Geschichte der Slowakei
Zur Geschichte siehe auch unter Bratislava.
Zur Geschichte vor 900 siehe Großmährisches Reich.
Das Gebiet der heutigen Slowakei gehörte seit dem Ende des Großmährischen Reiches zu Ungarn. Bratislava fungierte sogar für die lange Zeit der türkischen Besetzung des ungarischen Kernlandes als Hauptstadt Ungarns, das damals in etwa die heutige Slowakei und Teile Westungarns umfasste (siehe unter Bratislava). Die heutige Slowakei als solche war innerhalb Ungarns offiziell nur unter der Bezeichnung "Oberungarn" existent.
Von einer Nation der "Slowaken" kann man spätestens seit dem 10.Jh, also nach dem Zerfall des Großmährischen Reiches, sprechen. Die erste eigene Schriftsprache entstand allerdings erst am Ende des 18.Jh. und die heutige Form der Schriftsprache erst im 19. Jahrhundert, in dem auch eine Unabhängigkeitsbewegung zu entstehen begann.
1918 schloss sich die Slowakei mit den vorher von Österreich beherrschten tschechischen Ländern Böhmen und Mähren zur Tschechoslowakei zusammen.
Während des 2. Weltkriegs bestand ein formell unabhängiger slowakischer Staat unter Präsident Jozef Tiso, der von Deutschland abhängig war und dessen südliche Gebiete zusammen mit der Karpato-Ukraine von Ungarn besetzt wurden.
Die heutige Slowakei entstand am 1. Januar 1993 durch eine auf friedlichen Wege erfolgte staatliche Trennung von den tschechischen Landesteilen. Der Beginn der Unabhängigkeit stand unter keinem guten Stern: Viele empfanden den Regierungsstil von Vladimir Meciar als eigensinnig und chauvinistisch (insbesondere gegenüber der ungarischen Minderheit). 1998 wurde Meciar wiedergewählt, keine Partei war jedoch mehr bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten.
In der Amtszeit Mikulas Dzurindas und des Präsidenten Rudolf Schuster stabilisierte sich das Land politisch und es wurde mehr für ausländische Investoren geöffnet. Die Wirtschaft verzeichnet seit 1994 ein ununterbrochenes, meist relativ starkes, Wachstum.
Die Slowakei soll nach dem Beschluss auf dem EU-Gipfeltreffen vom 13. Dezember 2002 in Kopenhagen zum 1. Mai 2004 mit neun weiteren Ländern in die EU aufgenommen werden.