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2001: Odyssee im Weltraum

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"2001: Odyssee im Weltraum" ist ein sehr bekannter und einflussreicher Science-Fiction-Film nach Arthur C. Clarke.

Regie führte der berühmte Filmemacher Stanley Kubrick. Er entwickelte in Zusammenarbeit mit Clarke auch das Drehbuch.

Der Film enthält eine Reihe von Tricks, die in den 1960ern sensationell waren und auch heute noch verblüffen, wie z. B. die Darstellung der künstlichen Schwerkraft und Daves Reise am Ende des Films.

Noch heute sorgt der Inhalt des Films für Diskussionen. Seine Faszination ist dadurch bedingt, dass er viele Interpretationen zulässt, mehr Fragen stellt als beantwortet. Trotzdem lässt sich die Gesamtaussage des Films am Ende grob formulieren: Eine Parabel über die Evolution intelligenten Lebens und eine Gratwanderung zwischen Bewunderung technologischer Errungenschaften und Kritik an der rationalisierten menschlichen Zivilisation.

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Daten

Auszeichnungen

  • Oscar 1968 für Stanley Kubrick (Spezialeffekte)
  • BAFTA-Award für Geoffrey Unsworth (British Cinematography)
  • BAFTA-Award für Tony Masters, Harry Lange und Ernest Archer (Art Direction)
  • BAFTA-Award für Winston Ryder (Soundtrack)
  • Cinema Writers Circle Award (Spanien) (Bester ausländischer Film)
  • David di Donatello Award für Stanley Kubrick (Italien) (Cinema Straniero)
  • Oscar-Nominierung 1968 für Tony Masters, Harry Lange, Ernie Archer (Ausstattung)
  • Oscar-Nominierung 1968 für Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke (Original-Drehbuch)
  • Oscar-Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Regie)
  • BAFTA-Award Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Bester Film)
  • BAFTA-Award Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (United Nations Award)
  • Directors Guild of America Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Feature Film)

Handlung des Films

Nach knapp drei Minuten atmosphärischer Musik zu schwarzem Bild ist das Erste, was der Zuschauer zu sehen bekommt, das Logo der Produktionsfirma MGM. In der darauf folgenden Szene befinden sich Mond, Erde und Sonne in Konjunktion. Die Sonne geht auf und die Credits werden eingeblendet.

Der Morgen der Menschheit

Eine Gruppe von Vormenschen in der afrikanischen Savanne. Ihr Alltag wird bestimmt von Not und vom Kampf ums nackte Überleben: Ein Leopard reißt ein Mitglied der Gruppe aber auch Artgenossen aus einer anderen Sippe versuchen ihnen ihre Wasserstelle streitig zu machen. Eines Morgens erwacht die Gruppe neben einem schwarzen Monolithen, der, unbemerkt von den Vormenschen, möglicherweise von einer außerirdischen Rasse auf die Erde gebracht wurde.
Welchem Zweck dient der Monolith? Dies wird schnell klar, als Moonwatcher, einem der Vormenschen, beim Anblick eines ausgebleichten Knochen ein revolutionärer Gedanke durch den Kopf schießt: der Knochen wäre als Werkzeug oder Waffe zu verwenden.

Schnitt - das Leben der Vormenschenhorde hat sich entscheidend verändert. Es steht jetzt genügend Fleisch von den erbeuteten Tapiren zur Verfügung. Als wieder einmal eine andere Horde versucht, sich der Wasserstelle zu bemächtigen, tötet Moonwatcher den Anführer der fremden Horde mit einem solchen Knochen. Triumphierend schleudert er das Werkzeug gen Himmel.

Clavius

In einem der spektakulärsten Schnitte der Filmgeschichte verwandelt sich der Knochen in ein Raumschiff, das sich auf eine Raumstation zubewegt. Zu den Klängen des Walzers "An der Schönen Blauen Donau" kreist die Station um die eigene Achse. Äonen sind seit Moonwatcher vergangen. Man schreibt das Jahr 2000. Der Raumfahrtfunktionär Dr. Heywood Floyd ist auf dem Weg zur Mondstation Clavius. Seltsamen Dinge gehen dort vor. Eine Nachrichtensperre wurde verhängt. Offiziell wird eine Epidemie vorgeschoben, die auf der Station ausgebrochen sei.

Als Floyd auf Clavius eintrifft, möchten die Wissenschaftler der Basis ihm etwas außerhalb der Station zeigen. Man bricht mit einem Shuttle dorthin auf: es ist ein ebensolcher Monolith wie in der Anfangsszene. Eindeutig ein Artefakt außeridrischer Herkunft. Als Dr. Floyd den Monolith berührt, so wie es Moonwatcher in der Eingangssequenz getan hat, sendet der Monolith ein schrilles Signal in Richtung Jupiter.

Die Reise zum Jupiter

Schnitt - 18 Monate später. Die Menschheit hat das Raumschiff Discovery gebaut.
Die Mission: am Jupiter nach weiteren Spuren der Fremden zu suchen.
An Bord: die Astronauten Poole und Bowman, drei weitere Kollegen, die in Kältekammern schlafen, sowie der Computer HAL, der mit einem Bewußtsein ausgestattet ist und das Raumschiff im Grunde autonom steuert.
Doch HAL unterläuft offensichtlich ein Fehler, als er ein voll funktionsfähiges Bauteil zum Austausch vorschlägt. Poole und Bowman erwägen, HAL abzuschalten. Als HAL davon erfährt, sieht er die Mission gefährdet und tötet Astronaut Poole auf dessen Wartungsspaziergang außerhalb des Raumschiffes. Ebenso schaltet er die Lebenserhaltungssysteme der drei schlafenden Kollegen ab. Nur Astronaut Bowman kann sich retten und es gelingt ihm, HAL stillzulegen.

Wiedergeburt?

Als Bowman mit der Discovery am Jupiter anlangt, schwebt ein Gegenstück zu den beiden anderen Monolithen schwerelos am Lagrange-Punkt zwischen dem Planeten und seinem Mond Io. Bowman besteigt ein Shuttle, um den Monolithen zu untersuchen. Was nun geschieht, lässt viel Raum zur Interpretation. Der Filmschluss bleibt offen:
Zunächst wird der Betrachter in eine lange psychedelische Farbsequenz geradezu hineingezogen. Anschließend sieht man Bowman, erheblich gealtert, in einem Hotelzimmer, das in einer Art klassizistischem Stil eingerichtet ist. Er betrachtet sich im Spiegel. Nun sieht man Bowman als sterbenden Greis auf dem Bett liegend. In der Schlusssequenz sieht man Bowman? als einen riesigen Fötus, das so genannte "Starchild" und wieder erklingt, wie am Anfang, die Fanfare aus Richard Strauß sinfonischer Dichtung "Also sprach Zarathustra".

Filmmusik

Stanley Kubrick beauftragte zuerst Alex North, der auch die Filmmusik zu Spartacus geschrieben hatte, die Musik für den Film zu komponieren. Diese sollte sich an klassischen Stücken orientieren. Kubrick benutzte aber schließlich doch bestehende klassische und avantgardistische Werke für diesen Film. Der Film beginnt mit dem Stück "Atmosphères" von György Ligeti zu schwarzem Bild. Die nächste Szene, nach der Einblendung des Logos des Filmstudios, zeigt Sonne, Mond und Erde in Konjunktion. Die Sonne geht auf und "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss ertönt. Alle Erscheinungen der Monolithen werden leitmotivisch von dem Chorstück "Lux Aeterna" untermalt, das ebenfalls von György Ligeti stammt. In einer der nächsten Szenen erklingt der Walzer "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß und ein Raumschiff vollführt eine abstrakte Art von Tanz mit der Raumstation, zu der es unterwegs ist: Die Drehung des Walzertanzens erscheint im Weltraum. Die Musik wurde hier erstmals als eigenständiges narratives Element eingesezt.

Fortsetzung: 2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen

1984 erschien die Fortsetzung des Films, "2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" (engl. "2010: The Year We Make Contact"), welche auf Clarkes Buch "2010: Odyssey Two" "(2010 - Die neue Odyssee)" basiert. Allerdings geriet er unter anderer Regie zur lauen, konventionellen Fortsetzung und konnte dem Anspruch des Buches von Clarke und der künstlerischen Umsetzung des ersten Teils nicht gerecht werden.

Siehe auch