Bunker Fuchsbau
Der der offizielle Name des Bunkers "Fuchsbau" ist "Zentraler Gefechtsstand 14" (ZGS-14). Der zentrale Gefechtsstand (ZGS) der Luftverteidigung der DDR (NVA) ist ein über 9.000 m2 großer Bunkerkomplex mit einer sehr wechselhaften Geschichte. Mit über 200 Arbeitsräumen, 650m Gängen und 350 Mann Besatzung gehört er zu den größten Bunkeranlagen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Von hier aus wurden von 1965-90 die Luftraumbewegungen in der DDR, in den Einflugkorridoren nach West-Berlin und in den grenznahen Regionen verfolgt und militärisch bewertet. Die angeschlossenen Luftverteidigungsverbände (Ladeburg, Badingen und weitere FlaRak Regimenter konnten bei Bedarf alarmiert werden. Der Fuchsbau war in 10 Gefechtsabschntte unterteilt. Hierzu gehörte auch der Bertrieb des automatisierten Führungssystems "ALMAS". Die Gefechtsstände der Luftverteidigungsdivisionen GS-31 (Cottbus) und GS-33 (Neubrandenburg) meldeten die erfasste Luftlage. Die Gefechtsstände der Marine, des Verteidigungsministers und der Grenztruppen wurden selektiv mit der Lagebewertung des Fuchsbau beliefert. Nachrichtenverbindungen bestanden außerdem zur Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) in Zossen, den Luftverteidugungsverbänden der Staaten des Warschauer Vertrages in Warschau, Prag, Moskau und Minsk. Der Bunker ist ein Museeum und Führungen finden statt.
Zeittafel
- 1942 Führungs- und Nachrichtenabteilung der Wehrmacht
- 1944 SS-Nachrichtenhauptquartier "Hegewald"
- 1945 bis 1952 - keine Nutzung
- 1952 Vorbereitung der Nutzung des Altbaus durch das MdI der DDR (Spinne)
- 1965 Indienststellung mit gemeinsamer Nutzung als Sitz der Luftstreitkräfte der NVA und Nachrichtenknoten der Post (MdI)
- 1978 Indienststellung als ZGS-14 "Raduga"
- 1990 Übernahme des Betriebs durch die Bundeswehr
- 1994 Außerdienststellung der Anlage
- 1995 Versiegelung
- 2005 Erwerb durch den Verein Interessengemeinschaft Fuchsbau e.G.
- 2006 Wiedereröffnung als Museum
Die Bunkeranlage des heutigen "Fuchsbau" besteht aus mehreren Teilen.
Altbau (TO 02)
Der sogenannte Altbau ist in einem Stollensystem errichtet worden, welches aus der Zeit des Braunkohleabbaus stammt. Ab 1941 wurden die Stollenanlagen von der Wehrmacht erkundet. Im Laufe des Jahres 1942 wurde der Ausbau von 900 Häftlingen des Konzentrationslagers Sachsenhausen durchgeführt. Hierbei wurde auch in offener Bauweise gearbeitet. Nicht benötigte Stollenanschlüsse wurden gesprengt. Ab 1944 wurden die Kommunikationaufgaben des OKW Zossen aus dem Fuchsbau ausgeführt. Nach 1945 unternahm die Rote Armee einige, erfolglose Sprengversuche und erst 1952 wurde der Altbau im Auftrage des Ministeriums des Inneren (MdI) der DDR erkundet (Projektname: Spinne). Bis 1965 wurde der Nachrichtentechnische Ausbau abgeschlossen. Der Altbau besteht im Wesentlichen aus drei paralellen Stollen, welche durch vier Querstollen miteinander verbunden sind.
Neubau (TO 01)
Der Neubau ist eine zweietagige Konstruktion mit rechteckigem Grundris, welche "unter Tage" gebaut wurde. Die hierdurch erreichte Tiefe von ca 16m bis zur Oberkante des Obergeschosses, hätte ausreichenden Schutz vor Bombardierungen geboten. Daher wurde auf eine eigene Zerschellschicht verzichtet. Die erstaunliche Deckenhöhe von 9m im eigentlichen Gefechtsstand wurde nicht auf der gesamten Fläche des Untergeschosses verwirklicht. Hierdurch wurde der Raum für ein aus dem Treppenhaus erreichbares Zwischengeschoss geschaffen.
Verbindungsbauwerk
Zwischen Neubau und Altbau existiert ein unterirdisches Verbindungsbauwerk, dessen Treppenanlagen und Räume bis zur Erdoberfläche reichen. Dieses Verbindungsbauwerk ist konstruktionstechnisch kein Bunker und bietet, obwohl zum größten Teil unterirdisch keinen wirksamen Schutz vor Bombardierungen.
Brunnenbunker
Einer der Tiefbrunnen und die dazugehörigen Pumpanlagen sind in einem verbunkerten Wasserwerk untergebracht.
Weblinks
- Führungen durch den Fuchabau: Interessengemeinschaft Fuchsbau e.G.