Hamburg-St. Pauli
Basisdaten | |
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Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Hamburg-Mitte |
Fläche: | 2,6 km² |
Einwohner: | 26776 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 10407 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | HH
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Sankt Pauli ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Hamburg-Mitte.
Er schließt sich westlich an die Innenstadt (Neustadt) an und reicht entlang der Elbe bis zum Zentrum von Altona.
Geschichte
St. Pauli entstand Anfang des 17. Jahrhunderts als Vorstadt Hamburger Berg, nachdem der gleichnamige Hügel 1620 von Hamburg planiert worden war, um ein freies Schussfeld vor den Mauern am damaligen Millerntor zu haben.
Wegen des freien Schussfeldes waren Ansiedlungen zunächst verboten, doch bald wurden Betriebe, die wegen Geruchsentwicklung, Wasserverschmutzung oder Lärm in der Stadt unerwünscht waren, in die Vorstadt verbannt. Die Seilmacher (Reepschläger), die viel später der Reeperbahn ihren Namen gaben, zogen hierher, weil sie in den Mauern der Stadt nur schwer den nötigen Platz für ihr Gewerbe fanden.
Offiziell war das Wohnen auf dem Hamburger Berg erst ab Ende des 17. Jahrhunderts erlaubt. Ab diesem Zeitpunkt verlegte die Stadt Hamburg auch Pest-, Kranken- und Armenhäuser dorthin. Etwa zur gleichen Zeit begann auch die Tradition des Amüsierbetriebs in diesem Gebiet.
Unter der napoleonischen Besatzung Anfang des 19. Jahrhunderts wurde St. Pauli von den Franzosen vollständig abgerissen – wiederum, um vor dem nunmehr von Frankreich besetzten Hamburg freies Schußfeld zu haben. Nach dem Abzug der Franzosen wurde die Vorstadt sehr schnell wieder aufgebaut; bereits 1820 war der vorherige Zustand wieder hergestellt.
1833 gemeindete Hamburg das Gebiet ein und benannte es in St. Pauli um. Allerdings lag auch St. Pauli immer noch vor den Stadtmauern und litt unter der Torsperre. Ein starkes Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert führte zu Wohnungsmangel, dem man durch starke Verdichtung der Bebauung durch Hinterhäuser und ähnliches zu begegnen versuchte.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte besonders der Amüsierbetrieb Aufschwung. Die vorher verbreiteten Buden – ein zentraler Platz heißt heute noch Spielbudenplatz – wurden durch feste Häuser für Theater, Zirkus, Trinkhallen oder andere Amüsierbetriebe ersetzt.
Bis zum Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 war das Gebiet geteilt. Nur der östliche Teil gehörte zu Hamburg, der westliche gehörte zur Stadt Altona. Verwaltungstechnisch gehört St. Pauli heute zum Bezirk Hamburg-Mitte.
Politik
Ein Teil des Szeneviertels Schanzenviertel mit dem besetzten Autonomen Zentrum Rote Flora sowie die Hafenstraße mit den ehemals besetzten Häusern gehören ebenfalls zu St. Pauli.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weltweit bekannt ist die Reeperbahn mit St. Pauli-Theater, Davidwache, Panoptikum, Clubs, Kneipen und diversen Vergnügungsetablissements mit dem Rotlichtviertel, das beiderseits der Reeperbahn verläuft, bekannt sind insbesondere die "Große Freiheit" und die Herbertstraße.
Erwähnenswert ist außerdem der allsonntäglich stattfindende Fischmarkt.
Theater
Das St. Pauli-Theater ist das älteste durchgehend bespielte Theater Deutschlands.
Bauwerke
Die St. Pauli Landungsbrücken, ist größte Anlage ihrer Art in Deutschland. Von dort fahren Hafenfähren, Hafenrundfahrtschiffe und -barkassen, Passagierschiffe im Unterelbedienst sowie die Katamarane nach Stade und Helgoland.
Sport
Der Fußballverein FC St. Pauli hat sein Heimatstadion am Millerntor.
Wirtschaft und Infrastruktur
St. Pauli ist durch die S-Bahn (Stationen Reeperbahn und Landungsbrücken) und die U-Bahn (Stationen Feldstraße, St. Pauli und Landungsbrücken) an das Hamburgische Bahnnetz angeschlossen.
Ansässige Unternehmen
Die Bavaria St. Pauli-Brauerei (1998 an Holsten verkauft, Hauptmarke Astra), stellt ihr Bier in St.Pauli her. Die Bavaria St. Pauli-Brauerei wurde 2004 abgerissen, das Astra-Bier wird jetzt in der Holsten-Brauerei gebraut.