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Mazedonier (slawischsprachige Ethnie)

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Slawische Mazedonier - also slawischsprachige Einwohner der Landschaft Makedonien - sind seit dem 6. Jahrhundert/7. Jahrhundert nachweisbar. Heute sind sie als Mazedonier (makedonci) das Staatsvolk der Republik Mazedonien.

Im Laufe der Geschichte lebten die Mazedonier meist unter fremder Herrschaft, so gehörte das Gebiet etwa zum Byzantinischen, Bulgarischen, Serbischen und bis 1912 zum Osmanischen Reich. Nachdem die historische Landschaft Makedonien zwischen Serbien, Bulgarien und Griechenland aufgeteilt wurde, lebten sie in drei verschiedenen Staaten. Jeder dieser Staaten bestritt die Existenz eines mazedonischen Volks und versuchte die Mazedonier zu assimilieren.

Außerdem wurden im griechischen Teil in den 1920er Jahren auch zahlreiche aus Kleinasien vertriebene Griechen angesiedelt, sodass dort der Bevölkerungsanteil der slawischen Mazedonier dort stark sank. Bis heute sind sie nicht als ethnische Minderheit anerkannt

Auch in Bulgarien, wo man sich bis 1999 weigerte, die Mazedonier von offizieller Seite her als eigenständiges Volk anzuerkennen, kam es zu Diskriminierungen.

Im zweiten Jugoslawien hingegen kam den Mazedoniern ab 1944 der Status eines Staatsvolks mit eigener Republik zu. In dieser Zeit wurden die Universität von Skopje gegründet und die Schriftsprache einheitlich geregelt. Mazedonier bilden mit etwa 1,3 Millionen Angehörigen in Mazedonien die größte Bevölkerungsgruppe. Minderheiten leben in Griechenland, Serbien, Albanien und Bulgarien, außerdem in Kanada, Australien und den USA.

Die Mehrheit der Mazedonier gehört der Mazedonischen autokephalen Kirche an. Bei der kleinen Gruppe der Torbeschen handelt es sich um muslimische Mazedonier.