Formel-1-Weltmeisterschaft 1999

Die Formel-1-Saison 1999 war die 50. FIA Formel-1-Weltmeisterschaft. Sie wurde über 16 Rennen in der Zeit vom 7. März 1999 bis zum 31. Oktober 1999 ausgetragen. Neu im Kalender war der Große Preis von Malaysia.
Mika Häkkinen gewann zum zweiten Mal die Fahrer Weltmeisterschaft. Ferrari wurde zum 1. Mal seit 16 Jahren Gewinner der Konstrukteursmeisterschaft.
Teams und Fahrer
Rennkalender
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Eddie Irvine | Ferrari | 1:35.01,659 |
2 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Honda | + 1,026 |
3 | Ralf Schumacher | Williams-Supertec | + 7,012 |
4 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Playlife | + 33,418 |
5 | Rubens Barrichello | Stewart-Ford | + 54,679 |
6 | Pedro de la Rosa | Arrows | + 2 Runden |
Zur Überraschung aller Fachleute stand bei diesem Grand Prix zwar ein Ferrari-Pilot auf dem Siegerpodest, aber es war in diesem Fall der so genannte Nr. 2-Fahrer Eddie Irvine, der eines der besten Rennen seiner Karriere absolvierte und vom Pech Schumachers mit der Elektronik profitierte. Da mit Heinz-Harald Frentzen auch jemand den zweiten Rang erfahren hatte, zeigte bereits dieser GP, bei dem viele Monoposto aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit ausschieden, eine Grundtendenz der Saison 1999 auf. Unerwarteterweise würden mit dem Iren und dem Deutschen zwei Kandidaten um die WM mitfahren, die man dabei zuvor im Gegensatz zu den ausgeschiedenen McLaren-Mercedes-Piloten nicht unbedingt auf der Rechnung hatte. Pedro de la Rosa gelang eine gute Leistung, indem er mit dem technisch ausgereiften Arrows-Modell des Vorjahres seine ersten WM-Punkte einfuhr.
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 1:36.03,785 |
2 | Michael Schumacher | Ferrari | + 4,925 |
3 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Honda | + 1 Runde |
4 | Ralf Schumacher | Williams-Supertec | + 1 Runde |
5 | Eddie Irvine | Ferrari | + 1 Runde |
6 | Olivier Panis | Prost-Peugeot | + 1 Runde |
Seine zweite Pole-Position des Jahres kann der Finne Mika Häkkinen nun auch in einen Sieg ummünzen. Einzig Michael Schumacher im Ferrari kann sein Tempo mitgehen. Selbst der Drittplatzierte Frentzen liegt eine Runde hinter den Beiden zurück.
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Michael Schumacher | Ferrari | 1:33.44,792 |
2 | David Coulthard | McLaren-Mercedes | + 4,265 |
3 | Rubens Barrichello | Stewart-Ford | + 1 Runde |
4 | Damon Hill | Jordan-Honda | + 1 Runde |
5 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Playlife | + 1 Runde |
6 | Jean Alesi | Sauber-Petronas | + 1 Runden |
Nun ist es Schumacher, der dank des Ungeschick eines Gegners als Erster auf dem Siegerpodest steht. Bereits in der 18. Runde musste Häkkinen nach einer Kollision mit der Mauer ausscheiden. Dank des Erfolgs beim Heimspiel spürt die Scuderia Ferrari auch bei der traditionell kritischen italienischen Presse wieder einen Aufwind.
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Michael Schumacher | Ferrari | 1:49:31,812 |
2 | Eddie Irvine | Ferrari | + 30,476 |
3 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | + 37,483 |
4 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Honda | + 54,009 |
5 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Playlife | + 1 Runde |
6 | Alexander Wurz | Benetton-Playlife | + 1 Runden |
Nach dem letztlich ungefährdeten Doppelsieg der beiden Ferrari übernahm Schumacher die zwischenzeitliche Führung in der Gesamtwertung. Trotz Pole-Position hatte es für Mika Häkkinen nicht zu einem Sieg gereicht. Denn bereits beim Start war der Kerpener an ihm und Eddie Irvine an David Coulthard vorbeigezogen. Als Irvine den durch eine Öllache irritierten Finnen zum Ende des Rennen ebenfalls überholen konnte, war der doppelte Triumph perfekt. Häkkinen klagte nach dem Rennen über einen verstellten Frontflügel, der ihm das Handling des Wagens und somit das Kontern erschwert habe.
GP Spanien - Barcelona (30. Mai 1999)
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 1:34.13,665 |
2 | David Coulthard | McLaren-Mercedes | + 6,238 |
3 | Michael Schumacher | Ferrari | + 10,845 |
4 | Eddie Irvine | Ferrari | + 30,182 |
5 | Ralf Schumacher | Williams-Supertec | + 1.27,208 |
6 | Jarno Trulli | Prost-Peugeot | + 1 Runde |
Beim Grand Prix von Spanien schienen Häkkinen und Coulthard mit ihrem unangefochtenen Doppelsieg vor den beiden Ferrari-Piloten deren Ambitionen vorerst einen Dämpfer aufgesetzt zu haben. Häkkinen hatte zuvor schon die Pole-Position errungen, die ihm den Grundstein für diesen Sieg erbrachte. Die einzige Hoffnung Ferraris, dass der dank seiner "weichen" Reifen im Qualifikationstraining Zeitplatzierte Irvine den Finnen hätte blockieren, scheiterte am schlechten Start des Iren, wodurch beide Ferrari sogar noch hinter den leichtbetankten BAR-Honda von Jacques Villeneuve gerieten. Als dieser endlich zum Nachtanken in die Boxsengasse abbog, waren beiden McLaren bereits mit komfortablen Vorsprung enteilt, sodass sich Coulthard selbst das Überfahren der Boxenmarkierungen erlauben konnte und dennoch vor Schumacher blieb. Irvine absolvierte zwar noch die schnellste Rennrunden, über die Distanz waren jedoch beide "Silberpfeile" an diesem Rennwochenende nicht zu schlagen.
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
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1 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 2:06.46,00 |
2 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Playlife | + 0,781 |
3 | Eddie Irvine | Ferrari | + 1,769 |
4 | Ralf Schumacher | Williams-Supertec | + 2,391 |
5 | Johnny Herbert | Stewart-Ford | + 2,804 |
6 | Pedro Dinz | Sauber-Petronas | + 3,710 |
Bei strahlendem Sonnenschein hatte es zunächst nicht den Anschein, dass es an diesem Renntag viele Ausfälle geben könnte. Doch die tückische Mauer eingangs der Zielgerade, die nach der vorangegangenen kurzen Schikane meist mit hohem Risiko angefahren wird, um möglichst viel Speed mitzunehmen, verdiente sich einen neuen Spitznamen: „Wall of the champions“. Denn nacheinander strandeten an der Mauer außer Mika Häkkinen alle anderen Formel-1-Weltmeister der früheren Jahre Damon Hill (15. Runde), Michael Schumacher (30. Runde)und Jacques Villeneuve (35. Runde), dem damit sein Heimrennen gründlich verdorben wurde. Um das Quartett vollzumachen, war es der ehemalige GT-Weltmeister und frühere Formel-3000-Meister Ricardo Zonta (3. Runde), der als erster nach Mauerkontakt ausscheiden musste. Der finnische McLaren-Pilot konnte dadurch den Grand Prix kontrolliert und unbedrängt nach Hause fahren. Damit vermochte Schumacher den Vorteil der zuvor erzielten Pole-Position nicht ausspielen.
GP Frankreich - Magny-Cours (24. Juni 1999)
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Honda | 1:58.24,434 |
2 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | + 11,092 |
3 | Rubens Barrichello | Stewart-Ford | + 43,432 |
4 | Ralf Schumacher | Williams-Supertec | + 45,457 |
5 | Michael Schumacher | Ferrari | + 47,881 |
6 | Eddie Irvine | Ferrari | + 48,901 |
Auf dem anspruchsvollen aber von den Fahrer wegen der faden Umgebung wenig geliebten Kurs, erleben die Zuschauer unter sehr wechselhaften Bedingungen, bei dem sich Sonne und Regen mehrmals abwechseln, ein unterhaltsames Rennen, bei dem mit Frentzen derjenige Pilot gewinnt, der seinen vollgetankten Monoposto am besten unter diesen schwierigen Bedingungen auf der Strecke halten kann. Eigentlich hatte man ihn gegen seinen Willen beim einzigen Boxenstopp voll betankt. So sei das Fahrzeug in einigen Kurven kaum zu beherrschen gewesen, äußerte Frentzen nach dem Rennen. Als sich die Streckenverhältnisse erneut ändern, kann er sich als einziger einen zusätzlichen Stopp sparen und gehört mit seinem Sieg zu den Titelaspiranten. Doch schon die Startaufstellung hatte für ungewöhnliche Verhältnisse geführt. Ungewohnter Weise befand sich Barrichello mit seinem Stewart auf der Pole-Position, auf dem zweiten Startplatz Alesi auf Sauber. Erst an die 14. Stelle hatte das ebenfalls wechselvolle Training Häkkinen "gespült", der daraufhin eine eindrucksvolle Aufholjagd startete, aber eben wie Barrichello den zusätzlichen zweiten Boxenstopp absolvieren musste.
Fahrerwertung
Häkkinen gewann fünf, Irvine vier, Schumacher, Coulthard und Frenzen jeweils zwei und Herbert ein Saisonrennen. Die Fahrerwertung wurde zunächst von Irvine, dann von Schumacher und später von Häkkinen angeführt. Zum Ende der Saison entstand ein Kopf-an-Kopf Rennen von Häkkinen und Irvine um die Führung der Fahrerwertung, das schließlich von Häkkinen gewonnen wurde.
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Konstrukteurswertung
1 | Vorlage:Flagicon Ferrari | 128 |
---|---|---|
2 | Vorlage:Flagicon McLaren-Mercedes | 124 |
3 | Vorlage:Flagicon Jordan-Mugen-Honda | 61 |
4 | Vorlage:Flagicon Stewart-Ford | 36 |
5 | Vorlage:Flagicon Williams-Supertec | 35 |
6 | Vorlage:Flagicon Benetton-Playlife | 16 |
7 | Vorlage:Flagicon Prost-Peugeot | 9 |
8 | Vorlage:Flagicon Sauber-Petronas | 5 |
9 | Vorlage:Flagicon Arrows | 1 |
10 | Vorlage:Flagicon Minardi-Ford | 1 |
11 | Vorlage:Flagicon BAR-Supertec | 0 |