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Robin Hood – König der Diebe

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Film
Titel Robin Hood: König der Diebe
Originaltitel Robin Hood: Prince of Thieves
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1991
Länge 143 Minuten
Stab
Regie Kevin Reynolds
Drehbuch Pen Densham,
John Watson
Produktion Pen Densham,
Richard Barton Lewis,
John Watson
Musik Michael Kamen
Kamera Douglas Milsome
Schnitt Peter Boyle
Besetzung

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Robin Hood: König der Diebe ist ein Abenteuerfilm aus dem Jahr 1991 und basiert auf den Geschichten über Robin Hood.

Handlung

Jerusalem zu Zeiten der Kreuzzüge. Im Jahre 1191 kann der junge englische Sohn eines Adeligen, Robin von Locksley aus der Kriegsgefangenschaft entfliehen – zusammen mit und unter tatkräftiger Mithilfe vom Mauren Azeem, der ebenfalls zum Tode verurteilt wurde. Gemeinsam gelingt beiden die Flucht nach Britannien.

Doch in der Heimat erwartet beide statt des Friedens eine böse Überraschung: Robins Vater Lord Locksley wurde getötet, das Familienschloss niedergebrannt und die Ländereien beschlagnahmt. Für alles ist ein Mann verantwortlich – der Sheriff von Nottingham, der während der Abwesenheit von König Richard ein grausames Regiment führt, die Bevölkerung knechtet und mit Hilfe seines Vetters und Handlangers Guy von Gisborne hohe Steuern auf brutale Weise eintreibt.

Robin und Azeem finden auf der Flucht vor den Schergen des Sheriffs Schutz in den Wäldern rund um Nottingham und gewinnen dort die Gunst einiger für vogelfrei erklärter Gesetzloser. Robin formt aus ihnen eine schlagkräftige Truppe und beginnt, den Sheriff, seine Männer und aristokratische Getreue mit raffinierten Guerilla – Attacken und Überfällen um deren Besitzungen und Reichtümer zu erleichtern, welche umgehend an das gebeutelte Volk zurückgehen.

Dabei kommt er neben großen Geldbeträgen auch hinter die wahren Absichten des Sheriffs: dieser will in Abwesenheit des Königs mit einigen getreuen Lords, deren Stimmen er sich mit Gold gekauft hat, den Herrscher absetzen und selbst die Herrschaft über England an sich reißen.

Durch einen Angriff von keltischen Söldnern nahezu zerschlagen, rauft sich die Truppe noch einmal auf und greift schließlich Nottinghams Schloss an. Hier kann Robin den Sheriff schließlich besiegen und seine Geliebte Marian aus dessen Gewalt befreien. Er kann sein Ziel, für die Gerechtigkeit des englischen Volkes zu kämpfen, durchsetzen, bis König Richard Löwenherz zurückkehrt.

Wissenswertes

  • Der in England und Frankreich gedrehte Spielfilm gilt in Fachkreisen noch heute als Vorreiter von Monumentalfilmen wie Alexander, Troja und Gladiator. Dabei wurde weder an Gewalt noch an Action gespart, aber auch die Romanze von Robin und Marian findet Beachtung. Beachtlich war die Gage von Sean Connery, der nur zwei Drehtage zu absolvieren hatte: Sie betrug 250.000 US-Dollar. Er spendete das Geld jedoch für ein karitatives Projekt.
  • Der Titelsong zum Film „Everything I do (I do it for you)“ wurde von Bryan Adams gesungen, hielt sich mehrere Monate auf Platz Eins in den Musikcharts und gilt bis heute als einer der meistverkauften Singles aller Zeiten.
  • Die meisten Szenen mit Alan Rickman (Sheriff von Nottingham) wurden stark gekürzt bzw. herausgeschnitten und sind nur auf der Special Edition der DVD zu sehen (es gibt zwei Ausführungen), da Rickman nicht nur wieder einmal vom Script abwich ("and call off Christmas", "keep the stiches small", "...and bring a friend", Ehevollzugsszene mit Marian), sondern ihm nachgesagt wurde, Costner an die Wand gespielt zu haben.
  • Zur gleichen Zeit kam eine andere Robin Hood – Verfilmung in die Kinos. „Robin Hood – Ein Leben für Richard Löwenherz“ mit Patrick Bergin, Uma Thurman, Jürgen Prochnow und Jeroen Krabbé konnte sich an den Kinokassen gegen das Reynolds-Werk jedoch zu keinem Zeitpunkt durchsetzen.

Filmkritik

Kritikerstimmen

  • Oberösterreichische Nachrichten (OÖN) vom 7. September 1991: "Der Aufwand war gewaltig, das Ergebnis gediegen. Prachtvolle Kulissen und Wälder, tolle Stunts und Kampfszenen, durchaus erfrischend-komödiantische Dialoge, äußerst präsente Mitspieler. Abenteuerfilmhandwerk. Hollywood-Routineware. Verkaufbares Konfektionsprodukt. Wer erwartete, die Sehnsucht nach magischer Poesie stillen zu können, war von vornherein Fantast."
  • Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997: "Die Abenteuer des englischen Volkshelden im Kampf für die Armen und Entrechteten in einer weiteren Filmversion, die ihre Figuren den Leinwand-Idolen und ihre Action den Fantasy - Errungenschaften der 80er Jahre anpasst. Obwohl in der Handlungsführung nicht origineller als viele Vorgänger, unterhält der Film weitgehend mit Tempo und Ironie."

Fehler und Umgereimtheiten

  • Der Film und das Drehbuch weichen mehrmals vom Roman "Robin Hood" ab. Ebenso wurden neue Figuren für den Film erfunden, die im Roman fehlen.
    • Vor allem auffällig ist die Figur des Robin Hood. Im Roman erhielt Robert von Locksley den Beinamen "Robin of the Hood" (Robin mit der Kapuze) da er ständig eine Kapuze trug. Dieses typische Kleidungsstück wird im Film allerdings weder von Costner noch von einem seiner Mitschauspieler getragen.
    • Die Figur des Prinz John, der in der Originalgeschichte hinter dem Komplott gegen seinen Bruder König Richard Löwenherz steht und der von dessen Ableben am ehesten profitiert hätte, wurde komplett weggelassen. Stattdessen wird der Sheriff in den Vordergrund gerückt.
  • Ebenso fallen zwei schwere Fehler auf. Der Sheriff von Nottingham bestellt sich einige Frauen auf sein Zimmer: "In mein Zimmer um halb 11, du um viertel vor 11". Aber im 12. Jahrhundert gab es außer der Sonnenuhr keine Zeitmesser.
  • Des weiteren entkommen Robin und Azeem zu Beginn des Filmes durch das Kanalsystem von Jerusalem. Auch hier bleibt anzumerken, dass es im 12. Jahrhundert in Jerusalem kein Kanalsystem gab!
  • Alles in allem ist es die wohl populärste, aber auch am wenigsten authentische Verfilmung des Robin Hood-Themas, wenn man denn überhaupt von Authentizität im Zusammenhang mit einer eher mythischen Figur reden will, deren historische Existenz mehr als zweifelhaft ist.

Auszeichnung

Der Film wurde 1992 mit einer Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Filmsong bedacht.

Parodie

1993 folgte eine von Mel Brooks inszenierte Parodie auf die Robin Hood-Filme. In „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ zieht Brooks neben etlichen anderen damals bekannten Kinowerken hauptsächlich den Kevin Costner-Streifen durch den Kakao, darunter den Stockkampf gegen Little John und das finale Schwertduell. Ironischerweise taucht hier wieder die Figur Prinz John auf.

DVD – Auswertung

Im Jahre 2004 kam der Film noch einmal in einer 2er Disc – Special Edition auf DVD heraus. Hierbei wurden die bei der ursprünglichen Kinofassung herausgeschnittenen Szenen (vorrangig welche mit Alan Rickman), Trailer, Biographien, Interviews und ein Making of hinzugefügt. Bei den zusätzlichen Szenen handelt sich hauptsächlich um die Handlung erklärende bzw. voranbringende Filmbestandteile, die das Gesamtwerk sinniger machen. Unter anderem erfährt der Zuschauer, warum der Sheriff schwarze Magie bevorzugt, was sein eigentlicher Plan ist und dass er das Kind seiner persönlichen Hexe und Wahrsagerin ist.

Durch die fehlenden Szenen, welche statt in die Extras gepackt zu werden in den fertigen Film eingefügt wurden, wurde es allerdings für die deutsche Veröffentlichung notwendig, den Film noch einmal komplett neu zu synchronisieren. Dabei wurden etliche andere Synchronsprecher verwendet, da die Sprecher der Originalbesetzung entweder bereits verstorben oder nicht verfügbar waren. So entstand unter Führung von Lutz Riedel – welcher die Sprechregie übernahm und darüber hinaus Alan Rickman die Stimme lieh – eine vollkommen neue Fassung, welche jedoch von der Qualität her und in ihrer Gesamtheit wenig geeignet wirkte. Zudem merkte man den verbliebenen Synchronsprechern von damals die über die Jahre verlorene Dynamik an.

Aus diesen genannten Gründen gilt die DVD - Version wegen der Qualität der deutschen Tonspur unter Fans als umstritten.