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Australopithecus afarensis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Australopithecus afarensis
Nachbildung des Skeletts von Lucy im Museo Nacional de Antropología in Mexiko-Stadt
Zeitraum
Pliozän
4,0 bis 2,9 Mio. Jahre
Fossilfundorte
Vorlage:Taxonomy
Altweltaffen (Catarrhini)
Menschenartige (Hominoidea)
Menschenaffen (Hominidae)
Echte Menschen (Hominini)
Australopithecus
Wissenschaftlicher Name
Australopithecus afarensis
Johanson, White & Coppens, 1978


Australopithecus afarensis (lat.: australis - südlich, gr.: pithekos - Affe: Südaffe von Afar) ist die bekannteste Art der ausgestorbenen Gattung Australopithecus. Sie lebte vor etwa 4 bis 2,9 Millionen Jahren im Pliozän Ostafrikas. Die Art wurde 1978 durch Donald Johanson, Tim White und Yves Coppens erstmals wissenschaftlich beschrieben; zuvor waren die Funde der Art Meganthropus africanus zugeordnet worden.

Stammesgeschichtlich wird Australopithecus afarensis in die Nähe der Entwicklungslinie zur Gattung Homo gestellt und damit auch zum heutigen Menschen Homo sapiens.

„Lucy“

Hauptartikel: Lucy

Bekanntestes Fossil der Art ist „Lucy“ (AL 288-1; AL = „Afar Locality“), benannt nach dem Beatles-Song „Lucy in the sky with diamonds“, der am Tage der Entdeckung im Forschercamp laufend per Tonband abgespielt wurde. Das Skelett der zierlichen, nur 105 cm großen Lucy wurde in Hadar, im Afar-Dreieck in Äthiopien, am 30. November 1974 von Donald Johanson gefunden. Das Skelett gehört wahrscheinlich zu einem weiblichen A. afarensis, der im Alter von etwa 25 Jahren vor ungefähr 3,2 Mio. Jahren starb. Diese Interpretation des zu den besterhaltenen Skeletten eines frühen Echten Menschen zählenden Fundes rührt von Überlegungen zum Größenverhältnis der Geschlechter (Geschlechtsdimorphismus) bei Australopithecinen her. Etwa 20 Prozent des Skeletts wurden gefunden (bleiben Hand- und Fußknochen unberücksichtigt, die etwa die Hälfte der Knochenzahl des Skeletts ausmachen, sind es 40 Prozent), darunter Oberschenkel und Schienbein, Teile des Beckens, der Wirbelsäule, des Schädels und des Armskeletts. Der Skelettbau zeigt eindeutige Anpassungen an den aufrechten Gang. Am Fund ist bemerkenswert, dass er einen Stillstand der Evolution für über 900.000 Jahre anzeigt (siehe auch Punctuated equilibrium). Diese Theorie wurde u. a. von Stephen Jay Gould in seinem Essay „Lucy on the Earth in Stasis“ vertreten.

Der aufrechte Gang

Der aufrechte Gang von A. afarensis ist durch fossile Fußspuren belegt, die Mary Leakeys Mitarbeiter in der zu Gestein gewordenen vulkanischen Asche von Laetoli in Tansania fand. Kurze Zeit nach dem Ausbruch des Vulkans Sadiman vor 3,6 Millionen Jahren gingen zwei A. afarensis über die feuchte Asche, die kurz darauf aushärtete und ihre Fährten konservierte. Laut William Sellars von der Universität in Loughbourough belegen die Spuren, dass sich Australopithecus afarensis mit einer Geschwindigkeit von 0,6 bis 1,3 m/s vollständig aufrecht fortbewegte. Die Berechnung wurde anhand der Abmessungen von Lucy und den Spuren mittels Modellsimulation durchgeführt.

Diese Analysen wurden durch den Fund DIK1-1, eines dreijährigen Australopithecus-Mädchens aus dem Jahr 2000 bestätigt, das auch als Dikika girl, das Mädchen von Dikika bezeichnet wird. Dieser sehr gut erhaltene Fossilfund zeigte aber auch auf, dass zumindest junge Australopithecinen noch gut im Geäst der Bäume hangeln konnten, vergleichbar den modernen Schimpansen.

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