Planten un Blomen
Planten un Blomen ist eine etwa 47 ha große Parkanlage im Zentrum von Hamburg. Der Name ist plattdeutsch und bedeutet „Pflanzen und Blumen“. Der Gründer und erste Direktor des Botanischen Gartens (seit 1979 in Klein Flottbek) in den Wallanlagen, Prof. Dr. Johann Georg Christian Lehmann, pflanzte am 6. November 1821 eine Platane, den ersten Baum des Parks, der bis heute am Eingang Dammtor erhalten ist.

Der Park ist in der Nähe von weiteren interessanten Orten der Hamburger Innenstadt, welche von hier bequem zu Fuß zu erreichen sind:
- Der Dammtor-Bahnhof und der Stephansplatz
- das Hamburger Messegelände mit Fernsehturm
- das Museum für Hamburgische Geschichte, seit 2006 kurz: „hamburgmuseum“
- die Vergnügungsmeile Reeperbahn mit dem Heiligengeistfeld
- das Nordwestende der Binnenalster.
Im Sommer finden hier öffentliche Theatervorstellungen, Wasserlichtkonzerte und Musikdarbietungen statt. Der Eintritt ist frei. Wegen der liebevoll angelegten und gut gepflegten Parkanlagen und der schönen Spielplätze ist der Park aber auch unabhängig von Veranstaltungen ein beliebtes Freizeit- und Ausflugsziel.

Entstehung

Ab 1930 wurde die Anlage aus einem Tierpark und angrenzend an den ehemaligen Wallanlagen aufgebaut und in den Jahren 1934 und 1935 unter Leitung des Gartenarchitekten Karl Plomin für die Niederdeutsche Gartenschau neu gestaltet. Die Schau sollte die Pflanzenwelt Deutschlands widerspiegeln und trägt seither offiziell den Namen Planten un Blomen.
1974 wurde das Gebiet des botanischen Gartens, sowie der kleinen und großen Wallanlagen am Wallring eingegliedert und das Gelände in einen öffentlichen Park umgewandelt, vorher wurde für Planten un Blomen Eintritt erhoben. Der botanische Garten wurde nach Klein Flottbek verlegt. Eine Teilfläche wurde für das Congress Centrum abgezweigt und die Marseiller Straße abgesenkt, so dass sie unter dem Gartengelände durchführt. Ein Arkadengang verbindet den Bahnhof Dammtor mit dem Messegelände.
1963 und 1973 wurden auf diesem Gelände jeweils internationale Gartenschauen (IGA) durchgeführt. Die Internationalität spiegelte sich nun auch in der Pflanzenwelt der Anlage wider. 1953 wurde ein Aussichtsturm von der Firma Philips gestiftet, der mittlerweile abgerissen wurde. Als Messe-Attraktion 1963 führte eine Gondelbahn vom Dammtor über elf Stützen bis zum Millerntor, die zum großen Bedauern vieler Hamburger bei Ausstellungsende wieder abgebaut wurde. Nicht viel besser erging es der zur IGA 1973 errichteten Parkeisenbahn (gab's schon seit 1963, aber nur im kleinen Kreis in Planten un Blomen). Sie verkehrte mit vier Haltestellen zwischen den Eingängen am Fernsehturm und dem Millerntor, die Gleise führten mitten durch die Beete und Grünanlagen. Der Betrieb der Bahn wurde nach Ende des Ausstellungsjahres fortgesetzt; da sich jedoch später kein Betreiber mehr fand, fuhr im Oktober 1982 der letzte Zug, und im Jahr 1985 wurden dann die Gleise größtenteils demontiert; Reste sind jedoch noch heute zu finden.
Planten un Blomen verfügt über ein Tropenhaus (das Schaugewächshaus des alten botanischen Gartens, Eintritt frei) und den größten japanischen Garten Europas, gestaltet vom Gartenarchitekten Yoshikuni Araki.

Kunstwerke im Park
In und um Planten un Blomen befinden sich viele Kunstwerke und prachtvolle Anlagen.
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Sonnenuhr
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„bergauf“-Wasserfall
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Mittelmeerterrassen
Pflanzen
Alter Botanischer Garten

Botanischer Garten und Botanisches Institut der Universität
Tropengewächshäuser
Als Überbleibsel des nach Klein Flottbek verlegten Botanischen Gartens befinden sich die Tropengewächshäuser weiterhin im Zentrum des Parks.
Die Gewächshäuser wurden in den Jahren 1962/63 nach Entwürfen von Bernhard Hermkes errichtet. Ihre Eröffnung fand im Rahmen der Internationalen Gartenbauausstellung 1963 statt. Die Grundfläche der Gewächshäuser beträgt rund 2.800 m². Sie haben eine maximale Höhe von 13 m. Eine Besonderheit dieser Anlage besteht darin, dass die Glaskonstruktion an außen liegenden Profilen aus Hohlkästen aufgehängt ist und dadurch die Innenräume frei von tragenden Elementen sind.
Der Komplex gliedert sich in fünf Bereiche. In den einzelnen Bereichen sind unterschiedliche Pflanzengruppen und Lebensräume gegliedert. So gibt es neben dem eigentlichen Tropenhaus auch ein Subtropenhaus, ein Kakteenhaus oder ein Farnhaus.
Heute stehen die Gewächshäuser und auch die angrenzenden „Mittelmeer-Terrassen“ unter Denkmalschutz.
Alpinum
Im 19. Jahrhundert kam es in Mode, Gebirge und ihre Pflanzenwelt in Miniatur nachzublden. Auch Gartendirektor Eduard Zacharias legte 1903 am Südhang des Botanischen Gartens ein Alpinum an.
Enzian und Edelweiß sind heute zwischen den Felsbrocken nicht mehr zu finden, die verwunschenen Pfade sind jedoch erhalten und laden noch immer zum Durchwandern und Entdecken ein. Die Pflanzenwelt der Berge zog in den neuen Botanischen Garten in Klein Flottbek um.
Apothekergarten
Im Apothekergarten finden regelmäßige Führungen durch den Hamburger Apothekerverein e.V. statt.
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Blick über den Stadtgraben auf die Espanade
Japanischer Garten

Der Japanische Garten in Planten un Blomen befindet sich zwischen dem Hamburger Congress Centrum und der Hamburg-Messe. Er wurde von Yoshikuni Araki gestaltet und ist der größte seiner Art in Europa. Der japanische Garten prägt einen zentralen Bereich von Planten un Blomen. Obwohl sich die Gestaltung streng an den Gestaltungsrichtlinien der klassischen japanischen Gärten orientiert, fügt er sich dennoch gut in das Gesamtbild des Parks ein.
Die verschiedenen Pflanzen fügen sich mit Felsen und fließenden Gewässern zu einen beeindruckenden Abbild der japanischen Gartenkultur zusammen. Im Mittelpunkt des japanischen Gartens liegt ein See, an dessen Ufer ein rustikales, original japanisches Teehaus steht. Hier werden in den Monaten Mai bis September klassische Teezeremonien zelebriert und man kann verschiedene Teesorten probieren.
Auch andere Veranstaltungen finden in unregelmäßigen Abständen im Teehaus statt. So kann man sich Workshops zur japanischen Kalligrafie anschauen, an Trommelworkshops teilnehmen oder sich über japanische Duftzeremonien informieren.

Rosengarten
Der Rosengarten ist seit 1993 Bestandteil von „Planten un Blomen“. Seine Anlage erfolgte im sogenannten „klassischen Stil“. Der Rosengarten hat eine Fläche von ca. 5.000 m². Im Rosengarten wurden ungefähr 300 verschiedene Rosenarten angepflanzt, darunter historische Rosen, Parkstrauch- und Wildrosen, Kletterrosen oder Teehybriden. Die Bepflanzung wurde durch Stauden, Sommerblumen und verschiedene Kleingehölze ergänzt.
Verschiedene Rosenbögen und Sitzecken runden das Ensemble ab. Im Mittelpunkt des Rosengartens befand sich ein Pavillon, in dem man sich über verschiedene Rosensorten und ihre Pflege informieren konnte.

Im Jahr 2004 gab es heftige Proteste der Hamburger Bürger, unter anderem auch von Hannelore Schmidt, als bekannt wurde, dass im Zuge der Erweiterung des Hamburger Congress Centrums ein Teil des Rosengartens bebaut werden sollte. Die Bebauung konnte durch einen Kompromiss nur teilweise verhindert werden.
In den Sommermonaten wurde im Rosengarten klassische Musik gespielt.
Freizeitaktivitäten
Kunsteisbahn Wallanlagen
In Planten un Blomen gibt es eine Kunsteisbahn, die im Sommer von Mitte April bis Ende September als Rollschuh- und Rollerblade-Bahn genutzt wird. Die Eisbahn ist mit über 4300 Quadratmetern Gesamtfläche eine der größten Freiluft-Kunsteisbahnen der Welt.
Der Eintritt zur Rollschuhbahn ist im Gegensatz zur Eisbahn frei.
Farbige Wasserlichtkonzerte
Die Wasserlichtkonzerte finden von Anfang Mai bis Ende September jeden Abend statt (1. Mai – 31. August um 22.00 Uhr; 1. – 30. September um 21:00 Uhr; zusätzliche Wasserspiele mit Musik während der Saison sonn- und feiertags um 14:00 Uhr). Wasserkonzerte ohne Licht und Musik finden täglich statt (14:00, 16:00 und 18:00 Uhr). Die ca. halbstündigen Veranstaltungen kosten keinen Eintritt und das Musikprogramm wechselt regelmäßig (Spielplan). Das Wasserlichtkonzert am Parksee besteht aus einer Fontänenanlage, einer Musikanlage und einer Lichtanlage. Zwei Musiker bedienen live zum Playback der Musik jeweils eine der beiden Anlagen.
Musikpavillon
Im Musikpavillon finden regelmäßig kostenlose Live-Konzerte statt. Das Polizeiorchester Hamburg spielt hier regelmäßig.
Spielplatz

Bekannt ist Planten un Blomen auch für die wunderbaren Spielplätze. Das Bild zeigt den großen Spielplatz, der gegenüber dem Eingang des Hamburger Messegeländes liegt.
Ponyreiten für Kinder
Die Ponys werden geführt. Eine Vertrauensperson des reitenden Kindes kann neben dem Pony, zur Unterstützung, mitlaufen.
Es findet statt: ganzjährig, wenn das Wetter es zulässt,
sonntags ab 13:00 bis max. 18:00 Uhr (im Winter bis es dunkel wird).
In der Sommersaison außerdem dienstags und samstags von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Während der Hamburger Sommer- und Herbstferien auch donnerstags von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr.
Bei anhaltendem Regen, Sturm, Schnee oder Glatteis, also bei schlechtem Wetter, sind die Ponys nicht im Park.
Ort: zwischen dem großen Spielplatz mit den Bollerbergen und dem Cafe Seeterrassen.
Aktuelle Zeiten/Infos/Änderungen siehe unter Ponyreiten in Planten un Blomen
Töpferstube
Die Töpferstube befindet sich in Planten un Blomen im Teil der Großen Wallanlagen. Sie ist von Mai bis Ende August werktags von jeweils von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. In der Töpferstube können Kinder unter fachlicher Anleitung das Arbeiten mit Ton erlernen. Der Eintritt ist frei, die so genannte „Tonkasse“ freut sich aber jederzeit über die eine oder andere Spende.
Minigolfanlage
Neben der Töpferstube in direkter Nachbarschaft zu den „Fliegenden Bauten“ befindet sich eine gepflegte Minigolf-Anlage mit 18 Löchern, eine kleine Trampolin-Anlage und ein Kiosk.
Museum für Hamburgische Geschichte
Teile von Planten un Blomen verlaufen parallel zum Holstenwall, so dass am westlichsten Ende von Planten un Blomen das Museum für Hamburgische Geschichte – seit 2006 auch: hamburgmuseum – liegt.
Hamburg Messe und Congress Centrum Hamburg
Das Hamburger Messegelände und das Congress Centrum Hamburg grenzen an den Park. Ein überdachter Weg durch den Park verbindet beide Orte.