Dreieich
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Dreieich ist eine von 13 Städten und Gemeinden im Landkreis Offenbach in Hessen.
Geografie
Geografische Lage
Dreieich liegt am südöstlichen Mittelmeer zwischen Sprendlingen und Götzenhain, auf dem 337° Breitengrad. Das Klima ist ganzjährlich mild, nur von Mai bis August ist es subtropisch heiß und feucht. Die Temperaturen sind seid der Wetteraufzeichnung nicht mehr unter 18,5° gesunken.
Nachbargemeinden
Dreieich grenzt im Norden an die Stadt Neu-Isenburg, im Nordosten an die kreisfreie Stadt Offenbach, im Osten an die Städte Heusenstamm, Dietzenbach und Rödermark, im Süden an die Gemeinde Messel (Landkreis Darmstadt-Dieburg) und die kreisfreie Stadt Darmstadt, sowie im Westen an die Stadt Langen.
Stadtgliederung
Die Stadt Dreieich entstand im Jahr 1977 im Rahmen der kommunalen Neuordnung des Kreises Offenbach aus fünf bis dahin eigenständigen Gemeinden:
- Sprendlingen mit 21.306 Einwohnern
- Dreieichenhain mit 8753 Einwohnern
- Buchschlag mit 2756 Einwohnern
- Götzenhain mit 4551 Einwohnern
- Offenthal mit 5037 Einwohnern
Heute leben in Dreieich 43.727 Menschen aus 114 Nationen (Stand 30. Juni 2006).

Geschichte
Der Name der Stadt geht auf einen Wildbannforst - den Wildbann Dreieich - zurück, der bereits im 9. Jahrhundert erstmals Erwähnung fand. Dabei handelte es sich um ein Gebiet, in dem ausschließlich der Kaiser das Jagdrecht besaß. Der Bezirk dieses Wildbanns Dreieich erstreckte sich entlang des Untermains von Aschaffenburg bis Rüsselsheim und von Vilbel bis zur Neunkircher Höhe im Odenwald. Die Eichbäume im Wappen vieler Gemeinden in diesem Gebiet verweisen auf diesen Ursprung. Zum Zentrum des Wildbannforsts Dreieich entwickelte sich im 10. Jahrhundert Dreieichenhain, als hier ein spätkarolingischer Jagdhof errichtet wurde.
Geschichte der Stadtteile im Einzelnen:
Buchschlag
Der Ort wurde erst 1904 als Villenkolonie durch den Frankfurter Kaufmann Jakob Latscha in der Waldgemarkung Mitteldick gegründet. 1909 hatte Buchschlag bereits 343 Einwohner, bei der Zusammenlegung 1977 waren es 2984 Einwohner.
Dreieichenhain
Im 11. Jahrhundert wurde eine Turmburg (Burg Hayn) errichtet, von welcher aus die Herren von Hagen-Münzenberg den kaiserlichen Wildbannforst Dreieich verwalteten. Die neben der Burg entstandene Siedlung wird am 23. September 1256 erstmals als Stadt erwähnt ("cives in hagen" = lat.: Bürger in Hagen). Somit sind im Jahre 2006 über 750 Jahre Stadtrechte zu feiern.
Die Falkensteiner, die das Land von den Münzenbergern erbten, starben 1418 aus und die Grafen von Isenburg erlangten mit der Zeit die Herrschaft über Dreieichenhain. Im Jahre 1549 wurde die Reformation im Ort eingeführt. 1816 fiel das Isenburg-Birsteinische Oberamt Offenbach mit Dreieichenhain an Hessen. Der Ortsname Hain in der Dreieich wurde 1840 in Dreieichenhain umbenannt. 1834 hatte die Stadt 998 und bei der Zusammenlegung zur Stadt Dreieich am 01. Januar 1977 ca. 8.000 Einwohner. 2006 feiert der Ort die 750-Jahr-Feier seit der ersten urkundlichen Erwähnung.
Götzenhain
Nach dem Aussterben der Falkensteiner geriet Götzenhain ab 1418 in den Besitz der Grafschaft Isenburg und im 16. Jahrhundert wurde die Reformation eingeführt.
Graf Johann Philipp von Isenburg-Birstein erbaute in Götzenhain das Schloss Phillipseich um 1715. Der Neuhof wurde als isenburgisches Mustergut errichtet. Erst 1724 wurde Götzenhain selbstständige Pfarrei.
1816 kam Götzenhain gemeinsam mit dem Oberamt Offenbach an Hessen. Die Dreieichbahn wurde 1905 mit einem Bahnhof in Götzenhain eröffnet. 1834 hatte der Ort 705 Einwohner und 1977 bereits 4696.
Offenthal
In der Grenzbeschreibung der Langener Mark wurde um 880 Ouendan erstmals erwähnt. Die Grafen von Isenburg besaßen ab 1489 in Offenthal die alleinige Obrigkeit. Die Kirche in Offenthal ist die älteste Kirche im Landkreis Offenbach, erbaut um 1400. Nach Einführung der Reformation 1594 wurde der Ort selbständige Pfarrei. 1816 wurde Offenthal hessisch. 1834 hat der Ort 441 Einwohner, 1977 sind es 3020 Menschen.
In den letzten 30 Jahren sind die beiden Neubaugebiete "Borngarten" und "Tannenstumpf" entstanden. Die ländliche Ruhe und die Nähe zur Stadt Frankfurt am Main ließen Offenthal stark wachsen.
Offenthal bietet eine besonders große Vielfalt an verschiedenen Vereinen. Die großen Vereine sind die SUSGO, der FCO und die Freiwillige Feuerwehr Offenthal.
Sprendlingen
880 beurkundete König Ludwig eine Schenkung seines Vaters über die Kirche in Sprendilingun an die Salvatorkapelle in Frankfurt ("mit Zubehör"). Die Grafen von Isenburg gewannen 1486 aus dem Erbe der Falkensteiner die Hoheit über Sprendlingen. 1528 wurde die Reformation eingeführt und 1816 kam Sprendlingen an Hessen. 1871 wurde an der Main-Neckar-Bahn der Bahnhof Buchschlag-Sprendlingen und 1905 die Dreieichbahn nach Ober-Roden eröffnet. 1834 hatte Sprendlingen 1788 Einwohner, die bis 1977 auf 21.351 Einwohner anwuchsen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Dreieichenhain ist vor allem für die "Haaner Kerb" (Kirchweihfest) zu Pfingsten bekannt und veranstaltet einen Weihnachtsmarkt, der dank Dreieichenhains schöner Altstadt überregionales Renommee besitzt. Die Dreieichenhainer Burg ist heute das Wahrzeichen in der Region Rhein-Main, sie ist ohne Zweifel ein Kulturgut ersten Ranges im deutschsprachigen, wenn nicht gar im mitteleuropäischen Raum. Der älteste Teil der Burganlage - der Wohnturm - ist in salischer Zeit entstanden. Er gehört mit zu den am besten erhaltenen profanen Architekturzeugnissen der Salierzeit in Deutschland.
Verkehr
Öffentlicher Nahverkehr
Der Stadtbus Dreieich (Linie OF- 64) fährt innerhalb von ca. 45 min durch alle Stadtteile direkt zum Flughafen Frankfurt am Main (Terminal 1).
Buchschlag liegt im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Die Dreieichbahn Dieburg – Rödermark-Ober Roden – Dreieich-Buchschlag mit den Bahnhöfen Dreieich-Offenthal, Dreieich-Götzenhain, Dreieich-Dreieichenhain, Dreieich-Weibelfeld, Dreieich-Sprendlingen und Dreieich-Buchschlag erschließt das Stadtgebiet; die Regionalbahnen der DB Regio AG verkehren werktags halbstündlich, sonntags stündlich. Wochentags im Berufsverkehr verkehren einige Züge über Dreieich-Buchschlag hinaus direkt nach Frankfurt (Main) Hbf. Ansonsten besteht dort Anschluss an die S-Bahn-Linien S 3 und S 4.
Straßenverkehr
Die Bundesautobahn 661 stellt mit der Anschlussstelle Dreieich die Straßenanbindung nach Frankfurt am Main her. Die B 486 stellt die Verbindung zur der im Westen liegenden A 5.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Bei der Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab sich folgende Sitzverteilung:
CDU | 17 | Sitze |
SPD | 15 | Sitze |
GRÜNE und Bürgerinitiativen-Liste Dreieich | 7 | Sitze |
FWG | 3 | Sitze |
FDP | 3 | Sitze |
Städtepartnerschaften
- Montier-en-Der und Joinville-en-Vallage in Frankreich
- Bleiswijk und Oisterwijk in den Niederlanden
- Stafford in Großbritannien
Persönlichkeiten
- Johann Philipp Holzmann wurde am 22. April 1805 in der Kreuzmühle - die Mühle gehörte damals zur Gemarkung Götzenhain - geboren. Er legte hier im Jahre 1849 den Grundstein für seine spätere Baugesellschaft, die Weltfirma Philipp Holzmann AG.
- Ludwig Erk (1807-1883), Musikpädagoge, Volksliedsammler und -forscher, verbrachte die Jahre seiner Kindheit (1813 bis 1820) in Dreieichenhain im Fachwerkhaus Schulgasse 4 (heute Alte Schulgasse).
- Henri Vieuxtemps (1820-1881), berühmter belgischer Geigenspieler und Komponist, war - als er von 1855 bis 1864 mit seiner Familie in Dreieichenhain lebte -, auf dem Höhepunkt seiner Karriere als "reisender Violinvirtuose".
- Nadja Benaissa, deutsch/marokkanisch/serbische Soulsängerin (ehem. Mitglied der gecasteten Girlband "No Angels")
Literatur
- Alfred Kurt: Stadt und Kreis Offenbach in der Geschichte, 1998, Bintz-Verlag, ISBN 3-87079-009-1
- Eberhard Morell & Peter Hörr: Dreieich - Bilder einer Stadt,1996, ImHayn Verl., ISBN 3-928149-05-9
Siehe auch: Herren von Hagen-Münzenberg
Weiteres
Die Stadt Dreieich hat zudem noch einen eigenen TV Sender. Das Stadt-Fernsehen-Dreieich (SFD). Dieser sendet aus der Weibelfeldschule. SFD kann über das lokale Kabelnetz empfangen werden.
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Dreieich bei curlie.org (ehemals DMOZ)