Zum Inhalt springen

Berliner SV 1892

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. März 2007 um 14:53 Uhr durch 89.62.105.244 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Fußballklub Infobox

Der Berliner SV 1892 ist ein deutscher Fußballverein aus dem Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Der Club wurde am 2. Juli 1892 als BTuFC Britannia 1892 gegründet und ist damit einer der ältesten deutschen Fußball- und Kricketvereine.

Namenshistorie

  • 2. Juli 1892: Gründung als Berliner Thor und Fußball-Club (BTuFC) Britannia 1892
  • 10. Dezember 1914: Umbenennung in Berliner SV 1892
  • 1945: Auflösung und Neugründung als SG Wilmersdorf
  • 1948: Wiederzulassung als Berliner SV 1892

Geschichte

Die Anfänge

Erst in der Saison 1896/97 nimmt Britannia im neu gegründeten Allgemeinen Deutscher Sport Bund erstmals am Punktspielbetrieb teil und erringt ungeschlagen die Meisterschaft. Die Folgesaison wird mit dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen. Gleichzeitig ist Britannia auch Mitglied im neu gegründeten Verband Deutscher Ballspielvereine (VDB) geworden und spielt dort ebenfalls um die Meisterschaft mit. Nach zwei Entscheidungsspielen wegen Punktgleichheit wird Britannia erster Meister des VDB.

Doch nicht nur sportlich ist der Verein von Bedeutung: Britannia gehört zu den 86 Gründungsvereinen des DFB, welche am 28. Januar 1900 in Leipzig den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gründen.

Die Heimspiele werden von den Wilmersdorfern in diesen Jahren, wie von der Mehrzahl der Berliner Vereine, auf dem Tempelhofer Feld ausgetragen. 1901 wechselt Britannia sein Domizil und spielt für die nächsten Jahre auf der Rennbahn im Sportpark Friedenau.

Finalist um die Deutsche Meisterschaft

In der Saison 1902/03 kann Britannia erneut die Meisterschaft des inzwischen in Verband Berliner Ballspiel-Vereine (VBBV)umbenannten größten Berliner Bundes gewinnen und somit auch an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Bereits in der Vorrunde kommt gegen den späteren Meister VfB 1893 Leipzig das Aus. Auch 1903/04 wird Britannia Berliner Meister und startet erneut in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Nach zwei Siegen über den Karlsruher FV 1891 und den SC Germania 1887 (ein Vorgängerverein des heutigen Hamburger SV) steht die Mannschaft im Finale gegen den VfB 1893 Leipzig, dass am 29. Mai 1904 anlässlich des DFV Bundestages in Cassel ausgetragen werden soll.

Doch da der DFB-Spielausschuss gegen seine eigenen Satzungen verstoßen und Britannias Viertelfinalspiel gegen Karlsruhe auf Britannias, anstatt auf einem neutralen Platz, angesetzt hatte, legen die Karlsruher gegen das Ergebnis Protest ein. Diesem wird stattgegeben und so wird am Morgen des Finales die Begegnung abgesagt, wodurch es 1904 keinen deutschen Meister gibt. Ironischerweise hatte bereits ein Jahr zuvor das Vorrundenspiel Britannias gegen den VfB Leipzig auch auf dem selben Platz stattgefunden.

Umbenennung

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebt der erein unstete Zeiten: In der Saison 1908/09 trägt Britannia seine Heimspiele auf dem Viktoria-Sportplatz in der Mariendorfer Eisenacherstraße aus. Schon eine Saison später wechselt man erneut auf den Britannia-Sportplatz in der Forkenbeckstraße in Schmargendorf. Die Saison 1913/14 endet erstmals mit dem Abstieg Britannias aus der höchsten Berliner Spielklasse. Nach Ausbruch des Kriegs schließt sich der BFC Fortuna 1894 den Wilmersdorfern an. Schließlich erfolgt am 10. Dezember 1914 im Zuge der sich steigernden anti-britischen Stimmung die Umbenennung in Berliner SV 92.

Sportliche Renaissance

Erst in der Saison 1935/36 kann der BSV wieder an seine frühen Erfolge anknüpfen und gewinnt die Meisterschaft in der Gauliga Berlin-Brandenburg. Daraufhin darf die Mannschaft an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Zwei Jahre (1937/38) später kann dieser Erfolg wiederholt werden. Und obwohl das Team 1940/41 aus der höchsten Klasse abstiegt, kann daraufhin nicht nur der sofortige Wiederaufstieg, sondern auch auf Anhieb die Meisterschaft in Berlin-Brandenburg mit Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft befeiert werden.

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wird der Berliner SV 92 in SG Wilmersdorf umbenannt. Erst 1948 erfolgt die Rückkehr zum alten Vereinsnamen BSV. Nichtsdestotrotz sind die Britannia-Spieler sehr erfolgreich: 1945/46 kann die Meisterschaft in der Stadtliga errungen werden, 1948/49 folgt der nächste Meistertitel (in der inzwischen Oberliga Berlin heißenden Liga). In der Saison 1953/54 gelingt letztmalig die Erringung des Berliner Meistertitels, verbunden mit der erneuten Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. In der Zeit danach rutscht der BSV in die Mittelmäßigkeit ab. Auch die Fussball-Jugendabteilung kann auf Erfolge zurückblicken. 1973 wurde der BSV 92 in der C-Jugend und 1975 in der B-Jugend Berliner Meister.

Kricketabteilung

Ende der 50er Jahre trennte sich der BSV von seiner bis dahin aktiven Kricketabteilung.

Hockeyabteilung

Die Herrenmannschaft des Berliner SV 92 wurde 1940 durch ein 5:0 im Finale über den TSV Sachsenhausen Frankfurt Deutscher Meister im Feldhockey.