber aufgedeckt, wobei es sich bei einem der Gräber möglicherweise um jenes des Stifters, Markgraf Leopold des Starken, handelt. Bevor dies eindeutig geklärt werden kann, sind jedoch noch einige Untersuchungen notwendig [1].
Quellen
- ↑ Artikel des Bundesdenkmalamts (BDA) zum Fund des vermuteten Stiftergrabes (undatiert, etwa August 2006)
Weblinks
Siehe auch
Klostergründungen in Österreich
Reiner Schwur
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Fassade der Stiftskirche (Oktober 2006)
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Stiftshof (Oktober 2006)
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Fenster der gotischen Kapelle (Oktober 2006)