Zum Inhalt springen

Königssee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2006 um 08:37 Uhr durch BerndH (Diskussion | Beiträge) (beschreibung bild). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Königssee
Königssee von St. Bartholomä aus gesehen
Königssee von St. Bartholomä aus gesehen
Daten
Lage: Südosten Bayerns
Fläche: 5,218 km²
Länge/Breite: 7,30 km/1,05 km
Umfang: 19,96 km
maximale Tiefe: 190 m
mittlere Tiefe: 98,1 m
Volumen: 511.785.000 m³
Zuflüsse (Westufer): Eisbach
Schreinbach (Schrainbach)
Zuflüsse (Ostufer): Königsbach
Kesselbach
Reitlgraben
Fallaugraben
Brandgraben
Obersee
Abflüsse: Königsseer Ache
Höhe über NN: 603,30 m
Einzugsgebiet: 136,50 km²
Orte am Ufer: Schönau am Königssee
St. Bartholomä (Ortsteil)
Saletalm
(Almhütte und Gaststätte)
Kessel (Bootsanlegestelle)
Im Reitl (Ostufer)
Bilder
Königssee vom Malerwinkel aus gesehen
Der zugefrorene Königssee
Blick von der Archenkanzel nach einem Gewitter
St. Bartholomä mit Watzmann-Ostwand

Im Südosten Bayerns, im Berchtesgadener Land liegt der langgestreckte, von hohen Bergen wie dem Watzmann umgebene Königssee, der zur Gemeinde Schönau a.Königssee gehört. Gespeist wird der Königssee im wesentlichen durch den südöstlich gelegenen Obersee.

Während der letzten Eiszeit wurde dieser tiefe See von Eisströmen gebildet. Die Schönheit des Sees und seines Ufers gaben den Ausschlag für den Nationalpark Berchtesgaden, der auch einen Großteil des Sees umfasst.

Der See fließt durch die Königsseer Ache, Berchtesgadener Ache und Königsseeache zur Salzach ab. Im Westen öffnet sich zur Ostwand des Watzmann das tief eingeschnittene Eistal, dort befindet sich auch die berühmte Eiskapelle, eine Eisgrotte (vom Eisbach - siehe unten - gebildet) in einem Lawinenschneekegel. Aus dem Eistal bricht der Eisbach hervor, der durch den mitgeführten Schutt eine Halbinsel gebildet hat, die rund 85 Hektar große Hirschau, auf der die alte Wallfahrtskirche St. Bartholomä und ein Jagdschlösschen (mit Gasthaus im Parterre) liegen. Der See ist sehr reich an Forellen und Saiblingen und wird durch einen Berufsfischer genutzt. Einen schönen Blick auf den See hat man von den Aussichtspunkten Feuerpalven, Archenkanzel und Malerwinkel.

Der See wird von der Bayerische Seenschifffahrt mit 17 großen Elektrobooten befahren, hinzu kommt noch ein kleineres Elektroboot, welches das Meisterstück des Bootsbaumeisters ist. Die ersten Elektroboote kamen 1909 in Dienst, das dienstälteste noch fahrende wurde im Jahr 1920 gebaut. Erst 2003 wurden statt dem üblichen Holzrumpf zwei Boote mit Stahlrumpf gebaut. Neben dem Ausgangspunkt Ortsteil Königssee werden die Haltestellen Kessel (Bedarfshaltestelle), St. Bartholomä und Salet (Saletalm) angefahren.

Auf etwa halber Fahrtstrecke nach St. Bartholomä wird Touristen mittels Trompete vom Bootsführer das beeindruckende Mehrfach-Echo an den steilen Gebirgshängen demonstriert.

Am nördlichen Ende des Sees liegt östlich des Abflusses in die Königsseer Ache der Ortsteil Königssee der Gemeinde Schönau am Königssee. Etwa 250 m südlich des Abflusses zur Königsseer Ache und ca. 30 m vom Ostufer, noch im seichteren Nordteil des Sees und direkt an der Abbruchkante zur Tiefe liegt die kleine Felseninsel Christlieger (rund 26 mal 61 m, Fläche 1 260 m²). Grundeigentümer ist der Freistaat Bayern.

Da im Einzugsbereich des Sees außer etwas Almwirtschaft keine Landwirtschaft betrieben wird und die Ansiedlungen am See seit den 1980er Jahren an die Kanalisation angeschlossen sind, ist der See ausgesprochen nährstoffarm (oligotroph), sehr sauber und hat Trinkwasserqualität.

Wegen seiner Größe friert der See nur in sehr kalten Wintern zu, im Schnitt etwa ein- oder zweimal pro Jahrzehnt. Voraussetzung hierfür sind ein sehr kaltes Wetter sowie Windstille. Die Schifffahrt wird dann eingestellt. Wenn sich eine ausreichend dicke Eisdecke gebildet hat (mind. 15 cm), wird ein Wanderweg über das Eis nach St. Bartholomä markiert und für Fußgänger, Radfahrer und Langläufer freigegeben. Der markierte Weg sollte eingehalten werden, da die westliche Seite des Sees immer eine dünnere Eisdecke aufweist als die östliche. Mahnung an die Übermütigen ist der VW-Käfer, der – ohne Erlaubnis – am 19. Januar 1964 nachts über den See fuhr und auf dem Rückweg von St. Bartholomä mitsamt Fahrer in die Tiefe sank. Erst 1997 wurden das Fahrzeug und die sterblichen Überreste des Fahrers mittels U-Boot in einer Tiefe von 120 Metern gefunden.

Der Königssee war zuletzt im Frühjahr 2006 zugefroren und an insgesamt 29 Tagen offiziell zur Begehung freigegeben, bei einer maximalen Eisdicke von bis zu 40cm

Siehe auch

Vorlage:Koordinate Artikel